Squealer-Rocks.de CD-Review
Future Is Tomorrow - Fit to Die (Pt.1)

Genre: Progressive Power Metal
Review vom: 18.12.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



Dass die italienische Metal - Landschaft schon lange keinen Grund mehr für Spott bietet, dürfte jedem kundigen Szenefreund mittlerweile bekannt sein. Vorbei ist die Zeit, in der das Stiefelland lediglich peinliche Rhapsody Klone und selbstverliebte Frickel - Combos hervorbrachte.
Ein perfektes Beispiel für den qualitativen Quantensprung der italienischen Bands sind Future Is Tomorrow. Das Quintett bietet höchst melodischen Power Metal mit Prog – Anleihen und schafft es bereits mit diesem Debut, sich in der oberen Spielklasse zu etablieren.

Dass es sich bei der Truppe um Komponist / Gitarrist Michael Snidaro und Drummer / Texter (!) Fabio Tomba um Burschen handelt, die sich wirklich Gedanken bei der Umsetzung ihrer Musik machen und nicht einfach drauflos rocken, macht bereits ein Blick ins Booklet und aufs Cover deutlich.
6 der 8 Songs wurden klassische Chorstücke mit lateinischen Titeln zugefügt, die in die eigentlichen Stücke wunderbar fließend mit eingebaut wurden.
Leider wurde es versäumt, auch die englischen Lyrics abzudrucken, so dass ich zum – sicherlich anspruchsvollen - Konzept wenig sagen kann. Das Covermotiv halte ich für ein echtes Kunstwerk mit mystischer Ausstrahlung, ähnlich dem berühmten Bild von „Black Sabbath“.

Musikalisch hat „Fit to Die“ natürlich gar nichts mit den englischen Veteranen zu tun. Überhaupt ist es hier nicht einfach, Vergleiche aufzustellen. Am ehesten fallen mir da noch nordische Combos wie Malpractice oder Cloudscape ein. Sicherlich kann man auch klassische Metal Einflüsse der Marke Priest oder Maiden raushören, wenn man denn will.
Im Grunde ist das aber auch egal, denn diese Band spielt mit einer fast schon beängstigenden Eigenständigkeit.

Die Songs bewegen sich zwischen 5 und 10 Minuten und sind nicht eine Sekunde zu lang.
Die Idee mit den eingebauten Chören ist zudem ein kleiner Geniestreich und wertet die extrem anspruchsvollen Kompositionen zusätzlich auf.
Ich habe wirklich Probleme, ein einzelnes Lied hervorzuheben und eigentlich will man das Album auch nur am Stück hören.
Wenn's um Leben und Tod ginge, würde ich den schwermütigen Midtempo – Kracher „Awakening the Gods“ als Highlight nennen, dessen Melodie vielleicht noch ein bisschen ergreifender als der Rest der ebenfalls grandiosen Harmonien ist.
Das Kennzeichen von Future Is Tommorrow ist zweifellos die Erhabenheit und epische Dramatik ihrer Stücke. Was alle Musiker (die bereits seit 6 Jahren zusammen spielen) hier abliefern, ist ganz großes Ohrenkino. Die progressiven Elemente fügen sich nahtlos in die Metal - Attitüde ein und wirken niemals deplatziert.
Mit dem Titelsong gibt es sogar einen (fast) reinen Power Metal Track zu hören, der nicht selten an Rage denken lässt.

Die Stimme von Sänger "Max" klingt zunächst etwas weinerlich und man braucht zwei, drei Nummern, um sich hiermit anzufreunden. Doch mit jedem Durchlauf wird deutlich, wie viele Facetten der Mann drauf hat (in anderen Reviews wurde er gar mit Michael Kiske verglichen).
Die Produktion ist vor allem im Drum - Bereich nicht zu 100% perfekt, doch immer noch absolut professionell.
Und, hey: wir reden hier von einem selbst produzierten Debut ohne Label.
Somit fällt auch der zweite Kritikpunkt wenig ins Gewicht: Bei Scheibchen Numero Zwo sollten die Burschen noch ein ganz klein wenig mehr Abwechslung an den Tag legen, dann wären Future Is Tomorrow wirklich zu einem Meilenstein fähig.
Mir diesem hervorragenden Album als Referenz sollte sich doch wohl ein Label finden, oder?

Tracklist:
1. Dead [Requiem Aeternam]
2. Another Soul [Kyrie]
3. Awakening The Ghosts
4. All For You [Dies Irae]
5. Stories To Tell [Tuba Mirum]
6. Fit To Die
7. Save Us, Source Of Mercy [Rex Tremendae]
8. The Day Of Retribution [Recordare]

Line - Up:
Massimo "Max" Bottiglieri -Vocals
Paolo Furlanis - Guitar
Michael Snidaro - Guitar, Keyboards
Matteo Campo Dall'Orto - Bass
Fabio Tomba - Drums

DISCOGRAPHY:

2009 - Fit to Die (Pt. 1)

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