Squealer-Rocks.de CD-Review
Vince Neil - Tattoos & Tequila

Genre: Sleaze Rock
Review vom: 31.05.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 04.06.2010
Label: Frontiers Records



Es hatte sich angedeutet: Schon die vorab veröffentlichte Single „Tattoo & Tequila“ war ein Rock-Monster vor dem Herrn, das sich auf fast schon penetrante Weise in den Gehörgängen festsetzt und ganz sicher dann zum Thema werden wird, wenn es am Ende des Jahres darum geht, die besten Songs zu benennen.

Bis dahin steht uns aber noch einige Zeit (und vielleicht irgendwann auch ein Sommer) bevor, als widmen wir uns jetzt erstmal dem vollständigen Album von Vince Neil. Neben dem bereits genannten Hammer-Song gibt es noch eine „neue“ Nummer, wobei „bislang unveröffentlicht“ die Sache eher treffen würde. „Another Bad Day“ ist eine Mötley Crüe-Nummer, die im Zuge der „New Tattoo“-Sessions aufgenommen wurde, es aber nicht auf das Album geschafft hatte. Eine richtig schöne, urtypische Crüe-Ballade. Ob es allerdings, wie Neil behauptet, gleich einer der besten Balladen ist, die die Kapelle je produziert hat, wage ich dann doch zu bezweifeln.

Wie dem auch sei, der Rest von „Tattoos & Tequila“ sind Cover-Songs, und da hat der Crüe-Shouter bei der Auswahl ein richtig gutes Händchen bewiesen. Er tut sich und vor allem den Fans den Gefallen, sich nicht in einem völlig artverwandten Genre verwirklichen zu wollen. Im Gegenteil, der Großteil der Songs ist absolut Crüe-kompatibel und rockt. So versetzt er dem ollen Sweet-Gassenhauer „AC/DC“ genauso einen Sleaze-Arschtritt wie dem Elton John-Klassiker „The Bitch Is Back“, und die Uralt-Nummer „Long Cold Woman“, komponiert von den Hollies, hat sicher noch nie derart gerockt wie hier.

Die Sex Pistols müssen sein, eh klar. Räumte die Crüe mit dem Smasher „Anarchy In The UK“ schon mächtig ab, greift sich der Frontmann für seine Solo-Scheibe nun „No Feelings“ und schafft mit der ungestümen Anarcho-Nummer ein echtes Highlight. Sogar „Another Piece Of Meat“, der olle Scorpions-Brecher, klingt irgendwie nach Crüe und macht ziemlich viel Laune. „Beer Drinkers And Hell Raisers“ klingt tongeworden so, wie es der Titel verspricht und die kleine Ruhepause, die uns der CCR-Klassiker „Who Will Stop The Rain“ (im übrigen großartig gesungen) bietet, haben wir uns bei all den Rock'n'Roll-Arsrchtritten redlich verdient.

„Tattoos & Tequila“ ist, um zum Abschluss zu kommen, ein großartiges Album geworden. Der Mötley Crüe-Fronter wählt richtige Perlen aus, nicht die üblichen Verdächtigen, aber auch nicht den ganz unbekannten Stoff. Hält sich bei seinen Interpretationen sehr nah an den Originalen und gibt ihnen mit seiner einzigartigen Stimme doch etwas eigenes, unverwechselbares mit auf den Weg. Wer unkomplizierten, extrem launehebenden Rock'n'Roll zu schätzen weiß, greift ungehört zu. Vermutlich das Party-Album des Jahres, get the party started!

Tracklist:

1.Tattoos And Tequila
2.He's A Whore
3.AC/DC
4.Nobody's Fault
5.Another Bad Day
6.No Feelings
7.Long Cool Woman
8.Another Piece Of Meat
9.Who Will Stop The Rain
10.Viva Las Vegas
11.Bitch Is Back
12.Beer Drinkers And Hell Raisers (Bonus Track)

Lineup:

Vince Neil (vocals)
Dana Strum (bass)
Jeff Blando (guitars)
Zoltan Chaney (drums)

DISCOGRAPHY:

1993 - Exposed
1995 - Carved In Stone
2010 - Tattoos & Tequila

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