Squealer-Rocks.de CD-Review
Iggy And The Stooges - Raw Power - (2 CD Legacy Edition)

Genre: Rock / Punk Rock / Hardrock
Review vom: 28.04.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 30.04.2010
Label: Columbia / Sony Music



Wer sich die - absolut sehenswerte – Dokumentation „End of the Century – The Story of the Ramones“ anschaut, stößt bei den Kapiteln, die die Frühphase der Band behandeln stets auf einen Namen: Iggy & The Stooges werden da als der allmächtige Einfluss genannt, der überhaupt dafür verantwortlich war, dass die Ramones das Licht der Welt erblickten. Eine große Ehre, fürwahr.
Zahlreiche Musikkritiker gehen sogar noch weiter und bezeichnen „Raw Power“ als das erste Punk Album der Geschichte überhaupt. Gut also, dass die aktuelle „Legacy Edition“ Anlass bietet, sich mal wieder mit diesem Meilenstein des harten Rock zu beschäftigen.

„Raw Power“, der Name ist Programm, denn wir schreiben das Jahr 1973. Es wäre zwar etwas übertrieben, hier von der härtesten Mucke zu jener Zeit zu sprechen, dennoch tickten die Uhren damals etwas anders. Songs wie „Your Pretty Face Is Going to Hell“, der geniale Titeltrack oder das noch genialere „Search and Destroy“ dürften für den braven Durchschnitts – Ami schon so etwas wie den Niedergang des Abendlandes bedeutet haben. In Stücken wie diesen den Ursprung des Punk (und auch den des Glam Rock!) zu sehen, liegt in der Tat nahe. Der Vergleich mit den Ramones ist allerdings unumstößlich.
Neben den Melodien ist es vor allen Dingen der Gesangsstil, den Jeff Hyman, alias Joey Ramone, wenige Jahre später exakt kopierte. Besonders treffend auf dem eher verhaltenen, atmosphärisch dichten „Gimme Danger“ nachzuhören.

In den Songs, in denen das Quartett weniger brachial, sondern mal psychedelisch, mal mit 60s Flair zu Werke geht lassen sich am ehesten Parallelen zu den Frühwerken von Alice Cooper ausmachen. Gerade was den ausschweifenden Hang angeht kein Ende zu finden, auch wenn der Song eigentlich schon längst vorbei ist. So bringen es die 8 Tracks auf 33 Minuten Spielzeit; das zumindest war noch kein Punk.
Das von David Bowie produzierte Album ist remastered, klingt aber immer noch richtig schön rumpelig / dreckig und hat nichts von seinem alten Flair verloren.

Als zweite CD liegt der Edition eine Live - Aufnahme vom Oktober 1973 bei, der zwei bisher unveröffentlichte Songs angehängt sind. Hier haben wir es zwar lediglich mit Bootleg – Qualität zu tun, was dem Kultfaktor aber wohl wenig anhaben kann.
Wer „Raw Power“ noch nicht im Schrank hat, kann seine Bildungslücke mit dieser schmuck aufgemachten Doppel – CD, incl. tollem Booklet bestens füllen.
Die Hardcore Fans von Iggy und Konsorten sollten jedoch etwas tiefer in die Tasche greifen und sich das extrem hochwertige Box - Set mit Buch, Singles etc. zulegen.

Tracklist:
CD 1:
1. Search And Destroy
2. Gimme Danger
3. Your Pretty Face Is Going To Hell
4. Penetration
5. Raw Power
6. I Need Somebody
7. Shake Appeal
8. Death Trip

CD 2:
"Georgia Peaches"
(Live At Richards, Atlanta, Georgia, October 1973, all tracks previously unreleased)
1. Introduction
2. Raw Power
3. Head On
4. Gimme Danger
5. Search And Destroy
6. I Need Somebody
7. Heavy Liquid
8. Cock In My Pocket
9. Open Up And Bleed

Bonus:
10. Doojiman (previously unreleased outtake from Raw Power sessions, 1972)
11. Head On (previously unreleased CBS Studio rehearsal performance, New York City, 1973)

Line Up:
Iggy Pop – Vocals
James Williamson – Guitars
Ron Asheton – Bass
Scott Asheton - Drums

DISCOGRAPHY:

1969 - The Stooges
1970 - Fun House
1973 - Raw Power
2007 - The Weirdness

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