Squealer-Rocks.de CD-Review
Subsignal - Beautiful & Monstrous

Genre: Progressive Rock
Review vom: 29.10.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Golden Core



Die Kernfrage lautet ganz klar: Wie weit sind Subsignal von Sieges Even entfernt?
Immerhin haben wir es hier mit so einer Art Nachfolgeband der aufgelösten Prog – Institution zu tun. So bilden Sänger Arno Menses und Gitarrist Markus Steffen das Rückgrat von Subsignal, die zunächst als Projekt neben Sieges Even aus der Taufe gehoben wurden, und schließlich der Grund für deren Split waren.
Die kernige Antwort lautet: Weiter, als man vielleicht meinen mag und doch gar nicht so weit weg.

Unglaublicherweise ist diese Null - Aussage tatsächlich zutreffend. Weniger kryptisch umschrieben, könnte ich auch einfach sagen: Subsignal klingen wie „Sieges Even Light“.
Logischerweise denkt man beim Gesang von Arno Menses sofort an die beiden Alben „The Art...“ und „Paramount“. Seine Art, wunderschöne und tragende Melodien mit weicher Stimme zu intonieren, war ja ein enorm prägendes Merkmal. Der erste Eindruck vermittelt dem Hörer - Hirn also sofort eine Art Deja – Vu. Doch, wie so oft, täuscht der erste, oberflächliche Anschein: Denn Subsignal sind anders und wollen auch anders als Sieges Even sein.

In erster Linie wollen die Herren weniger proggig, im Label - Info wird sogar von AOR gesprochen (was natürlich völliger Quatsch ist), und mehr songorientiert zur Sache gehen.
Das funktioniert zu Teilen ausgesprochen gut, wie beim epischen Opener „Where Angels Fear To Tread“ oder dem grandiosen, energischen und abwechslungsreichen „Paradigm“, dem wohl besten
Song des Albums. Hier ist auch am ehesten die Abgrenzung von Sieges Even deutlich: Es wird schön direkt im Threshold - Stil geradeaus gerockt, im Vordergrund stehen Harmonien und Atmosphäre.

Da stöhnt der Prog – Purist vor Pein, aber so ganz ohne die üblichen Zutaten der anspruchsvollen Mucke ziehen Subsignal ihre Fahne dann doch nicht hoch:
In dem beinahe 10 - minütigen Titelsong gibt es genügend Raum für Improvisationen, der angehende Musikprofessoren vor Freude juchzen lässt.
Ansonsten jedoch gucken die Freunde des „Notenschach e.V.“ in die Röhre und leider guckt der Liebhaber konventioneller Mucke auch mal mit ins Leere.
Denn bei einem Teil des Albums regiert die Ruhe etwas zu ruhig und die Harmonie etwas zu harmonisch. Tracks wie „The Last Light of Summer“ oder „The Sea“ sind zweifellos schön, aber besitzen zu wenig Potential, um für die nächsten Jahre auf der Bestenliste zu stehen.

Von daher ist „Beautiful & Monstrous“, als Versuch sich frei zu schwimmen, durchaus beachtlich und sollte auch allen (toleranten) Sieges Even Fans gefallen.
Dennoch darf man das Album keineswegs in die gleiche Liga wie die Sieges Even Veröffentlichungen packen. Da stehen doch Welten zwischen...
Die Produktion ist übrigens ohne Fehl und Tadel; klar, sauber, hervorragend ausbalanciert und doch fast mit analoger Wärme.


Tracklist:
01. Where Angels Fear To Tread
02. Paradigm
03. The Sea
04. The Trick Is To Keep Breathing
05. Walking With Ghosts
06. I Go With The Wind
07. To Hope The Road Is Long
08. Beautiful & Monstrous
09. The Last Light Of Summer
10. Rain Is The Most Beautiful Color [Bonustrack]

Line-Up:
Markus Steffen - Guitars
Arno Menses - Vocals
Ralf Schwager - Bass
David Bertok - Keyboards
Roel van Helden - Drums

DISCOGRAPHY:

2009 - Beautiful & Monstrous

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Subsignal - Beautiful & Monstrous (CD-Review)

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