Squealer-Rocks.de CD-Review
The Few Against Many - Sot

Genre: Death Metal
Review vom: 24.11.2009
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: bereits erschienen
Label: Pulverized Records



Bei The Few Against Many aus Schweden handelt es sich um eine Band, die mir beim ersten Blick auf das Album doch so einige Rätsel aufgab. Um was mag es sich da wohl handeln? Sowohl Artwork wie auch das Band-Logo lassen sofort auf Vertreter der ultrabrutalen Knüppelfraktion schließen. Der Bandname lenkt die Gedankengänge dann allerdings eher in Richtung Metal-Core und der schwedische Albumtitel „Sot“, zu Deutsch „Ruß“, klingt auch erstmal nicht richtig spannend. Bei genauerem Hinsehen bzw. Durchlesen des Bandinfos entpuppt sich The Few Against Many, als neuestes Projekt von Ex-Scar Symmetry-Sänger Christian Älvestam, welcher sich auch gleich noch Verstärkung von Dark Tranquillity, Bloodbath und Katatonia geholt hat. In Schweden scheint diese Form von Band-Inzest ja mittlerweile fast schon normal zu sein.

Wer auf „Sot“ eine etwas gemäßigte Gangart, wie z.B. bei Scar Symmetry erwartet, ist hier ziemlich schief gewickelt. Christian Ävestam beschränkt sich ausschließlich auf seine Growl-Fähigkeiten und besinnt sich auf die frühen Wurzeln des schwedischen Death-Metal. Zumindest kann man dies sagen, wenn man sich einmal die unsägliche Weltraumorgel wegdenkt, die bei den meisten Songs für den Hauptteil der melodischen Untermalung verantwortlich ist. Aber anstatt wenigstens den Versuch zu machen, das Teil nach Kirchenorgel, Chören oder was auch immer klingen zu lassen, erinnert das Gedudel eher an die Titelmelodien aus 70er Jahre-BBC-SF-Serien. Der Heimorganist von Dr. Who sozusagen. Ich persönlich kann Bands, welche die Boards zum alleinigen Melodieinstrument machen und die Gitarren dabei weitgehend zu puren Rhythmusinstrumenten degradieren, nur selten etwas abgewinnen. Ich hab nix gegen Keyboards, aber die Mischung stimmt hier nicht.

Abgesehen davon bieten The Few Against Many eigentlich sehr ordentlichen und mehr harten als zarten Death-Metal bereits erwähnter schwedischer Bauart. Fixe Blastbeats, groovige Mid-Tempo-Riffs, gut platzierte Hooklines sowie einen gut durchdachten Songaufbau. Es gibt hier schon so einige Passagen, die wirklich gut ins Ohr gehen und die man sich auch ruhig mehrfach geben darf. Man hört eben deutlich raus, dass hier erfahrene Musiker am Werk waren. Eine wirkliche Besonderheit ist hier noch zu erwähnen: Fast alle Songs, wie auch der Albumtitel sind in schwedischer Sprache.

Die Produktion klingt für meinen Geschmack zu glatt und digital, was dem Gesamtklang einen sehr „sterilen“ Touch verleiht. Vielleicht wird man diesen Sound irgendwann und irgendwo auch mal wieder als „modern“ bezeichnen. Mich haut die Scheibe mit ihrem unsäglichen Keyboard und den fehlenden Highlights nicht vom Hocker. Für Fans von Dark Tranquility, In Flames oder Scar Symmetry mag „Sot“ die Ausgeburt der Härte darstellen und die können vielleicht gern mal ein Ohr riskieren. Wer eher den Florida-Stil bevorzugt sollte die Finger davon lassen.

Tracklist:
01.Abider
02.Blod
03.Bränd Mark
04.Hädanfärd
05.Heresi
06.One With The Shadow
07.Skapelsens Sorti
08.Sot

Line-Up:
Christian Älvestam - Vocals, Guitars
Patrik Gardberg - Guitars
Anders Edlund - Bass
Pär Johansson - Backing Vocals
Jani Stefanovic - Drums

DISCOGRAPHY:

2009 - Sot

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