Squealer-Rocks.de CD-Review
Magica - Dark Diary

Genre: Melodic Power Metal
Review vom: 26.05.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 28.05.2010
Label: AFM



Power Metal aus Rumänien ist auch für einen erfahrenen Schreiberling nicht gerade an der Tagesordnung. Genau genommen fällt mir da, den Frontmann von Powerwolf mal ausgenommen, gar keine Band ein, Schande über mein Haupt. Aber gut, ab heute ändert sich das, Magica füllen den weißen Fleck in der Heimat des Grafen Dracula.

Magica zocken auf ihrem bereits fünften Album melodischen Power Metal der altgedienten Sorte. Wie sich das gehört wird zwischen Highspeed-Nummern mit Double-Bass-Geballer und Midtempo-Nummern variiert, und auch eine Lady am Mikro zählt im Zeitalter der „female fronted Bands“ nicht mehr zu den außergewöhnlichen Dingen. Ana Mladinovici bewegt sich stimmlich vorzugsweise im eher oberen Bereich der Tonleiter, ohne dabei gleich in Opern-Geträller zu verfallen. In die Song selbst packt der Sechser so ziemlich alles rein, was das Genre hergibt, bestens nachzuhören am speedigen, komplexen und sicher nicht zufällig an Stratovarius erinnernden Opener „Anywhere But Home“. Neben derart heftigen Stücken packen die Rumänen dann auch gerne mal die Melodie in den Vordergrund, so dass Nummern wie „Need“ eher dem Hard Rock zuzurechnen sind denn dem Metal.

Soweit alles im Klarbereich in den Karpaten, und Freunde des kraftvollen und melodischen Metal dürften sich durchaus angesprochen fühlen. Leider gibt’s aber auch noch die dunkle Seite des Tagebuches, und die Blätter sind leider nicht unbeschrieben. Da ist zum einen die durchwachsene Produktion. Nicht wirklich schlecht, aber an internationalen Maßstäben gemessen muss Frontfrau Ana schon mächtig gegen den Bandsound ankämpfen. Was dann den nächsten Abzug gäbe, denn die Dame quält sich schon sehr dünn durch die hohen Töne, und auf Dauer geht der eher eintönige Gesang dann doch ein bisschen auf die Nerven. Letzter Punkt (versprochen): Auch beim Songwriting hapert es an manchen Ecken, da tönen einige Übergänge doch sehr holprig und unstimmig.

So, genug gemeckert, wir wollen Magica auch nicht schlechter dastehen lassen, als sie sind. „Dark Diary“ ist ein kraftvolles, melodisches Power Metal-Album geworden, das ohne Frage seine Stärken hat, aber eben auch seine Schwächen. Ob das genug ist, um im Überangebot der Kapellen dieser Spielart vorne mitspielen zu können, wird sich zeigen.

Tracklist:

1.Anywhere But Home
2.Tonight
3.Never Like You
4.Wait For Me
5.Need
6.Release My Demons
7.On The Side Of Evil
8.My Kin My Enemy
9.Used To Be An Angel
10.We Are Horde
11.Dear Diary

Lineup:

Bogdan „Bat“ Costea (guitar)
Ana Mladinovici (vocals)
Valentin „ÎngerAlb“ Zechiu (bass)
Cristi Bârlă (drums)
„6fingers“ (keyboards)
Emilian „Emy“ Burcea (guitar)

DISCOGRAPHY:

2002 - The Scroll of Stone
2004 - Lightseeker
2007 - Hereafter
2008 - Wolves And Witches
2010 - Dark Diary

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