Squealer-Rocks.de CD-Review
Intronaut - Void

Genre: Doom Metal / Core
Review vom: 17.11.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Mit VOID treten Intronaut, ein erfahrenes, aus Los Angeles stammendes Quartett, dessen Bandmitglieder sich im Underground bei Bands wie Exhumed, Impaled oder Anubis Rising bereits einen Namen erspielt haben, an, um alle, die daran teilhaben möchten, in die alljährliche Novemberdepression zu führen. Packen wir’s also an: Die Schönheit der grenzenlosen und nervenaufreibenden Brutalität, die ein größeres Erdbeben als die Demokraten im US-amerikanischen Kongress verursachen wird – zumindest in den Gehörgängen des Einzelnen!

In Schönheit und Brutalität lässt sich das ganze Spektakel der Amis nämlich definitiv aufsplitten. Zum einen besorgen uns die abgezockten und nimmermüden Musiker um den studierten Wunderbassisten Joe Lester das volle Programm an Metalcore-tauglichen und in den übelsten Härtegraden angesiedelten Attacken mit unverwüstlichen, alles in Grund und Boden schreienden Growls der Herren Leon del Muerte und Sacha Dunable (beide bedienen auch die 6-Saitigen). Und zum anderen verfängt sich die Truppe immer wieder in schwer doomigen Tempi und beinahe sphärischen Momentaufnahmen, in denen, gewissermaßen planlos und ohne auf die Uhr zu schauen, Ton für Ton abgearbeitet wird, dass es eigentlich schon progressiv anmutend ist. Für die Technikfanatiker gibt’s also genügend Lehrmaterial...

Das aus acht überlangen Komponenten, von denen die kürzeste auf 5:20 Minuten kommt, bestehende Songmaterial erwirkt für den ge- bzw. auch überforderten Hörer einen Eindruck des Instabilen und des Fragilen (Titel wie „Iceblocks“ sind selbsterklärend). Man erwartet förmlich, dass sich die Songs irgendwann aus ihren festsitzenden und teilweise auch einen Hang zur Monotonie heraufbeschwörenden Ketten lösen... vergeblich... gelegentlich spürt man, dass die Strukturen solch ein Unternehmen ermöglichen würden, doch dann kehrt die Band (die einen werden sagen: „zum Glück“, die anderen: „oh nein“) um und sucht entweder das beängstigend Lethargische oder donnernd Aggressive als Antwort... von einem Extrem ins andere...

Einzelne Stücke herauszupicken wäre wohlwissend so als würde man einen Hauptschuldigen an der Misere des Hamburger SV ausmachen... daher werden mit einem kleinen Blick auf die gesamten 50 Minuten (inklusive dem Europa-Bonus „Fragments Of Character“) von VOID künftig Vergleiche mit Mastodon, die eine – nicht nur musikalisch – ähnlich depressive Schiene fahren, an der Tagesordnung stehen! Ein Vergleich, mit dem Intronaut sicherlich gut leben können, zumal es aus meiner Sicht als Lob verstanden werden sollte.

Fazit: Wie lange sich der Winter 2006/07 hinziehen wird, müssen euch Meteorologen sagen. Was ich euch sagen kann, ist, dass ihr mit Intronaut‘s Longplayer-Debüt VOID mehr als versorgt sein werdet. Wetten, dass ihr bis zum Frühjahr des nächsten Jahres noch nicht alle Feinheiten und Konstruktionen der Platte ausfindig gemacht habt... Topp, die Wette gilt!

VÖ: 17. November 2006

Tracklist:
1. A Monolithic Vulgarity
2. Gleamer
3. Fault Lines
4. Nostalgic Echo
5. Teledildonics
6. Iceblocks
7. Rise To Midden
8. Fragments Of Character

Band Line-Up:
Leon del Muerte – Gitarre, Gesang
Sacha Dunable – Gitarre, Gesang
Joe Lester – Bass
Danny Walker – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 – Null (EP)
2006 – Void

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Intronaut - Void (CD-Review)

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