Squealer-Rocks.de CD-Review
Suffering Souls - Sadistic Goat Complex

Genre: Symphonic Black Metal
Review vom: 25.01.2010
Redakteur: MR.MELKOR
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Schwarzdorn/Twilight



Ein gute Idee verlangt eine passende Umsetzung, damit eben diese Eingebung auch zur Realität wird. Zugegebenermaßen kann das durchaus zu einem schweren Unterfangen werden. Mit einer ordentlichen Portion Willenskraft und Geduld sollte aber das schöpferische Gedankengut realisierbar sein. Ansonsten war der Einfall einfach nicht so dolle.
Tja, und mit dem dritten Album der deutschen Ein-Mann-Black-Metal-Band SUFFERING SOULS gibt es so manche Schwierigkeiten.

Da wäre insbesondere die Frage: Was will Lord Esgaroth eigentlich?
Soll sein Sypmhonic-Black-Metal von ernster, düsterer und unheilvoller Natur sein?
Dann hat er versagt.
Denn alle Songs auf „Sadistic Goat Complex“ vermögen die Sinne nicht zu fesseln. Ein Eindruck von bedrohlicher Atmosphäre wird nicht gewährt. Sogar das Gegenteil trifft bei einigen Titeln zu. Beispielsweise ist das Gequietsche der Violine im Stück „Cursed Gates Of Heaven“ eher dem freudigen Jaulen einer Elfe gleichzustellen, als dem Klang eines dämonisierten, unheilverkündenen Klagelauts. Dieser Track weist dazu noch eine absolut spaßige Stelle auf. Wenn nach zweieinhalb Minuten plötzlich das Lachen einer hexenähnlichen Stimme sowie anscheinend auch das Gegacker von Jabbas Schoßhündchen durch die Boxen schallt, dann wird das Zwerchfell zum bangen aufgefordert. Man kann nicht mehr und der Schenkelklopfer setzt ein. Lord Esgaroth’s daraufhin ausgespienes Destroy stellt für die Situation dann auch keine Rettung mehr dar.

Bemerkenswert ist, das an derselben Stelle des anschließenden Songs „Ressurected Messiah“ ebenfalls ein kleines Szenario eingefügt wurde, welches aber nun sehr bedrohlich wirkt und dementsprechend mit dem passenden Effekt daherkommt. Es wirkt ernst, düster und unheilvoll.
Wollte Lord Esgaroth also einen sarkastischen, ironischen, ja schon persiflierten Symphonic-Black-Metal kreieren, dann ist ihm das missgelungen.

Verfügt das Album „Sadistic Goat Complex“ über Stärken?
Allein schon aus dem Grund , da man nicht genau weiß, welches Anliegen Lord Esgaroth eigentlich hat, ist das schwer zu beantworten.
Er macht es dem neugierigen Zuhörer nicht leicht.
Auf jeden Fall ist positiv anzumerken, das er ein talentierter Musiker zu sein scheint. Beispielsweise kann über die Gitarrenarbeit insbesondere beim Track „The Art Of Arrogance“ nicht gemeckert werden, aber auch nur wenn man genau hinhört.

Und somit sind wir nun zum größten Problem dieses speziellen Machwerks angekommen.
Ich habe die Scheibe unzählige Male im Player rotieren lassen und mal abgesehen von den besonderen Augenblicken, bei denen ich auch (nur) die kritischen Fragestellungen herausfiltern konnte, ist es mir ansonsten nie aufgefallen, wenn „Sadistic Goat Complex“ zu Ende war.
Und wisst Ihr was, Freunde? Das ist ernst gemeint. Denn alle Songs sind durchgehend belanglos – nichts besonderes. Sie fangen an, dudeln und dann sind sie zu Ende.

Welche Idee mag Lord Esgaroth im Kopf rumgeschwirrt sein? Keine Ahnung.
Auch wenn ich vor Musikern, die alleine alle Instrumente einspielen, großen Respekt habe, so bin ich mir bei ihm ziemlich sicher, das er sich mit diesem Album keinen Gefallen getan hat.


Tracklist:
1. Enigmatic Aeon
2. Cursed Gates Of Heaven
3. Resurrected Messiah
4. Chaotic Prophecies
5. The Art Of Arrogance
6. Elegance & Perversion
7. Blessed In Blood
8. Bloodstorm

Line Up:
Lord Esgaroth – Vocals, Bass, Guitars, Drums, Keys etc

DISCOGRAPHY:

1999 - Cries Of Silence (EP)
2000 - Twilight Ripping Souls Apart
2003 - Incarnated Perfection
2009 - Sadistic Goat Complex


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