Squealer-Rocks.de CD-Review
Max Midsun - Max The 1st

Genre: Rock/Metal
Review vom: 30.10.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Während unsere Altrockerbrigade in der feierlichen Siebziger/Achtziger Hard Rock Nostalgie schwelgt (jaja, früher war alles besser), geben Max Midsun einen Scheißdreck auf das, was vor der Zeit des Schreibers dieser Zeilen lag und lassen als Inspirationsquelle nichts mit einfließen, das vor der Grunge-Welle in den frühen Neunzigern auf den Markt gebracht worden ist. Wie dem so sei...

So merkwürdig der Bandname und der sehr hochgesteckte Albumtitel MAX THE 1ST sind, so abartig in Form von außergewöhnlich ist auch die auf der CD befindliche Musik, die uns das norwegische Quintett vorsetzt. Gott sei Dank lasse ich mich seit geraumer Zeit von nichts mehr abschrecken, weswegen ich mich mit Freude auf das musikalische Rätsel, das die sehr verschnörkelten Songs auf diesem Erstlingswerk beschreiben, stürze. Denn was gibt es Schöneres als ein Stück Musik, das a.) keine Renaissance alter Perlen begründet und sich b.) auf keine allzu alltäglichen Genres stürzt und dabei viel „Eigenes“ entstehen lässt.

Als Kernkomponente des Max Midsun Sounds fungiert eine Art des, von den Queens Of The Stone Age praktizierten, Stoner Rocks, die dem Album eine erdige und, durch den passenden, vom Gitarrist Rune Stavnesli – einem in Norwegen sehr angesehen Produzenten – selbstgetätigten Feinschliff, kraftstrotzende Grundlage verschafft. In Kombination mit diversen und offensichtlichen Anleihen zum in jeder Hinsicht verrückten und damals die Metalwelt auf den Kopf stellenden Erstwerk von System Of A Down und am Sargdeckel kratzenden Entombed-Klängen entsteht so ein förmlich nach Wüstensand und eintönigen, farblosen Landschaften bettelnder roter Faden, den MAX THE 1ST nie abschütteln kann.

Soll heißen: Dauerhaft präsente, tiefgestimmte, derbe groovende Gitarren, ein sehr gemäßigtes, zeitweise am Doom gratwanderndes Tempo und träumerisch lethargische Gesänge, die nicht unbedingt auf eine vordergründige Präsentation abzielen, sondern vielmehr das begleitende Organ abgeben, welches insbesondere in der Eröffnungsnummer „Midsun Royale“ auch Erinnerungen an Dave Grohl’s Tätigkeiten bei den Foo Fighters weckt. Grob kategorisiert ergeben sich aus diesen Merkmalen für MAX THE 1ST zwei differenzierbare Liedgruppierungen, von denen die erste geradeaus marschierende und die zweite „verschickter“ bzw. komplexer und ausartender konzipierte Kompositionen, die weitaus mehr als drei Taktwechsel beinhalten, bereit hält.

Das einzige Manko, das Max Midsun trotz oder gerade wegen ihrer breiten Stilfächerung nicht außen vorhalten können, ist das Fehlen mehrerer richtiger Kracher, die das Bemühen der Truppe gekonnt auf einen Punkt bringen und dort gipfeln... so wie sie auf Alben der „Königinnen“ von Josh Homme quasi zum Inventar gehören (man betrachte hierbei beispielsweise das phänomenale SONGS FOR THE DEAF mit den Granaten „No One Knows“ oder „First It Giveth“).

Fazit: Nichtsdestotrotz wird MAX THE 1ST mit zu den erfinderischsten Alben des verdammt starken Jahres 2006 zählen. Wer also Bock auf etwas „Anderes“ hat, das auf der Grundlage bewährter Kräfte basiert, wird mit dieser Platte definitiv glücklich werden!

VÖ: 30. Oktober 2006

Tracklist:
1. Intro
2. Midsun Royale
3. The Pain
4. Humanoid Pornography
5. Plaguedoctor's Mask
6. Max Midsun
7. Humble
8. Blomde
9. Feeding Frenzy
10. Liberator
11. The Blood

Anspieltipps: Midsun Royale, Humanoid Pornography, Feeding Frenzy

DISCOGRAPHY:

2006 – Max The 1st

SQUEALER-ROCKS Links:

Max Midsun - Max The 1st (CD-Review)

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