Squealer-Rocks.de CD-Review
Jon Oliva's Pain - Festival

Genre: Heavy Metal
Review vom: 19.02.2010
Redakteur: MR.MELKOR
Veröffentlichung: 19.02.2010
Label: AFM Records



Heute, am 19. Februar 2010, ist es endlich soweit. Das neue Album von JON OLIVA’S PAIN kann nun offiziell gegen einen bestimmten Obolus aus Eurem Portemonnaie in Euren CD-Player wandern.
Einige Reviews zu „Festival“ werden bestimmt schon mit Eurer Aufmerksamkeit bedacht worden sein und dabei werdet Ihr festgestellt haben, dass das aktuelle Machwerk von Jon Oliva nicht durchgehend mit Lob überschüttet wurde.
Ich nahm mir auch die Zeit, um eine angemessene Rezension zu verfassen.
Wenn Ihr wollt, dann könnt Ihr sie jetzt lesen.

Erst einmal muss ich daraufhin weisen, das diese Besprechung ein wenig früher hätte online gehen sollen. Doch zu diesem Plan gesellte sich ein Problem. Es war auf einmal nicht mehr so leicht, die passenden Worte zu den epischen Inhalten dieses Longplayers zu finden.
Warum? Weil es einem, meiner Meinung nach, nicht leicht gemacht wird, „Festival“ zu mögen oder auch (gedanklich) in die Tonne zu kloppen.
Aber lasst mich alles mal der Reihe nach durchgehen.

Wenn man einen Bericht über irgendetwas oder auch irgendjemanden verfasst, dann fängt man meistens zuerst mit den positiven Eigenschaften an und haut danach das große Aber rein. So habe ich das zumindest gelernt.
Heute mach ich es mal umgekehrt, denn ich bin der Ansicht, das hier die negativen Aspekte von größerer Dominanz sind.

Jede von Euch wird wissen wer der Mountain King ist. Derjenige, der sich jetzt am Kopf kratzt, seinen Gedanken durchforstet, aber nichts findet außer irgendwelchen Spuren von was-weiß-ich, der hat einiges nachzuholen oder ist hier einfach falsch.
Ehrlicherweise sollte ich zugeben, das mir die alten SAVATAGE –Sachen (besonders „Hail Of The Mountain King“) schon immer mehr zugesagt haben, als die Kreationen seiner Solo-Band. Stellt die Mucke von JON OLIVA’S PAIN aus meiner Sicht mehr oder weniger eine abgespeckte Variante von seiner ehemaligen grandiosen Power-Metal-Truppe dar.
Es gelang ihm keine derartige Großtat mehr, welche seine Fähigkeiten als Musiker ins Rampenlicht zu rücken vermochte.
Mit „Festival“ ist bereits das 4. Album von seinem Solopfad entstanden, und es sorgt bei mir für eine Menge kreisender Fragezeichen über meinem Schädel. John Nicholas Oliva scheint ein Problem zu haben. Schaffen doch die Eindrücke, die durch das Hören seiner neuen Langrille vermittelt werden, das (hoffentlich bloß fiktive) Bild eines Defizits, aufgrund welchem er sich nicht mehr in der Lage befindet, seine Gabe effektiv anzuwenden. Ob dem so ist, das weiß ich nicht. Die meisten Stücke auf „Festival“ sind nicht schlecht, aber man weiß, das sie besser sein könnten. Ausnahmen bestätigen die Regel, so auch hier, dazu komme ich gleich.
Mehr, das ist das passende Wort. Durchgehend sind zwar fast alle Stücke in einem Zeitraum von über 5 Minuten gehalten, und es passiert während des Verlaufs auch eine Menge, aber man wird dadurch nicht mehr gefesselt. Das ist eine Eigenschaft die ganz im Gegenteil auf die SAVATAGE-Großtaten zutrifft.
Es ist zwar viel vorhanden, aber dadurch erhält man (hier) leider nicht mehr.
Ja, so mancher Song dudelt einfach vor sich hin wie z.B. „The Evil Within“ oder auch die Halbballade „Afterglow“. Man wird einfach nicht gefesselt, sondern man döst entweder weg, oder man beginnt irgend etwas zu malochen, während die Songs in den Raum schallen.
Sind sie zu Ende, dann wird halt mit einem Schulterzucken etwas anderes angemacht.
Des Weiteren tritt sogar gelegentlich ein Gefühl von Langweile auf. Dies trifft insbesondere auf „Looking For Nothing“ zu – ein Stück, welches überflüssig ist und das nicht hätte sein müssen.
Das kann Jon Oliva doch besser!? Oder nicht mehr...?
Vielleicht will er auch nicht mehr so richtig, da er den größten Teil seiner Visionen bereits verwirklicht hat!? Möglich ist auch, das von ihm bloß unter dem Banner SAVATAGE etwas großartiges zu Stande gebracht wird. Keine Ahnung.

Aber,
mit „Lies“, „Death Rides A Black Horse“ und „Living On The Edge” sind 3 absolute geile Songs auf „Festival” vorhanden, die definitiv nicht hätten besser sein gekonnt. Um sie näher zu beleuchten, sollte folgendes reichen: So kennt man John Oliva. Diese Stücke sind in bester SAVATAGE-Manier gehalten.
Sie sind mitreißend, lebhaft und sie laden dazu ein, den CD-Player auf Repeat zu stellen.
Auch die Ballade „Winter Heaven“ ist wirklich großartig, da sie keine Wünsche offen lässt und dabei mit einer sehr bombastischen Überzeugungskraft daherkommt.

Wie fällt also meine Fazit aus?
„Festival“ hätte viel intensiver, machtvoller und zweifelsohne überlegen sein gekonnt, und zwar gegenüber den meisten anderen Veröffentlichungen diesen Monats. Das Album ist zwar besser als „Global Warning“, dennoch stellt es bloß eine mittelprächtige Aufwertung dar.
„Festival“ gehört zwar nicht in die Tonne, aber auch nicht in die Top-Liga.

Eine Frage kann ich mir hundertprozentig beantworten.
Jon Oliva kann es wirklich besser.



Tracklist:
01. Lies
02. Death Rides A Black Horse
03. Festival
04. Afterglow
05. Living On The Edge
06. Looking For Nothing
07. The Evil Within
08. Winter Haven
09. I Fear You
10. Now

Line Up:
Jon Oliva – Vocals, Keyboards
John Zahner – Keyboards
Shane French – Guitars
Matt LaPorte – Guitars
Kevin Rothney – Bass
Chris Kinder – Drums

DISCOGRAPHY:

2004 - 'Tage Mahal
2006 - Straight Jacket Memoirs (EP)
2006 - Maniacal Renderings
2008 - Global Warning
2010 - Festival

SQUEALER-ROCKS Links:

Jon Oliva's Pain - 'Tage Mahal (CD-Review)
Jon Oliva's Pain - Maniacal Renderings (CD-Review)
Jon Oliva's Pain - Festival (CD-Review)

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