Squealer-Rocks.de CD-Review
Keel - The Right To Rock - 25th Anniversary Edition

Genre: Heavy Rock
Review vom: 03.01.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 29.01.2010
Label: Frontiers Records



Meine Güte, was habe ich gejubelt, als ich von der Keel Reunion erfahren habe!
Ein neues Album steht an, fast in Originalbesetzung!
Doch dann das: Außer meinem - ansonsten geschmacklich völlig fehlgeleitetem – Chefredakteur Eric und mir scheint sich kaum jemand über diese Rückkehr zu freuen.
WIE KANN DAS SEIN???
Also mal schnell ein bisschen Ursachenforschung betrieben: Keel gehörten - unverständlicherweise – nie zur ersten Liga der 80er U.S. Poser Bands. Außer einer Tour im Vorprogramm von DIO hat man die Truppe um Sänger und Namensgeber Ron Keel auch nie in Germany gesehen.
Der Truppe erging es ähnlich wie den kanadischen Brüdern von Helix, die hierzulande auch niemals richtig durchstarten konnten.
Eine Schande und ein Beweis dafür, dass es auch in den 80ern nicht immer gerecht zuging.
Denn: „The Right to Rock“ gehört DEFINITIV zu den besten 10 Scheiben dieser magischen Dekade.

Das haben auch die Herrschaften von Frontiers erkannt und bringen dieses Meisterwerk mit 2 Bonus Tracks noch einmal neu heraus. Das sie dies parallel zum neuen Album tun, ist in meinen Augen kommerziell wenig sinnvoll. Es wäre weitaus klüger, den Klassiker mindestens einen Monat vorher auf dem Markt anzubieten. Doch das soll nicht meine Sorge sein, ich möchte euch diese Hammerscheibe näher bringen.
„The Right to Rock“ war seinerzeit wirklich bahnbrechend!
Kurz zuvor hatten KISS auf „Lick it Up“ bewiesen, dass man Hardrock mit Metal vermischen kann und Keel gelang es, diese Melange zur Perfektion zu bringen.
Sie waren die härteste Nicht – Metal Band.

Der Titelsong ist genau das, was ich meine. Das ist kein Metal, aber es ist schweinehart!
Der extrem geile Gesang von Ron Keel (vorher bei den amerikanischen Steeler, mit Yngwie Malmsteen an der Klampfe), gegen den sowohl Brian Johnson und auch Marc Storace wie ein laues Lüftchen klingen, die doppelten Gitarren, dieser extrem rohe Sound und dann dieser simple, aber fette Refrain! That's it!
Das nachfolgende „Back to the City“ ist noch geiler. Stakkato - Riffing mit Brüll – Chorus! Alleine das Gitarren - Solo ist Gott.
Weiter geht’s mit dem Stones Cover „Let's Spend the Night Together“.
Fein, aber verzichtbar.

Nicht verzichtbar ist „Easier Said Than Done“, das Ding klingt nach KISS pur. Nach KISS?
Kein Wunder, Langzunge Gene Simmons hat den Song geschrieben, der zweifelsohne zu seinen Großtaten gehört.
Wo wir gerade beim Thema sind: Simmons war auch Produzent und hat mit dem schleppenden „I Love It Loud“ - Ableger „Get Down“ ein weiteres Zeugnis darüber abgelegt, was für geile Tracks er schreiben kann, wenn er nur will. Hier liefert Ron Keel übrigens die beste Performance seines Lebens ab.
Ein typischer Simmons Track ist auch „ So Many Girls, So Little Time“, nicht nur aufgrund der Lyrics. Die Gitarren - Soli haben exakt den Vinnie Vincent Sound, der auf „Lick it Up“ zu hören war, und Ron imitiert den Zungen - Mann streckenweise schon fast penetrant.

Doch, Vorsicht Leute – es sind lediglich die genannten drei Songs, die nach dem maskierten Kuss klingen. Keel waren / sind keineswegs eine Kopie.
Das grandiose „Electric Love“ ist ein kleines Meisterwerk und elektrisiert mich mit seinem simplen, aber fetten Refrain nach fast 25 Jahren wie anno dazumal.
Diese enorme Energie wird nur noch vom speedigen (einfallsloses Wortspiel, ich weiß) „Speed Demon“ getoppt. Der Track besteht fast ausschließlich aus Klampfen, die in ihrer Härte schon fast wehtun, und dem schlicht wahnsinnigen Gesang des Namensgebers.
Kein Metal, aber trotzdem härter als so manche Metal Band – ja, das gibt es!
Nachzuhören beim - unverständlicherweise schwach produzierten – Rauschmeißer „You're the Victim (I'm the Crime)“.

That's it! Die beiden Bonus Tracks – Neuaufnahmen von „Easier Said Than Done“ und „The Right to Rock“ - sind überflüssig und richtig schlecht, das braucht kein Mensch.
Die regulären 9 Tracks jedoch gehören in jeden - IN JEDEN! - Haushalt mit 80er Einrichtung.
Und in 2 Wochen unterhalten wir uns an dieser Stelle darüber, ob die neue Scheibe an das Meisterwerk von '85 anknüpfen kann oder ob wir eine weitere peinliche Reunion erleben.
Stay tuned....

Tracklist:
1.The Right To Rock
2. Back To The City
3. Let's Spend The Night Together
4. Easier Said Than Done
5. So Many Girls, So Little Time
6. Electric Love
7. Speed Demon
8. Get Down
9. You're The Victim (I'm The Crime)
10. Easier Said Than Done (remix)
11. The Right to Rock (remix)

Line - Up:
Ron Keel - Vocals and Guitar
Marc Ferrari - Guitar and Vocals
Bryan Jay - Guitar and Vocals
Kenny Chaisson - Bass and Vocals
Dwain Miller - Drums and vocals

DISCOGRAPHY:

1984 - Lay Down The Law
1985 - The Right To Rock
1986 - The Final Frontier
1987 - Keel
1989 - Larger Than Live
1998 - Back In Action
2009 - The Right To Rock (25th Anniversary Edition)
2009 - Streets Of Rock 'N' Roll


SQUEALER-ROCKS Links:

Keel - The Right To Rock - 25th Anniversary Edition (CD-Review)
Keel - Streets of Rock'n'Roll (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren