Squealer-Rocks.de CD-Review
Serpentine - A Touch Of Heaven

Genre: Melodic Rock
Review vom: 21.03.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 26.03.2010
Label: AOR Heaven



Ehrlich Leute, ich versteh das nicht. Nahezu alle Labels, die ihr Promo-Material online zur Verfügung stellen, sind mittlerweile zur recht sicheren Watermarked-Methode übergegangen. Und eigentlich, so schien es, waren damit die Zeiten der unseligen Fade-Outs endgültig vorbei.

Und jetzt das: Die Kapelle kennt keine Sau (kann auch nicht, weil neu), aber allein der Name Tony Mills im Lineup zaubert ein Lächeln auf das Gesicht des Schreiberlings. Wenn Goldkehlchen Mills seine Stimmbänder im Spiel hat, kann im Grunde schon mal nicht viel schief gehen. Wenn dann die Mucke noch hält, was der große Name am Mikro verspricht, ist der Hase eigentlich über die Höhe und die Lobhuldigung im wirren Kopf des Schreiberlings schon formuliert.

Aber halt, die Rechnung ohne das Label gemacht: In schöner Regelmäßigkeit und viermal (!) pro Song wird von einem Moment auf den anderen die Mucke ausgeblendet, zwei Sekunden auf Null gehalten und dann eben so abrupt wieder eingeblendet. Kopierschutz mit der Holzhammermethode, und als Nebeneffekt spätestens bei der zweiten Umdrehung wirklich jede Lust an einem höchst gelungenen Album raubend.

Ehrlich, im Grunde hab' ich keine Lust, eine solche Scheiße zu besprechen. Es wäre allerdings höchst unfair gegenüber der Kapelle und ihrem grandiosen Frontmann, denn „A Touch Of Heaven“ ist ein richtiges Genre-Highlight geworden und sollte nicht unter den Tisch gekehrt werden. Über Mills, der seine Brötchen hauptamtlich bei TNT verdient, haben wir genug Lob ausgeschüttet. Aber auch der Rest der Kapelle, die hoffentlich mehr sein wird als ein Projekt, hat ihre Hausaufgaben bestens gemacht. Neun höchst gelungene melodische Rock-Perlen, weitestgehend frei von Klischees und sorgfältig komponiert, lassen quasi keine Wünsche offen. Okay, der Überknaller mag vielleicht nicht drauf sein, aber dafür gibt’s konstant hohes Niveau ohne jeden Ausfall, und das ist uns im Zweifelsfall dann doch wesentlich wichtiger als ein „One Hit Wonder“.

Fast ohne jeden Ausfall, um es richtig auszudrücken. Am Ende versuchen sich die Männer an der Toni Braxton-Schnulze „Unbreak My Heart“, und abgesehen davon, dass Mills' auch bei diesem Song seine Klasse unter Beweis stellt … nee, hätte für meine Ohren nicht zwingend sein müssen.

Sei's drum, am Fazit ändert es nichts: Eine höchst fragwürdige und respektlose Promotionspolitik für eine Scheibe, die höchsten Respekt verdient. Klasse Melodic Rock, bleibt zu hoffen, dass Serpentine mehr sind als nur ein weiteres Projekt, das so schnell wieder verschwindet, wie es auftauchte.

Tracklist:

1.A Touch Of Heaven
2.Whatever Heartache
3.Lonely Nights
4.For The Love Of It All
5.Let Love Rain Down
6.In My Blood
7.Fashion
8.We Belong
9.Love Suicide
10.Unbreak My Heart

Lineup:

Tony Mills (vocals)
Christopher Gould (guitars)
John Clews (guitars)
Gareth David Noon (keyboards)
Gareth Vanstone (bass)
Charlie Skeggs (drums)

DISCOGRAPHY:

2010 - A Touch Of Heaven

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Serpentine - A Touch Of Heaven (CD-Review)

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