Squealer-Rocks.de CD-Review
Contracrash - Goddamn Planet

Genre: Modern Heavy Rock
Review vom: 13.06.2010
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: released
Label: Fastball Music



Das junge Balinger Quartett gibt seit 2004 Gas. Ohne Support aus dem big business haben es die Jungs tatsächlich geschafft, mit metallisch hartem Willen, einer Menge Durchhaltevermögen und selbst bebuchtem Terminkalender eine Fanbasis zu erspielen – das Ganze ohne Plattenvertrag und ohne Debütalbum, lediglich mit EPs im Gepäck. In 2005 hat die Band Konzerte selbst organisiert und spendeten die Einnahmen an die Opfer des Tsunami von 2004 in Südostasien, im Jahr 2007 organisierte die Truppe wieder einige Konzerte – diesmal zugunsten der pakistanischen Erdbebenopfer. Obendrein haben sich die Balinger 2009 noch mit “Goddamn Planet” den ersten Platz für das beste Hard’n’Heavy Album beim “Deutschen Rock & Pop Preis” erobert.

Soviel Engagement bleibt natürlich nicht ganz ohne Aufmerksamkeit und so erscheint das Debütalbum nunmehr über Fastball Music.

13 Titel donnert uns die Band mit viel Vollgas auf die Ohren, so dass man teilweise nicht mal mehr erahnen kann, wo einem der Kopf steht.

Aber: Von Anfang an. Mit einem 50-sekündigem Intro beginnt das gute Werk. Und mit einem Donnerschlag geht’s direkt über ins erste Stück. Das Album ist grundsätzlich gut gelungen, verschiedenste Einflüsse sind –wie überall- einfach nicht ganz zu vermeiden. Grundlage ist schlichtweg Heavy Metal, dazu eine Prise Hard Rock, ein Händchen voll Nu Metal, alles gut geschüttelt, nicht gerührt – fertig ist das Album...

... Okay, zugegebenermaßen war es sicher nicht so ganz einfach. Dennoch empfinde ich die zugrunde liegenden Strukturen der Songs als sehr ähnlich gestrickt, wenn auch nicht mit heißer Nadel. Ein Gros der Stücke ist im Midtempo-Bereich angesiedelt, vereinzelt sind 2-3 Balladen eingestreut. Die Mischung macht’s, so dass zumindest beim hören keine Langeweile aufkommt.

Rein instrumental haben wir es hier mit einer extrem spielfreudigen und handwerklich versierten Band zu tun. Jedoch tut Übermut nicht immer gut, vor allem an den Stellen, wo sich der ein oder andere kleinere Ausreißer in Form von kurzfristig eher büchsenähnlich klingenden Drums einschleicht, z. B. in „4018“, doch das wird immer von vorwärts drängenden Gitarrenriffs ein- und aufgefangen.

Gesanglich bewegt sich Vocalist Walter in mehreren Sphären: Tatsächlich, klarer Gesang steht nicht immer im Vordergrund. Gern wird auch ein Häppchen Aggressivität mit eingestreut und vereinzelte Growls, was nicht immer ganz astrein klingt. Das ist jedoch ein eher marginaler Nörgelpunkt meinerseits. Die Stimme selber ist wirklich angenehm zu hören. Beispielsweise in „Trust“ wird bewiesen, dass Walter über wirklich gute Gesangsqualitäten verfügt.

Festzuhalten bleibt, dass das Album gut zusammengestellt und auch absolut gut produziert ist. Jedoch überzeugt mich die Scheibe nicht zu 100%.

Beim nächsten Album kann gut und gern noch ein Schüppchen draufgelegt werden, das Potenzial der Band lässt das nicht nur zu, sondern schreit geradezu danach!

Fazit:
Grundsolides Debüt. Gut hörbar, dennoch: Mir fehlt das gewisse Etwas.

Tracklist:
1. 4018
2. Goddamn Planet
3. Where The Wind Blows
4. Never Found
5. Open Your Eyes
6. Cause Of You
7. Dead Fish Motherfucker
8. Trust
9. Why Don't You Die
10. The Way I Am
11. Blinded Love
12. Every Fuckin' Day
13. Gone

Line-Up:
Walter Schneider - vocals
Andreas Bachmann - bass, backing vocals
Peter Blickle - drums
Matt Carviero - lead & rhythm guitars

DISCOGRAPHY:

2009 - Goddamn Planet

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