Squealer-Rocks.de CD-Review
Lost Souls In Desert - Vicious Circle

Genre: Rock
Review vom: 19.03.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 26.03.2010
Label: Gunn Records / Bellaphon



Wenn man sich den Opener „Beautiful“ reintut vom zweiten Album dieser Kapelle, denkt man an viele Sachen, aber Deutschland, Bayern gar, dürfte bei den wenigsten dazugehören. Lost Souls In Desert klingen derart amerikanisch, dass man schon zweimal auf dem Promo-Flyer nachliest.

Jepp, sie stammen aus München, haben 2008 mit „Rise“ ihr Debut vorgelegt und legen nun nach: Lost Souls In Desert klingen, um ihren Sound zu beschreiben, wie eine Mischung aus Nickelback und 3 Doors Down mit Eiern. Soll heißen, dezent alternativer US-Rock, der den Spagat zwischen massentauglichkeit, sprich Mainstream und Eigenständigkeit spielend hinkriegt. Kein Wunder also, dass den Vierer eher wenige mit Bayern in Verbindung bringen werden, und sicher auch keine Kritik. „Beautiful“, der bereits lobend erwähnte Opener, steht quasi symbolhaft für den Sound des Vierers: Mächtige Gitarren, ein kraftvoller Sänger und Melodien, die eingängig sind, ohne sich anzubiedern. In dem Stile machen Treiber wie das gut gelaunte, rockige „Simple Ways“ ebensoviel Spaß wie das potentielle Chartfutter „Fallen“. Okay, Nachspielversionen von Hits begeistern mich in der Regel eh eher selten, und mit dem Remake des Depeche Mode-Klassikers „Shout“ verhält es sich da nicht anders. Geschmackssache das, für meine Ohren höchst überflüssig. Dafür beenden Lost Souls In Desert mit „My Prophet“ ihren Zweitling mit einer tieftraurigen, melancholischen und an Black Label Society erinnernden Ballade der ganz feinen Art.

Als Fazit bliebt ein feines Album, wie man es von deutschen Bands in dieser Art und Qualität höchst selten zu hören bekommt. Vielleicht haben Lost Souls In Deserts nicht die Smartness von Nickelback, und vielleicht haben sie nicht den Pathos von 3 Doors Down. Dazwischen aber belegt der Vierer eine echte Nische, die so gar nicht landsmännisch tönt und im Grunde genau die Mucke ist, die urplötzlich in den Charts auftaucht und uns Rockern wieder einen Grund gibt, das Radio einzuschalten. Wundern sollte es mich jedenfalls nicht ...

Tracklist:

1.Beautiful
2.We Are
3.Don't Share No Single Tear
4.Days Off
5.Words
6.Simple Ways
7.Sacrifice Me
8.Fallen
9.Shout
10.Soul On Soul
11.Eyes In Pain
12.My Prophet

Lineup:

Dirk van Dark (guitars)
Marqui (bass, vocals)
Phil (vocals, guitars)
Jay (drums)

DISCOGRAPHY:

2008 - Rise
2010 - Vicious Circle

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