Squealer-Rocks.de CD-Review
Samavayo - One Million Things

Genre: Rock
Review vom: 07.03.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Rough Trade



Mist, das wäre doch mal eine Scheibe für meine Kollegin Tina gewesen, mit alternativen Tönen ist ja ein altgedienter Simpel-Rocker wie meine Wenigkeit in aller Regel sehr schnell überfordert. Aber was soll's, die Zeit drängt, das Review will geschrieben werden und schließlich soll der ein oder andere Blick über den Tellerrand hinaus noch selten geschadet haben.

Kaspern wir kurz die Fakten ab: Samavayo ist eine junge Band, die Männer kommen aus Berlin und legen mit „One Million Things“ ihr Debut vor. Und: Selbst für altgediente, geschmacklich eher wenig variable Rocker kann Entwarnung gegeben werden, so furchtbar alternativ ist die Kapelle gar nicht. Samvayo rocken, ganz im Gegenteil, eher straight nach vorne, spielen dabei mit Genres und Versatzstücken, widerstehen dabei aber der Versuchung, ihre Nummern damit zu überfrachten. Und so bleiben am Ende immer noch Rock-Songs – und zwar gute Rock-Songs! Die Basis bildet eine ungeschliffene, raue Produktion, schon der erste Punkt für die jungen Berliner, in Verbindung mit einem latent stonerhaften, psychedelischen Sound. So entstehen astreine Nummern, die sauber nach vorne gehen wie der potentielle Chart-Anwäter „Wait“ oder das arschtretende „Rollin'“.

Daneben experimentieren die Berliner mit einer Vielzahl von Sounds und stilistischen Variationen, bestens nachzuhhören am dichten, atmosphärischen Titelstück. Innerhalb dieser Grenzen, oder besser, quasi grenzenlos bewegen sich die 13 Nummern des Debuts, immer getragen von hoher Eingängigkeit und hoher Eigenständigkeit. Tatsächlich erstaunlich, wie stimmig die verschiedenen Elemente, von Elektro bis über Pop bis hin zu harten Gitarren, im Rahmen eines Debuts zusammen gefügt wurden. Frontmann Alavi drückt den Songs insbesondere dann seinen Stempel auf, wenn die ruhigen, die atmosphärischen Momente anstehen. Der große Power-Shouter ist er allerdings nicht, was sich immer dann bemerkbar macht, wenn die Kapelle ordentlich Gas gibt.

Dieses Debut ist, um zum Fazit zu kommen, ein höchst erstaunliches. Natürlich ist nicht jeder der 13 Songs ein Überflieger, und natürlich hat sich die ein oder andere Länge eingeschlichen. Mit Perlen wie dem exotischen „Teheran Girl“ oder dem überragenden Titelstück im Gepäck sollte die Truppe der weitere Weg allerdings nach oben führen, das Zeug zu höheren Weihen haben Samavayo ganz ohne Zweifel.

Tracklist:

1.Go
2.Wait
3.Can't Break Me
4.Teheran Girl
5.Greatest Fan
6.Rollin'
7.Illusions
8.Valentine
9.Control
10.Monster
11.One Million Things
12.Shallow Man
13.Red End

Lineup:

Behrang Alavi (vocals)
Marco Wirth (guitars, vocals)
Stephan Voland (drums, vocals)
Andreas Voland (bass, vocals)

DISCOGRAPHY:

2010 - One Million Things

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Samavayo - One Million Things (CD-Review)

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