Squealer-Rocks.de CD-Review
Destruction - The Curse Of The Antichrist - Live In Agony

Genre: Thrash Metal
Review vom: 16.09.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 25.09.2009
Label: AFM Records



Ich spare mir an diese Stelle mal einfach die Verdienste von Schmier und seinem Thrash-Haufen zu erläutern. Die kennt eh jeder, der irgendwie etwas mit Thrash-Metal zu tun hat. Aber auch nach der Reunion haben DESTRUCTION fast durchweg starke Scheiben abgeliefert. Da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ein drittes Live-Album (wenn man die CD-Version von „Alive Devastation“ mitrechnet) auf die leidgeprüften Nacken der Thrash-Metal-Gemeinde niederprasseln würde.

Mit dem leicht einprägsamen Titel „The Curse Of The Antichrist – Live In Agony“ erscheint dieser Tage also das neue Live-Opus der deutschen Vorzeigethrasher. Nun haben Live-Alben in der Regel immer einen etwas faden Beigeschmack. Die wenigsten können das, was sie eigentlich können sollten. Nämlich die Atmosphäre der Tour für Leute, die nicht vor Ort waren, ansprechend zu konservieren. Meistens kommen bei solchen Unternehmungen halbgare, im Studio nachbearbeitete Veröffentlichungen heraus. Ist also auch die neue DESTRUCTION mit Vorsicht zu genießen?


Einfache Antwort: Eigentlich nicht. Ob DESTRUCTION den Aufnahmen im Studio unter die Arme gegriffen haben, kann ich natürlich nicht sagen. Allerdings klingen die Nummern schon extrem fett für ´ne Live-Aufnahme…sei’s drum. Wichtig ist, wie schon erwähnt, die Atmosphäre und die haben Schmier und seine beiden Kumpels perfekt eingefangen. Sei es nun der „Mad Butcher“ in Wacken vor 70.000 Leuten oder der Titeltrack des aktuellen Albums „D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.“ in einer Halle in Tokio. Man kann die Intensität, die einer DESTRUCTION-Show innewohnt, förmlich fühlen, zumal Schmier auch viel mit dem Auditorium kommuniziert. Man spürt das Kondenswasser quasi von der Decke tropfen, wenn man sich im heimischen Wohnzimmer zu neuen Bandklassikern wie „Thrash Till Death“ oder „Nailed To The Cross“ amtlich die Rübe abschraubt. Bemerkenswert ist hier auch die Tatsache, dass Nummern neueren Datums wie die oben schon erwähnten oder „The 7 Deadly Sins“ ebenbürtig neben Thrash-Metal-Göttergaben der Marke „Eternal Ban“ und „Curse The Gods“ stehen können, ohne qualitativ abzufallen. Das spricht nicht nur für die Professionalität mit der die Band mittlerweile zur Sache geht, sondern auch für ihre songschreiberischen Fähigkeiten. Da hilft das einzigartige, herausstechende Gitarrenspiel von Mike natürlich immens. Herr Sifringer schüttelt sich lässig ein Killer-Riff nach dem anderen aus dem Ärmel, wie man es sonst nur von Gary Holt (EXODUS) kennt. Schmier und Drummer Marc bilden eine mächtige, alles Niederwalzende Einheit und bereiten so die Basis für Mikes völlig eigenständige Riffs. Hinzu kommen die frenetischen Fans, die zu jeder DESTRUCTION-Show dazu gehören. Man kann während der Songs vom Publikum natürlich eher selten etwas hören (wie auch, bei der Lautstärke?), aber zwischen den Stücken huldigen sie ihren Helden schon auf beeindruckende Weise.


Über den Sinn oder Unsinn dieser Veröffentlichung brauchen wir uns also nicht zu unterhalten. Da das erste Live-Album „Live-Without Sense“ schon eine Ewigkeit her ist (eingespielt von der kurzen Kleeblatt-Phase der Band) und „Alive Devastation“ lediglich den missglückten Wacken-Gig 2002 beinhaltet, ist „The Curse Of The Antichrist – Live In Agony“ also eine durchaus sinnvolle Veröffentlichung. Zumal dieser Release zeigt, wie viele neue Klassiker die Band seit ihrer Reunion geschrieben hat. Deshalb sollten hier nicht nur DESTRUCTION-Fans zugreifen, sondern jeder, der noch nie bei einer Show der Süddeutschen zugegen war und mal erfahren möchte wie viel Energie Schmier, Mike und Marc bei einem Gig frei setzen. Absolute Kaufempfehlung!




Tracklist:
CD 1
1. The Butcher Strikes Back
2. Curse The Gods
3. Nailed To The Cross
4. Mad Butcher
5. The Alliance Of Hellhoundz
6. D.E.V.O.L.U.T.I.O.N.
7. Eternal Ban
8. Urge The Greed Of Gain
9. Thrash Till Death
10. Metal Discharge

CD 2
1. The Damned
2. Cracked Brain
3. Soulcollector
4. Death Trap
5. Unconscious Ruins
6. Life Without Sense
7. The 7 Deadly Sins
8. Antichrist
9. Reject Emotions
10. Thrash Till Death
11. Total Desaster
12. Bestial Invasion


Line-Up:
Schmier – Vocals, Bass
Mike – Guitars
Marc - Drums

DISCOGRAPHY:

Sorry, noch keine Discography eingestellt.

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