Squealer-Rocks.de CD-Review
Meliah Rage - Barely Human

Genre: Melodic Thrash Metal
Review vom: 01.01.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Kaum zu glauben, aber war: Ich kannte Meliah Rage vor dem Hören ihrer neuen Scheibe BARELY HUMAN nicht. Gut, man kann nicht jede Band kennen. Aber Meliah Rage gehören soundtechnisch klar zu einer meiner liebsten Musikären, nämlich dem Bay Thrash (Metallica, Megadeth, ...). Noch schlimmer ist, dass es diese Truppe aus Boston schon seit den 80ern gibt. 1988 erschien die erste Meliah Rage Platte und zwei Jahre später veröffentlichten die Mannen, laut Album-Info-Blatt, ihr bis dato bestes Album. Lange Rede, kurzer Sinn. Machen wir uns an das Album BARELY HUMAN dran.

Beim ersten Hören von BARELY HUMAN wird dem Schreiber dieser Zeilen schnell deutlich: Dieses Songmaterial braucht seine Zeit bis es richtig seine Wirkung zeigen kann, deshalb keine Sorge, wenn euch die ersten paar Durchläufe nicht so mitreißen. Das kommt noch und wie das kommt.

Genau diese Anlaufphase hilft dem Hörer das Album und seine Feinheiten zu entdecken, die jeden der neun Tracks ausmachen. Meliah Rage spielen zwar den typischen aus den Achtzigern stammenden Bay Thrash Metal, jedoch wirkt BARELY HUMAN zu keiner Zeit altmodisch, sondern immer noch aktuell. Zumal sich mit Schreihals Paul Souza die perfekte Kreuzung zwischen dem Ex-Exodus Sänger Zetro Souza (welch Namensverwandtschaft) und Testament Frontröhre Chuck Billy in den Reihen des Band Line-Up’s befindet.

Die Band agiert im Verlauf der Platte ziemlich souverän und auch die 2-Mann-Gitarrenfraktion um Anthony Nichols und Jim Koury stellt im power-metallischen Instrumental „Rigid“ ihr ganzes Können unter Beweis. Mal abgesehen von der hitverdächtigen Halbballade „Ungodly“ und dem stark an Metallica‘s „One“ angelehnten „Hell Song“, legen die restlichen sieben Tracks ein starkes Speed und Thrash Metal Tempo (Stichworte: KILL EM ALL oder KILLING IS MY BUSINESS...) vor.

So erweisen sich beispielsweise der Opener „Hate Machine“ (hier schauen die Schweden von Mustasch mit ihrem „Monday Warrior“ vorbei), „Invincible“ (Titelwort Refrain: 5x pro Chorus) und die unwiderstehlich punkig angehauchte Mitgrölnummer „Bloodbath“ als wahrhaftige Lobeshymnen auf meinen allseits geliebten Bay Thrash.

Als spezielles Extra für die Fans der Bostoner enthält das Album noch die 1995 aufgenommene und 2002 veröffentlichte 8-Track-Demo UNFINISHED BUSINESS (mitgewirkt haben darauf u.a. Sully Erna von Godsmack als Schlagzeuger) inklusive eines etwa 20-minütigen Interviews mit der Band. Bei diesen acht Songs handelt es sich fast durchweg um durchschnittliches Material (positive Ausnahmen siehe unten: Beste Songs Bonus CD), das mit der Qualität von BARELY HUMAN nicht Schritt halten kann. Aber bei Bonus zählt ja auch nicht die Klasse, oder doch?

Fazit: Ein ziemlich starkes Scheibchen einer Band, die selbst im Jahre 2004 noch den guten alten Bay Thrash praktiziert und alleine dafür gebührt den Jungs einen gehörigen Respekt. Nicht nur das: Meliah Rage schaffen es zudem richtige Hits zu schreiben (unter anderem „Ungodly“, „Bloodbath“), weshalb BARELY HUMAN ein mehr als nur empfehlenswertes Album darstellt.


Tracklist:
Album CD:
1. Hate Machine
2. Invincible
3. Barely Human
4. Ungodly
5. Wrong Place Right Time
6. Rigid
7. Bloodbath
8. Hell Song
9. Motor Psycho
Bonus CD:
1. Mind Stalk
2. Moment Of Silence
3. Ruthless
4. Decade Of Dreams
5. Blacksmith
6. Possessing Judgement
7. Violent Force
8. Season To Kill
9. Interview

Anspieltipps „Barely Human“: Invincible, Barely Human, Ungodly, Bloodbath
Anspieltipps Bonus CD: Moment Of Silence, Blacksmith, Season To Kill

Band Line-Up:
Paul Souza – Gesang
Anthony Nichols – Gitarre
Jim Koury – Gitarre
Jesse Johanson – Bass
Barry Spillberg – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1988 – Kill To Survive
1989 – Live Kill (EP)
1990 – Solitary Solitude
1996 – Death Valley Dream
2002 – Unfinished Business
2004 – Barely Human
2007 – The Deep And Dreamless Sleep

SQUEALER-ROCKS Links:

Meliah Rage - Barely Human (CD-Review)
Meliah Rage - The Deep And Dreamless Sleep (CD-Review)

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