Squealer-Rocks.de CD-Review
Junkhead - ElevenAndOneSong

Genre: Alternative Punk Metal
Review vom: 08.08.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Erinnert sich noch wer an mein „Metal Lexikon“? Dort standen unter dem Begriff „Hardcore“ folgende Worte: ... ähnelt stark dem Punk; unterscheidet sich von diesem aber durch ein härteres Schlagzeugspiel und höhere Spielgeschwindigkeit ... Ja, gut, aber wenn man sich beispielsweise die vom Metal Hammer titulierten Hardcorebands anhört, kann die Definition ja nicht wirklich stimmen. Diese ganzen Bands der Marke Hatebreed und Co. fabrizieren gar keinen stilechten Hardcore, sondern irgendeine Art der Extremmusik: Geballer, nur Grunzgesang und Punkeinflüsse sucht man vergeblich.
Warum ich das hier erwähne? – Nun ja, die Platte ELEVENANDONESONG von Junkhead fällt über weite Strecken in die Erklärung von Hardcore.

In den meisten der sieben „Hardcore“ Fälle treffen metallische Züge, in Form von tiefer gestimmten Gitarren, höher Schlagzeugspielfrequenz, auf eine punkige Grundausrichtung, die Mitgrölrefrains à la The Offspring oder Bad Religion entstehen lässt („Hands We Need“, „Cause I Love You“, „I Only Try“ und „Dignity“). Komisch ist nur, dass der Gesang bei all dem Punk und Metal sehr stark im Vordergrund steht. Vielleicht liegt dies auch nur am lauten Schreien des Frontmannes Justin, der mehr durch sein aggressives, mit einer gehörigen Portion Wut versehenes Schreien als durch melodisches Singen überzeugt.

Neben diesem Mix aus Metal und Punk Rock darf es auf ELEVENANDONESONG (ich habe in den letzten Jahren auch schon einfallsreicher Albumtitel gesehen. ;-)) auch mal ein Ska-Punk artiger Bläsereinsatz („Only A Few“), Pop-Punk, den Blink 182 auf TAKE OFF YOUR PANTS JACKET perfekt praktizierten („Joolz“), Siebziger Ramones/Sex Pistols Punk („Pornstar“) oder Trendiges aus den Staaten (Stichwort „New Wave of American Heavy Metal“), das zwischen Grunzgesängen und Clear Vocals wechselt, sein.

Mal abgesehen von dem öfters unkoordiniert daherkommenden „ufta-ufta“ Drumspiel und dem Sänger, der nicht immer glänzen kann (man betrachte hierbei den ruhigen Part bei „Pornstar“) und erhebliche Defizite beim klaren Singen hat, muss man insbesondere in Sachen „durchweg unterhaltsam“ einige Punkte abziehen. Denn als Ganzes kann ELEVENANDONESONG nicht vollends überzeugen. Ein Viertel des Albums („Kiss Of Life“, „Subliminal“, „Art Of Distance“, „We Let You Burn“) kommt einfach nicht über das Prädikat „langweilig“ hinaus und findet überhaupt keinen Bezug zum Hörer. Liegt es am zu simpel gestrickten Songmaterial? – schwer zu sagen...

Fazit: Was soll man jetzt da abschließend festhalten? – An den starken Momenten der Platte (siehe hierzu „Anspieltipps“ unten) kann man sehen, dass Junkhead auf alle Fälle etwas von ihrem Handwerk verstehen. Jetzt müssen es die fünf Jungs nur schaffen, dieses Niveau auf einer ganzen CD halten zu können, damit dem Hörer nicht auf Dauer die Lust am in Metal getränkten Punk Rock vergeht. Den Namen Junkhead, der übrigens von einem Alice In Chains Song stammt, behalten wir uns mal im Hinterkopf.

VÖ: 8. August 2005

Tracklist:
1. Gonna Get You
2. Hands We Need
3. Kiss Of Life
4. Only A Few
5. Cause I Love You
6. Joolz
7. I Only Try
8. Pornstar
9. Dignity
10. Subliminal
11. Art Of Distance
12. We Let You Burn

Anspieltipps: Gonna Get You, Hands We Need, Only A Few

Band Line-Up:
Justin - Gesang
Stefan - Gitarre
Guzzi - Gitarre
Boris - Bass
Fifa - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 - ElevenAndOneSong

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Junkhead - ElevenAndOneSong (CD-Review)

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