Squealer-Rocks.de CD-Review
Wheels Of Fire - Hollywood Rocks

Genre: Melodic Rock
Review vom: 19.06.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 18.06.2010
Label: Avenue Of Allies



Das Auge, so sagt man, isst mit. Es bleibt im Sinne von Wheels Of Fire zu hoffen, dass das Auge nicht auch noch mit hört. Was die Männer um Sänger und Bandchef Davide Barbieri an Kitsch auf das Cover gepackt haben, ist rein optisch nämlich nur schwer zu ertragen.

Bei der Verleihung der goldenen Zitrone für das albernste Cover des Jahres dürften die Italiener also schon mal ganz vorne mitspielen. Lässt ja schlimmstes befürchten für die Mucke, und das betreffend sei an der Stelle Entwarnung gegeben. So übel isses dann doch nicht, schließlich hat sich Barbieri ganz offensichtlich die alten Bon Jovi-Scheiben ganz genau angehört, bevor er die Songs für „Hollywood Rocks“ gebastelt hat. Jon Bon tönt an allen Ecken und Kanten mit, wobei es eben von denen für meine Lauscher dann doch einige zu wenig gibt.

Das Debut des Italieners klingt seltsam blutleer, glattpoliert und sehr unspektakulär. „Hollywood Rocks“ ist ein braves Rock-Album geworden, altmodisch gar, einige Übergänge sind doch ziemlich ruppig ausgefallen und hin und wieder möchte man dem Italiener zurufen: „Gib Gas, Junge! Lass kommen!“ Er lässt nur selten, wenngleich die Zutaten stimmen. Die Melodien flutschen auf Anhieb ins Ohr, und Barbieris Stimme ist eine ganz Gute. Immerhin wurde der Mann von Michele Luppi ausgebildet, erwiesenermaßen einer der Großen in der Melodic-Szene, und ist mittlerweile selbst als Lehrer für modernen Gesang tätig (Sachen gibt’s …) Richard Marx wird auch ganz gerne mal zitiert, so geschehen bei „I Can't Live Without You“, wo die Piano-Melodie vom Gassenhauer „Right Here Waiting“ einer Zweitverwertung zugeführt wird.

Am Ende bleibt mit „Hollywood Rocks“ ein nicht wirklich schlechtes Album, einige Hooks zünden ganz gut und mit dem sieben-minütigen Rausschmeißer „Love Nest“ beweist Barbieri, dass er sein Handwerk versteht. In der Summe aber ist das Debut des Italieners dann doch eine Spur zu brav und zu unspektakulär geraten. Fans von melodischem Rock abseits aller Originalität risikieren ein Ohr, alle Anderen hoffen auf ein bissfesteres, mitreißenderes und weniger konstruiertes Zweitwerk.

Tracklist:

1.Hollywood Rocks
2.You're So Cool
3.What I Want
4.I Can't Live My Life
5.Everywhere I Go
6.Live Again
7.The Reason
8.Little Prayer
9.Relax
10.Rock The World
11.Love Nest

Lineup:

Davide „Dave Rox“ Barbieri (vocals, keyboards)
Stefano Zeni (guitars)
Roberto Galli (bass)
Andrea Zingrilio (drums)

DISCOGRAPHY:

2010 - Hollywood Rocks

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