Squealer-Rocks.de CD-Review
The Murder Of My Sweet - Divanity

Genre: Gothic / Pop Metal
Review vom: 27.01.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 29.01.2010
Label: Frontiers Records



Bands mit weiblichem Gesang sorgen nicht nur in unserem hauseigenen Forum stets für heftigen Diskussionsstoff und sind immer wieder für 'ne nette verbale Prügelei gut. Das wird sich bei The Murder of My Sweet kaum ändern, denn die Schweden bedienen nahezu alles Klischees, die man entweder liebt oder hasst.
Die größte Breitseite der Kritiker dürfte sich die Truppe aufgrund ihres sehr offensichtlichen Charts - Charakters einfangen. In diesem Fall fällt es auch tatsächlich sehr schwer, den Vorwürfen etwas entgegen zu setzen. In der Tat sind Outfit und Musik dermaßen auf Kommerz getrimmt, und an Erfolgsbands wie Within Temptation oder Evanescence angelehnt, dass man die Frage nach der Glaubwürdigkeit nicht unbedingt stellen will. Hier sollen Platten verkauft werden!
Nur: „Divanity“ ist dennoch kein Teufelswerk, sondern durchgehend hörbar.

Im Endeffekt zählt ja der Song an sich und da kann das skandinavische Quintett ordentlich Punkte sammeln. Die glockenklare Stimme von Abgelica Rylin gehört zweifellos zu den besten in der Szene und symphonische Gothic / Metal Tracks mit so netten Titeln wie „Evil“ oder „Bleed Me Dry“ die mit viel - VIEL – Keyboards unterlegt sind, laufen einfach gut ins Ohr.
Die Truppe verwendet dabei zum Teil Melodien, die schwedischer nicht sein könnten und quasi die Krone der Eingängigkeit bieten: sie erinnern nämlich nicht selten an ABBA.
Einen Makel stellt das - natürlich! - nicht dar. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Für Minuspunkte sorgt da eher der Fakt, dass es zwischen den Hits, die etwa ein gutes Drittel einnehmen, auch einen Haufen an Nummern gibt, die zwar allesamt nett, aber eben nur nett sind.
Zum Finale will man dann mit dem epischen Longtrack „Death of a Movie Star“ beweisen, dass man mehr als nur „Pop Metal“ kann. Das gelingt bei der mit Queen / The Who – Verweisen durchsetzten, leicht proggigen Mini - Oper auch ganz gut. Gegen Wegbereiter wie A.C.T. hat man jedoch nicht die geringste Chance.

Die Produktion ist erwartungsgemäß gut und sehr voluminös, aber nicht überragend, streckenweise etwas zu klinisch und bei manchen Songs war wohl Angelo Sasso an den Drums.
Insgesamt kann man „Divanity“ einen hohen Unterhaltungswert bescheinigen und es macht größtenteils auch Spaß, hier zuzuhören.
Mehr als „leichte Kost“ wird aber nicht geboten.


Tracklist:
1. No Evil
2. Follow the Rain
3. Bleed me Dry
4. Chemical Attraction
5. Kiss of Death
6. One Bullet
7. Tonight
8. Storms of the Sea
9. Destiny
10. Revolution
11. Valerie
12. Death of a Movie Star

Line Up:
ANGELICA RYLIN - Vocals
DANIEL PALMQVIST - Guitars
JOHAN NIEMANN - Bass
ANDREAS LINDAHL - Keyboards
DANIEL FLORES - Drums

DISCOGRAPHY:

2010 - Divanity

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