Squealer-Rocks.de CD-Review
Kingdom Come - Ain't Crying For The Moon

Genre: Hard Rock
Review vom: 20.10.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Ich weiß nicht, was einem mehr Kopfzerbrechen bereiten soll: Der Ausschnitt einer im Minirock gekleideten Dame mit Kingdom Come Gürtel auf dem Cover oder das auf dem Presseflyer abgedruckte Bandfoto mit den imaginären Bandmitgliedern? AIN’T CRYING FOR THE MOON ist zwar das neue Album der seit nahezu 20 Jahren existierenden Gruppe Kingdom Come, doch in Wirklichkeit ist es nur noch der Egotrip des Herrn Lenny Wolf, der sich bei dem einen oder anderen Song geringfügig von seinen „Bandmitgliedern“ unter die Arme greifen ließ. Schluss mit dem Verwirrspiel, der Hard Rock soll Tacheles reden!

Die 1987 aus Stone Fury hervorgegangene Combo, in der auch James Kottak zwei Jahre tätig war, tauschte unter den Fittichen des in Hamburg geborenen Lenny Wolf mehr Bandmitglieder als mancher Rocker Unterhosen aus. Umso mehr verwundert es den neutralen Beobachter wie es dem Meister gelingt den intensiven Veröffentlichungsrhythmus zu halten, so dass AIN’T CRYING FOR THE MOON das nunmehr zehnte Studiowerk darstellt. Wo hat der nur seine Hard Rock Reserven konserviert?

Nebst geringfügiger Verweise auf den durch Audioslave, Nickelback und Konsorten so populär gewordenen New Rock (in „Friends In Spirit“ und „Same Old Stars“) besinnen sich Kingdom Come zurück zu ihrem, sie seit der Gründung verfolgenden Inspirationsgeber Led Zeppelin und feiern ein Fest des guten, alten Hard Rocks der psychedelisch angehauchten Gattung – die dazu gehörende, ungeschliffene Produktion inklusive. Dass Mister Wolf dabei eine gesangliche Seelenverwandtschaft zu Robert Plant pflegt, muss – denke ich – nicht näher erläutert werden.

Mal mehr, mal weniger entpuppen sich also die gut ein Dutzend Songs als fette, früher hit-taugliche, schnellzündende, meist sehr gemütlich vonstatten gehende Kompositionen, die nicht nur Erinnerungen in den älteren Semestern erwecken, sondern auch einem zum feierlichen Abrocken bewegen sollen. Ein besonderes Highlight (nicht nur für die Fans der berühmten vier Buchstaben AC und DC) besorgen uns Kingdom Come mittels der gleichnamig betitelten Widmung an „Bon Scott“, bei der fiese Grooves und ein, für die Australier typisches, Gitarrensolo im Kingdom Come Soundgewand nicht fehlen dürfen.

Fazit: Klar ist, dass Kingdom Come an die Erfolge von einst nicht mehr anknüpfen werden, dafür gibt das bisherige Jahrhundert dem Hard Rock, der nicht von den globalen Topsellern ausgeht, einfach nicht genügend her. Diesbezüglich sollte unser Lenny Wolf mit Kingdom Come bereits ausgesorgt haben und deshalb kann er sich daran erfreuen, dass alle Mitglieder der so genannten Alt-Rocker-Garde dem kleinen Geschichtsunterricht über den Hard Rock der Siebziger auf AIN’T CRYING FOR THE MOON gerne beiwohnen werden.
Am Ende finden wir dann auch heraus, dass die vier Begleiter Lennys auf den Pressebildern seine Tourmusiker sein sollen... Ende gut, alles gut!

VÖ: 20. Oktober 2006

Tracklist:
1. Two Legged Sheep
2. Not Here To Be Your Friend
3. Same Old Stars
4. Ain't Crying For The Moon
5. Perfect Citizen
6. This Is My Life
7. Bon Scott
8. Removed The Sting
9. Friends In Spirit
10. Darkroom
11. Look At You
12. Across The Universe
13. Get It On (2006 Version)

Anspieltipps: Ain't Crying For The Moon, This Is My Life, Bon Scott

Band Line-Up:
Lenny Wolf - alles

DISCOGRAPHY:

1988 – Kingdom Come
1989 – In Your Face
1991 – Hands Of Time
1993 – Bad Image
1995 – Twilight Cruiser
1996 – Live And Unplugged (Live)
1997 – Master Seven
1998 – Balladesque (Balladen Album)
2000 – Too
2002 – Independent
2003 – 20th Century Masters (Compilation)
2004 – Perpetual
2006 – Ain't Crying For The Moon

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Kingdom Come - Ain't Crying For The Moon (CD-Review)

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