Squealer-Rocks.de CD-Review
Nervecell - Preaching Venom

Genre: Death Metal
Review vom: 22.10.2009
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: 23.10.2009
Label: Lifeforce Records



Mit Nervecell haben wir mal einen richtigen Geheimtipp aus der Trickkiste gezogen. Man muss schon ziemlich weit über den Tellerrand hinaus geschaut haben, damit einem die Band bisher überhaupt aufgefallen ist. Obwohl Nervecell bereits auf großen Bühnen, wie z.B. denen des W.O.A. oder des With Full Force gestanden haben, ist die Band nach meiner Erfahrung kaum jemandem ein Begriff. Dies mag vielleicht auch daran liegen, dass man mit Dubai eher Luxushotels, Jetset oder eben die arabische Welt verbindet. Also nicht wirklich die Assoziationen, die man mit Death-Metal in Verbindung bringen würde.

Das erste Studio-Album „Preaching Venom“ ist genau genommen bereits vor einem Jahr erschienen. Der Silberling wurde aber bisher ausschließlich über das Internet und in Eigenregie der Band vertrieben, so dass der Deal mit Lifeforce Records nun auch das Tor nach Europa aufstößt. Obwohl Dubai mit seinem Desert-Rock-Festival wohl eine wahre Metal-Hochburg in der arabischen Welt zu sein scheint, haben Nervecell, trotz mittlerweile zehnjähriger Bandgeschichte, bisher nur durch Demos und Eigenproduktionen auf sich aufmerksam machen können. Tja sehr schade, denn eigentlich sollte man schon jede Band unterstützen, welche in ihren doch recht exotischen Heimatländern die Fahne des Metal hoch halten. Aber kommen wir mal zur Musik.

Direkt beim ersten Durchgang stellte sich mir die Frage, ob Schweden nicht in Wirklichkeit am Persischen Golf liegen könnte. Nervecell überzeugen mit einer wirklich ausgeklügelten Mischung aus teils melodischem, teils sehr aggressivem Death-Metal mit einem nicht zu dominanten aber auch nicht zu überhörenden Thrash-Einschlag. Eingängige Refrains sind ebenso reichlich vertreten wie Blastbeats. Was entgegen meiner voreiligen Erwartung völlig fehlt, sind Einflüsse aus arabischer Musik. Der Gesang von Shouter Rajeh "James" Khazaal klingt zudem gnadenlos finster und äußerst brutal. Wenn man den Stil der Band mit einfachen Worten beschreiben müsste, würde wohl „eine Mischung aus Nile und Kreator“ ganz treffend sein, obwohl die Komplexität der Amis hier nicht erreicht wird.

Alles in allem ein mehr als gelungener Einstand und ein wirklich gutes Album, welches ich ohne Probleme weiter empfehlen kann. Wo wir gerade bei Empfehlungen sind. Auf der Homepage von Lifeforce Records gibt es das Album+T-Shirt+Poster als „Special-Deal“ für zusammen nur 20 lächerliche Euronen. Mal ein fanfreundliches Angebot, oder?

Tracklist:
01. As They Reign & Slither
02. Vicious Circle Of Bloodshed
03. Flesh & Memories
04. For Every Victim Fallen
05. Beyond Our Sins
06. Haute Monde Façade
07. Ratios
08. Demean
09. Vastlands Of Abomination
10. Existence Ceased

Line-Up:
Rajeh “James” Khazaal – Vocals, Bass
Barnaby “Barney” Ribeiro – Guitars
Rami Mustafa – Lead Guitars
David Haley – Drums [Studio Session]


DISCOGRAPHY:

2004 - Vastlands Of Abomination (Demo)
2004 - Human Chaos (EP)
2008 - Preaching Venom (Lifeforce Records 2009)

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Nervecell - Preaching Venom (CD-Review)

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