Squealer-Rocks.de CD-Review
Sevenkind - Polaroids

Genre: Hard Rock
Review vom: 22.11.2009
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: released
Label: FinestNoiseReleases



Polaroids – kennt die noch jemand? Diese uralte Sofortbildkamera, die bestimmte Momente auf Knopfdruck festhalten?

Genau darum geht es auf dieser Scheibe: Den Moment festzuhalten. Ohne großartige dramatische Zwischengänge, sondern voll draufhalten und abdrücken. Ergebnis hier ist eine Aufnahme, die laut und eindringlich ins Ohr gerät.

Die dreiköpfige Band stammt aus NRW, genauer gesagt: Aus Düsseldorf. Mit der EP „Polaroids“ veröffentlichen die Jungs ihre zweite EP. Mit sieben Titeln auf knapp 23 Minuten hat die Band eine gehörige Ladung Musik durchgeknallt. Wobei man ja grundsätzlich sagen muss, dass es lediglich fünf Tracks sind, da „Srewball“ zusätzlich als Radio Edit und „Dystopia“ als Video-Track auf der Scheibe vertreten sind. Der Radio-Edit ist dabei allerdings etwas zusammen geschnitten.

Der Titel der Scheibe ist ausgesprochen zutreffend gewählt, denn Drumherum gibt es hier nicht. Hier wird direkt losgerockt, zack-zack marschiert die Band durch die Tracks, die rockig-melodisch und kein Lamento sind.

Für eine dreiköpfige Kapelle machen die Herrschaften durchaus rechtschaffenen Rock mit heavigen Anflügen, sehr effektiv, aber auch drängend. Drängend im Sinne von vorantreibend, eine Abart von Animation, die den Hörer dazu drängt, sich zu bewegen. Ich hops jetzt nicht um den PC, dennoch kann ich mich eines gewissen Zuckens im Nacken nicht ganz erwehren.

Track 5 „Diver“ erscheint mir mit 2:53 Spielzeit fast zu kurz; der Gesang ist ruhig und trotzig, laut und dreckig und hallt mit Eindringlichkeit im Ohr nach, doch irgendetwas fehlt, insbesondere, da die letzten Sekunden nicht ganz zum Rest des Stücks passen mögen.

Musikalisch gesehen ist die Truppe gut aufeinander eingespielt. Gesanglich gibt es nix zu meckern, textlich durchaus zum hinhören. Die Produktion und Zusammenstellung der Stücke ist durchweg in Ordnung.

Zwischendrin lässt mich jedoch der Eindruck nicht los, dass an einigen Stellen mit angezogener Handbremse gefahren wird. Der Dampf, den die Jungs durchaus haben, steigt immer wieder kurz auf, wird jedoch für meinen Geschmack an ein paar Stellen immer wieder verwedelt.

Mich würde ein vollständiger Longplayer absolut interessieren, da hier Potenzial schlummert, was noch nicht zu 100% zum Leben erweckt ist.

Fazit:
Insgesamt eine ziemlich erfrischende Platte, die leider ein bisschen kurz ist, was aber den positiven Gesamteindruck nicht schmälert.


Tracklist:
1. Metropolis (Intro)
2. Night On Fire
3. Screwball
4. Porcelain
5. Diver
6. Dystopia
7. Screwball (Radio Edit)

Line-Up:
Christian – bass, back-ups
Aba – guitars, vocals
Chris – drums, back-ups

DISCOGRAPHY:

2005 – Plexiglas
2009 – Polaroids


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Sevenkind - Polaroids (CD-Review)

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