Squealer-Rocks.de CD-Review
In Grief - Deserted Soul

Genre: Death Metal/Gothic Metal
Review vom: 23.09.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Bombworks Records



Die aus Norwegen stammenden IN GRIEF waren mir, trotz diverser Internetplattformen, kein Begriff. Also eine gute Gelegenheit sich absolut unvoreingenommen „Deserted Soul“, dem Debütalbum der Band zu widmen. Naja, nicht ganz unvoreingenommen. Muss ich wohl oder übel zugeben. Ich habe nämlich trotz aller guten Vorsätze mal in den Beipackzettel gelinst.

Wenn man die unpräzise Beschreibung der Musik von IN GRIEF auf selbigem mal außer Acht lässt, kommt man irgendwie an dem Begriff Gothic-Metal nicht vorbei. Die atmosphärischen Keyboards in Kombination mit der Mischung aus cleanem und aggressivem Gesang lassen diesen Gedanken immer wieder in meinem Kopf auftauchen. Allein darauf beschränken sich IN GRIEF aber bei weitem nicht. Das stilistische Potpourri, zu dem auch Elemente aus dem Death-Metal gehören, ist doch recht vielfältig. Fühlt man sich beispielsweise während der Strophe von „In The End“ noch an die alten CREMATORY erinnert, kommen im Soloteil des Songs sogar progressive Elemente zum Tragen und der Refrain fährt im Wasser von AMON AMARTH. Letzteres meint, Doublebass, gegrowlte Vocals und ein melodisches Gitarrenlick als Unterbau. Die Mischung ist also recht ausgewogen auf „Deserted Soul“ und „In The End“ ist nur einer von sieben (das schön atmosphärische Intro „Darkening Horizon“ zählen wir hier mal nicht mit) Songs auf dem Debütalbum der Band.


Punkten können IN GRIEF vor allem dann, wenn sie zwischen den einzelnen, typischen Fragmenten der Songs immer wieder kurz ins Progressive ausbrechen oder das Tempo kurzzeitig anziehen. Dann werden die Nummern kurzweilig und interessant. Bestes Beispiel hierfür ist Schlussnummer „Weak“. Der Track greift alle Stärken der Band auf und spielt sie ein letztes Mal perfekt aus. Naja, sagen wir eher fast perfekt. Es gibt, losgelassen von der wirklich guten Musik auf „Deserted Soul“, nämlich auch einen Kritikpunkt an dem Debüt der Skandinavier zu vermerken. Was dem Album fehlt, sind die wirklich großen Melodien und Ohrwürmer, wie sie uns die oben genannten AMON AMARTH schon seit vielen Jahren um die Ohren schlagen. Oder die Eingängigkeit des Gothic-Metal, die sich mittels zuckersüßer Keyboards in Refrains mit Hitpotential wieder findet. Aus dem Blickwinkel wäre sicherlich mehr drin gewesen.


Ob man sich an diesem Kritikpunkt meinerseits jetzt stört, bleibt jedem Leser natürlich selbst überlassen. Musikalisch geht IN GRIEFs „Deserted Soul“ jedenfalls absolut in Ordnung. Fans oben erwähnter Bands dürfen gerne reinhören, sollten aber auch die Scheuklappen zuhause lassen. Denn die genannten Bands dienen hier nur als Wegweiser (als Schreiber muss man ja immer Vergleiche ziehen). Kein Überfliegeralbum, aber eine gute Debütscheibe.



Tracklist:
1. Darkening Horizon
2. I Am
3. Invited War
4. Modern Truth
5. Deserted Soul
6. In The End
7. Weak

DISCOGRAPHY:

Sorry, noch keine Discography eingestellt.

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