Squealer-Rocks.de CD-Review
Mr. Irish Bastard - A Fistful Of Dirt

Genre: Irish Folk / Irish Punk
Review vom: 21.04.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 23.04.2010
Label: Reedo Records / Rough Trade



Na hallo, sie heißen Mr. Irish Bastard (himself), Gran E. Smith oder Moe Leicester, zocken irischen Folk-Punk und stammen, ihr ahnt es? Genau, aus der irischen Hochburg Münster, hehe.

Mal ehrlich, kann man überhaupt Schlechtes schreiben über eine Kapelle, der Akkordeon-Spieler sich „Itchy Quetchy“ nennt? Nicht wirklich … ist aber auch gar nicht nötig, weil die Münsteraner mit ihrem verpunkten Folk bei Fans des irischen Rock offene Pub-Türen einrocken dürften.

Mr. Irish Bastard wandeln unüberhörbar auf den Spuren der Dropkick Murphys, wobei die Münsteraner stilistisch sehr geschickt vorgehen. Sie sind im traditionellen irischen Folk derart stark verwurzelt, dass Anhänger dieser Stilrichtung sehr schnell zu Fans werden dürften. Andererseits bieten sie aber auch genau die Portion Punk die es braucht, auch die Bunthaarträger zu begeistern, ohne Traditionalisten zu verschrecken.

In dieser höchst gelungenen Schnittmenge zocken die Männer einen bierseligen Mitgröhl-Kneipensong nach dem anderen. Alle Instrumente, die zu einer ordentlichen Irish Folk-Party gehören, sind vertreten und bei Nummern wie „Paddy Last Tango“ oder „I Smell The Blood“ dürfte sich so jeder Irish-Pub innerhalb kürzester Zeit in ein Tollhaus verwandeln und kein Guiness ungetrunken bleiben. Dazu packen Mr. Irish Bastard noch ein paar Cover-Nummern auf die Scheibe, von denen der Dead Or Alive-Smasher „You Spin Me Round“ sicher der bekannteste und bemerkenswerteste sein dürfte.

Okay, der Promo-Flyer belehrt uns darüber, dass hier nicht Irish Folk in Punk verwandelt, sondern Punkrock mit Folk-Elementen versetzt wird. Der zum Verständnis nötige Guiness-Pegel geht mir im Moment gerade ab, also lassen wir diese Aussage ebenso unkommentiert wie unverstanden im Raum stehen und kommen zum Fazit:

Noch erreicht die erst 2006 gegründete Kapelle nicht ganz den Mitreißfaktor von alteingesessenen Haudegen wie Dropkick Murphys. Das mag teilweise auch der Produktion geschuldet sein, die für meine Ohren ein wenig zu drucklos aus den Boxen tönt. Dessen ungeachtet: Wer mit bierseligem, mitgröhlkompatiblem Irish Folk bisher nix anfangen konnte, wird vermutlich auch Mr. Irish Bastard nicht auf Heavy Rotation setzen. Alle anderen allerdings, und um die geht es hier, finden in „A Fistful Of Dirt“ einen glänzenden und aufstrebenden Vertreter dieser Gattung – und möglicherweise eine neue Lieblings-Kapelle.

Tracklist:

1.Thirty pieces of silver (Intro)
2.Bite the dust
3.Skin & bones
4.I smell the blood
5.Ghosttrain
6.Paddys last tango
7.Forty something street
8.Don't judge me
9.Second world song
10.Refugee from hell
11.You spin me round
12.Another man's country
13.Isn't it grand, Boys?
14.End of the world

Lineup:

The Irish Bastard (Himself) (vocals, guitar)
Lady Lily (tin whistle)
Gran E. Smith (banjo)
Boeuf Strongenuff (bass)
Ivo K'Nivo (drums)
Itchy Quetchy (akkordeon)
P (guitar)
Moe Leicester (guitar)

DISCOGRAPHY:

2008 - St. Mary's School Of Drinking
2009 - Bastard Brotherhood
2010 - A Fistful Of Dirt

SQUEALER-ROCKS Links:

Mr. Irish Bastard - A Fistful Of Dirt (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren