Squealer-Rocks.de CD-Review
Drive She Said - Dreams Will Come - The Best Of & More

Genre: AOR
Review vom: 23.05.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 21.05.2010
Label: AOR Heaven



Seltsame Sache, das: Da veröffentlicht eine Kapelle eine „Best Of“, von der ich, wenngleich nicht ganz unbewandert in Sachen Melodic Rock, in meinem Leben noch nichts gehört habe. Die Rede ist von „Drive She Said“, einer us-amerikanischen Kapelle, die immerhin schon sechs Alben an den Start gebracht hat.

1988 erschien das Debut – und teilte das Schicksal unzähliger anderer Kapellen in dieser Zeit: Es ging unter in der scheinbar unaufhaltsamen und alles verschlingenden Grunge-Welle, Drive She Said waren schlicht ein paar Jahre zu spät dran mit ihrem urtypischen AOR-Sound. Dabei weiß Mark Mangold, einer der Gründungsväter der Kapelle, sehr genau, wie Hits funktionieren: Mit „Fools Game“ hatte zwar kein geringerer als Michael Bolton einen Hit, komponiert wurde die Nummer allerdings von Mangold. Das gleich gilt für den Cher-Smasher „I Found Someone“, auch hier ersann Mangold die Noten. Beide Nummern packen Drive She Said clevererweise direkt mal an den Anfang, nicht übel für den Einstieg in diese Scheibe, zumal auch die neue, bissfeste Nummer „Try To Let Go“ richtig Laune macht. Das weckt hohe Erwartungen an den Rest des Albums. Zu hohe Erwartungen, wie sich im weiterern Verlauf zeigt.

Wobei: Dass Drive She Said ihr Handwerk verstehen und ganz genau wissen, wie AOR funktioniert, daran besteht kein Zweifel. Dementsprechend präsentieren die Amis auf den 17 Nummern alles, was zu diesem Genre gehört und bewegen sich dabei irgendwo zwischen John Waite, Toto und Foreigner. Das Problem allerdings besteht darin, dass ihren Nummern im Vergleich zu diesen Größen schlicht das Besondere fehlt, die besondere Hookline, das Unverwechselbare. Über Äußerlichkeiten wie Texte und Songtitel reden wir an der Stelle besser gar nicht. Unbestritten war der AOR nie ein Hort für tiefgreifende Lyrics, aber etwas mehr als „Maybe It's Love“, „If This Is Love“, „Think Of Love“ oder „Love Has No Pride“ dürfte es dann doch sein.

Musikalisch bewegt sich das ganze in zwar hochwertigen, doch wenig aufregenden Bahnen. Die Nummern von „Dreams Will Come“ plätschern dahin, ohne negativ aufzufallen, allerdings auch ohne aufhorchen zu lassen. Geeignet als familientaugliche Hintergrundbeschallung bei Familienzusammenkünften, bei denen die Oma zufrieden anmerkt, dass der Junge endlich richtige Musik hört und nicht mehr dieses Gejaule. Ob das Anreiz genug ist zum Kauf der Platte, muss jeder für sich selbst entscheiden. „Dreams Come True“ ist, um zum Abschluss zu kommen, eine gute AOR-Scheibe, die mir persönlich allerdings zu brav und zu poppig geraten ist. Anhänger der ruhigeren Spielart des Rock könnten allerdings Gefallen daran finden.

Tracklist:

1.Fools Game
2.I Found Someone
3.Dreams Will Come
4.Try 2 Let Go (FukUUp)
5.Don't You Know
6.Drivin' Wheel
7.Maybe It's Love
8.Hard Way Home
9.If This Is Love
10.Think Of Love
11.Hard To Hold
12.Look At What You Got
13.Hold On (Hands Around Your Heart)
14.Stranger
15.Real Life
16.Love Has No Pride
17.Always And Forever (Godz)

Lineup:

Al Fritsch (vocals, guitars, keys)
Mark Mangold (key, etc., vocals)
Jon Bivona (guitar)

DISCOGRAPHY:

1988 - Drive She Said
1991 - Drivin Wheel
1992 - Excelerator
1997 - Road To Paradise (Best Of)
2003 - Real Life
2010 - Dreams Will Come - The Best Of & More

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