Squealer-Rocks.de CD-Review
Faith And Fire - Accelerator

Genre: Hardrock / Metal
Review vom: 29.12.2006
Redakteur: Ingo
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Ein gemeinsames Bandprojekt von Tony Moore und Mike Flyntz?! So ziemlich jeder Riot-Fan dürfte auf diese Meldung reagiert haben wie der Pawlow´sche Hund auf einen Klingelton: Mit unkontrolliertem Gesabber!

Während Flyntz die letzten 6 Studioscheiben der New Yorker mit exzellenter Gitarrenarbeit veredelte, begeisterte Moore auf den beiden Riot-Meilensteinen „Thundersteel“ und „The Privilege of Power“ mit glasklarem, charismatischem Gesang. Seinen Abgang haben viele Riot-Fans bis heute nicht verwunden, zumal sein (ebenfalls erstklassiger) Nachfolger Mike DiMeo stilistisch auf völlig anderen Pfaden wandelte und auch Mastermind Mark Reale sich mit seinem Songwriting in der Folgezeit vom damals zelebrierten Power-/Speed Metal wegbewegte.

Besteht bei Faith And Fire also tatsächlich ein Funken Hoffnung auf den inoffiziellen „Privilege of Power“-Nachfolger? „Essential for any fan of Riot“, tönt das Label immerhin großspurig im Info. Eine dreiste Lüge!

Die deutlichste musikalische Parallele zwischen beiden Kapellen ist die Gitarrenarbeit von Mike Flyntz, die tatsächlich hier und da an seinen Hauptarbeitgeber erinnert. Auch der stilistische Mix aus schnelleren Tracks, Balladen und Midtempo-Nummern ist nicht so weit von Riot entfernt, auch wenn Faith And Fire deutlich moderner ausgerichtet sind. Was die beiden Formationen aber unüberwindbar trennt, ist die Qualität des Songwritings. Moore/Flyntz schaffen es leider nicht, auch nur einen einzigen mitreißenden Song zu komponieren. Die Gesangsmelodien schwanken zwischen scheußlich(„Villanelle“, „Everythin“) und nett(Titelsong, „America“), erreichen allerdings zu keiner Sekunde auch nur die Klasse der schwächsten Riot-Kompositionen. „Essentiell“ ist was anderes.

Was Traditionalisten ebenfalls sauer aufstoßen dürfte, ist die matschige Produktion, die man recht gut mit den letzten Europe- oder Stryper-„Werken“ vergleichen kann. Neben tiefer gestimmten Gitarren verärgert hier vor allem die Tatsache, dass der Gesang staubtrocken klingt. Nichts gegen einen erdigen Mix, aber etwas Hall hätte es dann doch sein dürfen.

Für die Musikerfraktion lässt sich noch festhalten, dass hier, ungeachtet der kompositorischen Schwächen, instrumentale Könner am Werk sind: Drummer John Micelli verdiente seine Brötchen u. a. mit Rainbow und Meat Loaf, bei Danny Miranda handelt es sich um den aktuellen Queen-Tourbassisten. Absolute Profis also, die ohne Frage einen hervorragenden Job abgeliefert haben. Auch Tony Moore hat das Singen keineswegs verlernt, obwohl er hier im Schnitt eine Oktave tiefer als früher unterwegs ist.

Freunde moderner Rockmusik könnten an der Scheibe durchaus ihre Freude haben, und Riot-Fans werden ohnehin reinhören. Diesen dürfte sich allerdings kaum ein Kaufargument für „Accelerator“ bieten, es sei denn, sie haben alle Riot-Alben bereits im Regal und brauchen zusätzlich alles, was auch nur im Entferntesten so ähnlich klingt.

VÖ: 19.01.2007
Tracklist
:
1. Ready
2. Villanelle
3. Everythin
4. Radio Superstar
5. Breathe
6. Faith And Faire
7. Fallen
8. Ashes
9. Avenue Z
10. Accelerator
11. Angel
12. America

Line up:
Mike Flyntz – Guitars
Tony Moore – Vocals
John Miceli – Drums
Danny Miranda – Bass


DISCOGRAPHY:

2006 - Accelerator

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