Squealer-Rocks.de CD-Review
2 Zu Eins - Simsalaboom

Genre: Akustik Deutschrock
Review vom: 30.05.2010
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 25.05.2010
Label: FNR



Seit dem Jahr 2005 treten die aus Sachsen stammenden Daniel Heinze und Heiko Dietze gemeinsam auf. Die beiden machen jedoch schon seit noch mehr Jahren zusammen Musik in vielerlei Bands und Projekten. Musikalisch reden wir hier von Rock-, Pop- und Bluesgefilden. Live werden die beiden Herren seit Herbst 2007 von Matthias Frommann (eigentlich Produzent) am Cajon verstärkt. Matthias, Daniel und Heiko sind zudem noch in der seit 1999 operierenden Schlager-Polka-Rock-Crossover-Band Le Borna vertreten. Soviel zur Historie, denn hier und heute geht es um die aktuelle Veröffentlichung „Simsalaboom“.

Es gibt ja einfach Musik, da muss man schlichtweg Bock drauf haben. Dann wiederum gibt es Musik, die infiltrieren dir den Bock. Und das Ding hier, das ist eines der letzteren Sorte. Ich oute mich jetzt als mit Vorurteilen behaftetes Wesen. Als solches hab ich natürlich erstmal spontan gedacht: Ja mei, wieder eine Scheibe mehr davon. Fehler gesteht jeder ja höchst ungern ein – doch das tue ich jetzt gerne und gelobe auch obendrein noch Besserung.

Die aktuelle EP der 2-Mann-Kapelle 2 Zu Eins beinhaltet sechs Stücke, die allesamt, trotz der Texte über kaputte Beziehungen („Uhlalalalalaaaa, ich kann dich nicht mehr leiden...“), zwischenmenschliche Boshaftigkeiten („Und wen auch andre dich verraten und du nicht weiß, wie dir geschieht, sing es bitte lauter, dein eigenes Lied...) und der immerwährenden Suche nach Geborgenheit („Doch hätt ich einen einzgen Wunsch frei, zur Rettung dieser Welt, ich würd mich ganz egoistisch, zurückwünschen, was mir fehlt...), musikalisch extrem positiv geprägt sind. Mit einem Augenzwinkern nehmen die Herren viele Dinge des täglichen Leben-und-leben-lassen auf’s Korn.

Im ersten Track „Rot“ erinnert der Gesang von Heiko etwas an Farin Urlaub – und da gibt es mit Sicherheit schlechtere Vergleiche. So, wie sich die Ärzte in ihrem Titel „Westerland“ in die Spree stürzen, so erklimmt Heiko in "Rot" das Aussichtsdach. Muss man einfach zuhören, denn die Leichtigkeit des Songs ist wirklich grandios gelungen. Doch auch der Gesang von Daniel braucht sich hinter dem seines Kollegen nicht zu verstecken. Beide verfügen über höchst angenehme, saubere und klare Stimmen, die sich gesanglich abwechselnd in die jeweiligen Songs einbringen.

Unerschütterlicher Glaube auf bessere Zeiten, nicht immer alles ganz ernst sehen, sich selbst mal auf die Schüppe nehmen und vor allem nicht resignieren ist das Credo der Band, die genau diese Lebenseinstellung höchst gekonnt mit ihren Songs lautstark verbreiten.

Aus dem Waschzettel: „(...) Dank Kayo können wir außerdem mit dem unpeinlichsten Blockflötensolo der Musikgeschichte auftrumpfen. (...)“ Das kann ich an dieser Stelle wirklich unterschreiben, anderen Kapellen ist da schon eher die Luft ausgegangen.

Besonders gefällt der vorwiegende Einsatz der Akustikgitarre, die dem musikalischen Gesamtgerüst einen ganz eigenen Charme verleiht. Die spielerische Qualität ist durchweg sehr hoch angesiedelt, die Bandchemie ist definitiv gut und überzeugt durch gute Laune, viel Energie und einen ungeheuren Sprachwitz.

Mehr als nur gelungen, es macht unglaublichen Spaß, diese Scheibe zu hören – so läuft sie denn schon das fünfte? Sechste? Siebte? Mal durch die CD-Player und ich freu mich noch ein bisschen weiter darüber, dass Deutschrock richtig Laune machen kann...

Fazit:
Davon brauchts ein Album und wer Bock auf Deutschrock hat, sollte wirklich reinhören!

Anspieltipps:
Track 1 - Rot
Track 3 – Leiden (Uh la la)
Track 5 - Scheißspiel
Track... Ach wat, hört einfach alle!

Tracklist:
1. Rot
2. Die Nachrichten
3. Leiden (Uh la la)
4. Der Typ hat 'nen Vogel
5. Scheißspiel
6. Festnetztelefon

DISCOGRAPHY:

2007 – Clockwork Utan
2010 - Simsalaboom

SQUEALER-ROCKS Links:

2 Zu Eins - Simsalaboom (CD-Review)

Daniel Heinze von 2 Zu Eins (Interview)
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