Squealer-Rocks.de CD-Review
Vanderlinde - Vanderlism

Genre: Hard Rock
Review vom: 25.10.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 23.10.2009
Label: ASR/Soulfood



Der Promo-Flyer meint es gut mit uns: „Wir wissen, eure Zeit ist knapp, aber ihr solltet jedem Song mindestens 30 Sekunden widmen. Das sind 6,5 Minuten – die Platte ist es wert und hat bisher jeden überrascht.“

Knapp ist sie wirklich, unsere Zeit, aber in aller Regel bemühen wir uns schon, die Scheiben vollständig zu hören, bevor wir sie besprechen. Und das weiß Gott mehr als nur einmal. Im Ergebnis allerdings absolute Zustimmung: „Vanderlism“ von Vanderlinde überrascht wirklich, und zwar positiv.

Die Niederländer wandern zumindest bei mir als völlig unbeschriebenes Blatt in den Player und lassen schon mit dem kraftvollen Opener „She's Rock'n'Roll“ aufhorchen. Ein furztrockenes Riff im Country-Style leitet einen kleinen, aber feinen Rocker – das hat was. Noch mehr Country gibt’s danach bei der Ballade „Lonely“, ein Schmalzauffangbehälter unter dem Boxen wäre in dem Fall allerdings empfehlenswert.

In dem Wechsel präsentiereren Vanderlinde ihren zweiten Longplayer. Mal ordentlich rockend, dann dezent balladesk, und dabei legen sei eine erstaunliche Vielseitigkeit an den Tag. Die erste Single „Killing The Man (Settlement Comes)“ beispielsweise werdet ihr, einmal länger als 30 Sekunden gehört, so schnell nicht mehr aus der Rübe bekommen. Mit solchen Nummern wurden Bands schon zu Megasellern! Wer's rockiger mag schüttelt die Mähne zu „The Road To Nowhere“ (die Blues Brothers lassen grüßen) oder dem simplen und um so effektiveren Rocker „820721 (95%)“. (Nein, ich versteh den Titel auch nicht, vielleicht ist es eine Dreisatzaufgabe – rechnet es aus, wenn ihr euch berufen fühlt).

Sehr viel ruhiger geht’s zu auf Nummern wie „Time“, „Rich Man“ oder der Lagerfeuernummer „Somewhere In A Hotel“, und sehr viel schmalzfreier als auf „Lonely“ noch dazu. Das Tüpfelchen auf dem „i“ einer bemerkenswerten Scheibe setzt Frontmann van der Linde, dessen Variabilität beeindruckt. Tief und warm bei den ruhigen Momenten, kräftig und mit dem nötigen Dreck bei den Rockern, den Spagat kriegen nicht viele derart unfallfrei hin.

Was bleibt also am Ende des Tages und nach sehr viel mehr Lauschzeit als 6,5 Minuten? Eine tolle Band und ein tolles Album aus den Niederlanden mit so viel Potential, dass wir möglicherweise noch sehr viel mehr von ihnen hören dürfen. Mehr davon!

Tracklist:

1.She's Rock'n'Roll
2.Lonely
3.Unconcealed
4.I Don't Belong Here
5.Killing The Man (Settlement Comes)
6.Vanderlism
7.Time
8.Rich Man
9.The Road To Nowhere
10.Gone
11.820721 (95%)
12.Somewhere In A Hotel
13.My Sweet Love

Lineup:

Arjan van der Linde
Christof Bauwens
Harrie Groenewold

DISCOGRAPHY:

2006 - Fertility
2009 - Vanderlism
2011 - Wind And Rain

SQUEALER-ROCKS Links:

Vanderlinde - Vanderlism (CD-Review)
Vanderlinde - Wind And Rain (CD-Review)

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