Squealer-Rocks.de CD-Review
Compos Mentis - Our Kingdom Of Decay

Genre: Viking Metal
Review vom: 28.01.2010
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 08.02.2010
Label: Strange Ears/Our Distribution



Dänen lügen nicht, heißt es. Schön, daran hege ich auch keinen direkten Zweifel. Deshalb will ich dem Beipackzettel auch glauben, dass „Our Kingdom Of Decay“ bereits das dritte Album der Dänen COMPOS MENTIS ist. Was der Flyer nicht verrät sind die gerne bemühten Einflüsse/Vergleiche mit denen ein neues Produkt schmackhaft gemacht werden soll. Das macht es nur interessanter sich die dritte Scheibe der Band zu Gemüte zu führen.

Musikalisch fühlen sich die Dänen irgendwo zwischen traditionellem Heavy-Metal und Viking-Metal zu Hause. Das belegt die Art und Weise wie die Band ihre Melodien arrangiert. Zudem zeigt auch der nicht gerade dezente Einsatz des Keyboards wohin es auf „Our Kingdom Of Decay“ gehen soll. Okay, ein Vergleich muss doch her. Wenn man Nummern wie „White Cut, Red Blood“ anhört und für sich die Keys ausblendet, kommen einem unweigerlich AMON AMARTH auf ihrem Drachenboot in den Sinn gesegelt. Allerspätestens hier sollte nun wirklich klar sein, wie sich die Musik von COMPOS MENTIS anhört.


Dass die Riffs von COMPOS MENTIS hier und da nach den schwedischen Kollegen klingen liegt in der Natur der Sache und der Art und Weise wie sie gespielt werden. Man kann den beiden Gitarristen Ryan Kristensen und Ken Holst aber durchaus attestieren, dass sie ihre Instrumente beherrschen. Die beiden spielen wirklich viel in den Songs und tragen damit einen Teil zur Abwechslung auf „Our Kingdom Of Decay“ bei. So fühlt man sich glücklicherweise nur selten an AMON AMARTH erinnert. Überhaupt hat sich die Band die Mühe gemacht, die Songs unterhaltsam zu gestalten, was auch die vielen Breaks und Tempowechsel belegen. Nach nur einem Durchlauf erkennt man aber auch schon die Schwächen von „Our Kingdom Of Decay“. Der Gesang von Fronter Jesper Heinsvig klingt über die gesamte Albumdistanz viel zu gequält und substanzlos. Egal, welchen Song man sich herauspickt, immer klingt der Gesang gepresst und kann dadurch logischerweise keinerlei Druck erzeugen. Zudem trifft der gute Jesper teilweise die Töne nicht richtig („The 44th King“). Das ist für den Gesamteindruck der Scheibe wenig zuträglich und kann auch durch die Kompositionen im Ganzen nicht aufgefangen werden. Die präsentieren zwar durch viel Inhalt, lassen aber in den wenigsten Fällen Platz für Refrains die direkt ins Ohr gehen oder Melodien, die sich erst langsam entwickeln.


Als hektisch könnte man das bezeichnen. Wobei ich mich aber frage, warum COMPOS MENTIS das so halten? Immerhin sprechen wir hier vom dritten Album der Band und wenn man die „make-it-or-break-it“-Regel einmal außen vor lässt, kommt man zu dem Schluss, dass die Jungs niemandem mehr etwas beweisen müssen. Von dem Blickwinkel aus verstehe ich nicht, warum man den Nummern nicht genug Platz gelassen hat sich zu entfalten. Manches auf „Our Kingdom Of Decay“ wirkt überhastet und wenig organisiert. Den durchaus vorhandenen Ansätzen hätte man erlauben sollen sich zu entwickeln wie es der Mittelteil von „In The Garden Of The Dead“ tut. Hier treffen romantische Keyboards auf harte Rhythmusgitarren und ein gefühlvolles Solo und es passt perfekt. Solche Momente finden sich viel zu wenige auf „Our Kingdom Of Decay“.


Schade. Da war eindeutig mehr drin. Trotz der guten Ansätze bleibt unter dem Strich nur ein durchschnittliches Album, da vor allem der Gesang zu wünschen übrig lässt. Da muss mehr Druck kommen um den Songs einen Stempel aufdrücken zu können. Genre-Fans dürfen gerne ein Ohr riskieren, keine Frage. Mir ist das Album nicht nachhaltig genug.




Tracklist:
1. Ghost Song
2. Arusia
3. The 44th King
4. In The garden Of The Dead
5. White Cut, Red Blood
6. Lady’s Bower
7. Infinite Fire
8. Mermaid Decapitation
9. Butcher’s Bench
10. The Angel Maker
11. Kingdom Of Dania


Line-Up:
Jesper Heinsvig – Vocals
Ryan Kristensen – Guitars
Ken Holst – Guitars
Rune Klausen – Keyboards
Claus Tornes – Bass
Andreas Posselt – Drums

DISCOGRAPHY:

2001 - Quadrology of Sorrow (Demo)
2003 - Fragments of a Withered Dream
2007 - Gehennesis (2007)
2009 - Our Kingdom of Decay

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