Squealer-Rocks.de CD-Review
Elysion - Silent Scream

Genre: Gothic Rock
Review vom: 18.12.2009
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 18.12.2009
Label: Massacre Records



Die griechische Formation Elysion wurde in 2006 von Johnny Zero und Maxi Nil gegründet. Musikalisch gesehen zielt die Band auf atmosphärische und metallische Elemente gepaart mit einem Mix aus Pop-Rock und Gothic-Einflügen ab. In 2008 ward die Band der bisherigen Frontfrau verlustig, die auf Einladung von Moonspell als Gastsängerin an der Seite von Fernando Ribeiro auftrat und sich freundschaftlich von Elysion trennte. Kurz darauf trat Christianna als neue Frontfrau der Band bei, womit das Line-Up wieder komplett war.

Grundsätzlich kann erst einmal Folgendes festgehalten werden.

Es befinden sich erfahrene Musiker an den Instrumenten. Melancholisch anmutende Synthesizer und Gitarrenriffs geben sich immer wieder den Vordergrund in die Hand und vermengen sich zu einem angenehm zu hörenden Gothic Pop-Rock-Mix.

Der Opener „Dreamer“ lässt auf Großes hoffen. Mit durchaus atmosphärischen Klängen, untermalt von harten Riffs kommt das Stück durchaus gut zur Geltung. Die Stimme von Christianna ist klar und birgt große Gesangskraft in sich, was mir per se schon gefällt. Verstecken braucht sie sich vor ihren Kolleginnen wahrlich nicht.

Die ersten Takte von „Killing My Dreams“ erinnern stark an EVANENCES - musikalisch und gesanglich. Sicherlich nicht die schlechteste Wahl, dennoch sind starke Einflüsse aus diversen Gothic-Rock- oder Metalbands ebenso deutlich wie der zeitweise extrem häufige Gebrauch der Synthis.

„Never Forever“ mutet ein wenig poppiger an. Kein schlechtes Stück, jedoch scheint es auch nach mehrmaligem Hören eher aus Refrain zu bestehen, als aus weitergehenden Lyrics, was es ziemlich anstrengend macht, die Scheibe komplett durchzuhören.

Das Stück „Bleeding“ ist wiederum das völlige Gegenteil. Stark dominiert von Gitarren lässt es durchblitzen, dass die Band durchaus mehr kann und das noch nicht auf allen Pötten gefahren wird.

Es zieht sich durch die ganze Scheibe, dass die Stücke abwechselnd bombig begleitet werden von verdammt guten Gitarrenriffs oder eben den Synthis, was es relativ schwierig macht, eine Meinung zu finden.

Insgesamt ist das Album für ein Debüt sehr stark, doch mir fehlt das gewisse Quäntchen Individualität und vor allem der Dampf, den die Truppe durchaus hat. Bei dem Song „Walk Away“ habe ich wirklich aufgehorcht, denn die ersten Takte ließen darauf schließen, dass da jetzt richtig was geht und die Scheibe ihren Höhepunkt ausspielt. Leider verläuft sich das im Laufe des Stücks, was absolut schade ist, denn grade während dieses Stücks wird mehr als deutlich gezeigt, dass da deutlich mehr geht.

Im Marketing würde man jetzt sagen: Das USP - unique selling proposition, das berühmte Alleinstellungsmerkmal – muss wesentlich mehr herausgestellt werden. Denn darüber verfügt die Band ganz sicher.

Als Fazit: kann ich festhalten:
Solides, sauber produziertes Debüt. Aber: Mit dieser Sängerin und dem spielerischen Gesamtpotenzial muss ein zweites Album der Knaller werden. Also: Mehr abnabeln, weniger Einflüsse verwursten, mehr Individualität reinstecken und Dampf ablassen!


Tracklist:
1. Dreamer
2. Killing My dreams
3. Never Forever
4. Weakness In Your Eyes
5. Don’t Say A Word
6. The Rules
7. Bleeding
8. Walk Away
9. Loss
10. Far From The Edge
11. Erase Me

Line-Up:
Christianna – Vocals
Johnny Zero – Guitars, Synths and Programming
FXF – Bass
Petros Fatis – Drums

DISCOGRAPHY:

2009 – Silent Scream

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Elysion - Silent Scream (CD-Review)

Christianna von Elysion (Interview)
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