Squealer-Rocks.de CD-Review
Tom Petty And The Heartbreakers - Mojo

Genre: Rock
Review vom: 08.06.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 11.06.2010
Label: Reprise Records



Satte acht Jahre hat es gedauert, bis Großmeister Tom Petty seine Heartbreakers wieder um sich scharte und jetzt ein neues Album an den Start bringt. Eine lange, lange Leidenszeit für die Fans, die nun mit „Mojo“ ein Ende findet.

Ist schon lustig: Jeder Promo-Flyer lobt den Artist in höchsten Tönen, so gehört das nun mal und in der Regel sollte man nicht viel drauf geben. Wenn aber ein Promoter so wirklich Fan eines Künstlers ist, dann liest man das doch heraus. Kai von Networking Media ist großer Fan von Tom Petty, ganz ohne Zweifel. Und er ist schwer begeistert von Mojo – völlig zu Recht!

Wobei: Hat Tom Petty jemals ein wirklich enttäuschendes Album abgeliefert? Eher nicht, auch wenn er einige Facetten der Musik beleuchtet und damit logischerweise nicht immer jedermanns Geschmack getroffen hat. Mit „Mojo“ jedenfalls gibt sich der Ami betont Retro, betont tiefgründig und betont wenig poppig. Eigenschaften, die vielleicht heutzutage aus einem Album nicht mehr einen Chart-Breaker machen, aber dafür von den wirklichen Fans umso begeisterter aufgenommen werden. „Mojo“ ist Rock, Westcoast, Blues, Southern Rock und alles, was dazwischen liegt. Wer also Mainstream wie „Into The Great Wide Open“ erwartet, wird von Tom Petty und seinen Heartbreakers anno 2010 enttäuscht werden.

Wer allerdings bissfesten Riff-Rock zu schätzen weiß, der wird beim saucoolen „I Should Have Known It“ mit einem höchst zufriedenen Grinsen auf dem Gesich tmitgrooven. Wer einen bluesigen Entspanner („Hartzer“, auf neudeutsch) sucht, wird mit „Takin' My Time“ glücklich, das so klingt, wie es heißt. „Don't Pull Me Over“ mit seinem Reggae-Feeling fällt ebenfalls in die Kategorie Chiller, während der Meister mit „Candy“ beweist, dass ihm eingängiger Pop-Rock auch heute noch locker aus der Feder fließt.

Ihr merkt, „Mojo“ vereint zwei Dinge in sich: Es ist abwechslungsreich, und es ist entspannt. So entspannt, wie tatsächlich nur die wirklich Großen ein Album zustande bringen. Über allem tönt natürlich die einzigartige Stimme des Herrn Petty, während seine Band (ihr ahnt es) entspannt und gut gelaunt vor sich hin rockt. Bei all dem ist „Mojo“ auf eine sehr angenehme Weise eigen, teilweise ein wenig sperrig und wohltuend wenig anbiedernd.

So bleibt als Fazit ein Album, das begeistert. Vielleicht nicht jeden, und vielleicht nicht auf den ersten Durchlauf. Dazu ist „Mojo“ zu wenig Mainstream geworden, Gott sei Dank. Tom Petty und seine Heartbreakers überzeugen mit Tiefgang, Ehrlichkeit und musikalischer Kompetenz. Ein durch und durch erwachsenes Album, das Warten hat sich ohne Zweifel gelohnt.

Tracklist:

1.Jefferson Jericho Blues
2.First Flash Of Freedom
3.Running Man's Bible
4.The Trip To Pirate's Cove
5.Candy
6.No Reason To Cry
7.I Should Have Known It
8.U.S.
9.Takin' My Time
10.Let Yourself Go
11.Don't Pull Me Over
12.Lover's Touch
13.High In The Morning
14.Somehting Good Coming
15.Good Enough

Lineup:

Tom Petty (vocals, guitar)
Mike Campbell (guitar)
Benmont Tench (keyboards)
Ron Blair (bass)
Scott Thurston (harmonica, guitar)
Steve Ferrone (drums)

DISCOGRAPHY:

1976 - Tom Petty and the Heartbreakers
1978 - You're Gonna Get It!
1979 - Damn the Torpedoes
1981 - Hard Promises
1982 - Long After Dark
1985 - Southern Accents
1985 - Pack Up The Plantation: Live!
1987 - Let Me Up (I've Had Enough)
1989 - Full Moon Fever (Tom Petty solo)
1991 - Into The Great Wide Open
1993 - Greatest Hits
1994 - Wildflowers (Tom Petty solo)
1995 - Playback (Box Set)
1996 - Songs and Music from 'She's The One'
1999 - Echo
2000 - Anthology: Through The Years
2002 - The Last DJ
2006 - Highway Companion (Tom Petty solo)
2009 - The Live Anthology
2010 - Mojo

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