Squealer-Rocks.de CD-Review
Rocketchief - Rise Of The Machine

Genre: Heavy Rock
Review vom: 07.05.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Sony Music



Ein dickes Ding sind sie angeblich für Fans von AC/DC, so verkündet der Promo-Flyer. Scheint gerade in Mode zu sein, auch wirklich jede Kapelle mit den australischen Göttern in Verbindung zu bringen, und wie so oft haben auch die Newcomer Rocketchief bestenfalls ansatzweise eine Verbindung zum Rock'n'roll der Aussies.

Black Sabbath, ja, das trifft es da schon eher, jedenfalls stellenweise. Bei dem tonnenschweren Brecher „In Summer (There Is Dancing)“ beispielsweise kann bestenfalls der „Dance Of The Dead“ gemeint sein, so düster und schleppend geht der Fünfer hier zu Werke. Allerdings, und das ist höchst erfreulich, haben die Münsteraner wesentlich mehr drauf als düster-schwerfällig durch die Botanik zu walzen. Tatsächlich ist „Rise Of The Machine“ nicht weniger geworden als eine der besten Debut-Scheiben, die mir in letzter Zeit unter den Player geraten ist.

Natürlich gibt es dafür Gründe, jede Menge sogar. Da ist zum einen Frontmann Freddy, der es sowohl beherrscht, mit Unmengen von stimmlichem Dreck um sich zu werfen und sich andererseits durchaus im Bereich des reinen Gesanges durchaus wohl fühlt, bestens nachzuhören auf „Nebris.“ Dazu kommt mit dem Gitarristen Setphan Gall ein erfahrener Haudegen, der mit Misery Speaks und dem Album „Catalogue Of Carnage“ eines der Death Metal-Alben des Jahres 2008 vorgelegt hat. Mit Todes-Stahl allerdings hat „Rise Of The Machine“ dann aber auch gar nichts zu tun, und damit kommen wir zu einem weiteren Pluspunkt der Münsteraner: Extrem flexibels Songwriting! Tatsächlich lassen die Männer sich keinen Stempel aufdrücken. Verneigt sich, wie erwähnt, „In Summer“ noch vor Black Sabbath, rotzt „Lucky Lucifer“ eine BPM höher Richtung Motörhead. „Hittin' Ground“ hat seine bluesige Wurzeln tief in den Siebzigern, und vor überlangen Nummern schrecken Rocketchief ebenfalls nicht zurück. „Spaghetti At Midnight“ wird so zu einem Lehrstück darüber, wie man ein 7-Minuten-Stück spannend aufbaut und die Spannung hält.

Etliche Pluspunkte als auf der Seite der Münsteraner, aber einer fehlt noch: Die Produktion. Zwar sagt mir der Name Roland Wiegner nichts, aber der Mann ist für den Sound verantwortlich und hat weiß Gott einen klasse Job gemacht. „Rise Of The Machine“ klingt mächtig, fett, hat Druck ohne Ende und bringt die explosive Suppe aus Classic Rock, Heavy-Rock, Stoner-Anteilen und Blues-Versätzen so richtig zum Brodeln. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass nicht jede Hookline sofort zündet, die Raketen-Chefs haben ein höchst beachtliches Debut vorgelegt. Wiederkommen, mehr mitbringen!

(PS: Falls ihr euch fragt, wo das eigentlich obligatorische „Lineup“ in diesem Review geblieben ist: Ich konnte keins finden, weder im Promo-Flyer noch auf der Bandhomepage. Scheint ja ein seeehr geheimer Raketen-Test zu sein … ;)

Tracklist:

1.Get Lost
2.Start It Right
3.White Death
4.Swamplord
5.Skyjack Horizon
6.Devil In My Mind
7.In Summer (There Is Dancing)
8.Lucky Lucifer
9.Between The Bricks
10.My Name Will Rise
11.Nebris
12.Hittin' Ground
13.Spaghetti At Midnight

DISCOGRAPHY:

2010 - Rise Of The Machine

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