Squealer-Rocks.de CD-Review
Eigensinn - Die Wahrheit

Genre: Alternative / Rock
Review vom: 30.12.2009
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: released
Label: Echozone



Seit einigen Jahren tourt die Band bereits durch die Lande und hat erst in diesem Jahr den Schritt gemacht, ein Studio-Album aufzunehmen. Gute vier Jahre haben die Herrschaften an der Platte gearbeitet, um das Konzept, rein deutsche Texte und das aufgreifen von provokanten Themen, die es in ein musikalisches Gewand zu kleiden galt, zu verwirklichen.

Auffällig ist vorweg, dass die Titel durchweg sehr kurze und prägnante Titel haben. Was anfangs noch gewöhnungsbedürftig klingt, ist beim zweiten und dritten hören schon nicht mehr so sehr gewöhnungsbedürftig, sondern hinhörwürdig; nicht zuletzt wegen der sehr intensiven Texte. Durch den deutschsprachigen Gesang zwingt es doch einmal deutlich mehr zum hinhören. Dass Wahrheit meistens sehr unbequem ist, dürfte den Meisten von uns bekannt sein...

Wenn auch der erste Track mich ein wenig in Erstaunen versetzt (ein wenig orientalisches Klingeling mit elektronisch verzerrtem Gesang), belehrt mich der weitere Verlauf des Titels doch schnell eines besseren. Spätestens beim zweiten Titel. Wo ich denn auch schnell belehrt werde, dass der Name der Band nicht so ganz ohne Hintergedanken gewählt ist.

Die erstaunlich harte musikalische Umsetzung unterstreicht deutlich die teils aggressiven und kompromisslosen Texte, die durchaus provokanten Stoff verarbeiten. Gesanglich klingt die Sängerin Nemesis wie eine Mischung aus Doro Pesch, Nina Hagen und AnNa von Rosenstolz – die junge Dame inszeniert sehr gekonnt die lauten und leisen Töne. Zwar ist hin und wieder mal ein schiefer Ton zu hören, rüttelt jedoch nicht an der Gesangesfähigkeit und beeinträchtigt in keiner Weise.

Musikalische und textliche Einflüsse von Bands wie Subway To Sally, Rammstein oder Die Happy sind an ein paar Stellen sehr deutlich, wie beispielsweise im Track „Die Macht“. Dennoch bleibt vollkommen unbestritten, dass die Truppe ist, wie sie ist: Individuell und definitiv rockig!

In den insgesamt 13 Titeln wird viel kompakter Stoff verarbeitet und die Zeit, die die Band damit im Studio verbracht hat, ist sicherlich notwendig gewesen. Teilweise bewegt die Band sich in düsteren Gefilden, stellt wütende Fragen und beantwortet sie gleichzeitig auf ihre eigene lautstarke Weise, grandios umgesetzt im Titel „Schrei“ (der ganz sicher zu 100% nichts mit einer jungen Band, dessen Namen hier keiner nennen möchte, zu tun hat!).

Die Herren an den Instrumenten machen ihren Job durchweg gut. Mit viel Druck treiben die Instrumente den Gesang voran. Die zeitweilig heftigen Gitarrenriffs bringen noch richtig Salz in die Suppe.

Schätzungsweise dürfte nicht jeder unbedingt Gefallen an der Platte finden, da häufig Textzeilen wiederholt werden, was im englischsprachigen Gesang oftmals nicht so sehr auffällt. Es ist nicht inflationär, jedoch auffällig aber für mich persönlich nicht störend. Eine sehr aufwendige musikalische Zusammenstellung und kompakte Texte zollen ihren Tribut: Für ein Debütalbum ist dieses Werk ganz sicher verdammt gelungen.

Fazit:
Es gefällt – ab ins heimische CD-Regal!

Tracklist:
1. Kraft
2. Sternenkind
3. Eiskalt
4. Wahrheit
5. Schrei
6. Feuerengel
7. Überlicht
8. Freier Fall
9. Spring!
10. Die Macht
11. Heut Nacht
12. Stimmen
13. Tränen aus Blut

Line-Up:
Nemesis - vocals
Mc Bazz - bass
Hol2y - guitars
Maschine - drums

DISCOGRAPHY:

2009 – Die Wahrheit

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