Squealer-Rocks.de CD-Review
Reece - Universal Language

Genre: Hardrock
Review vom: 21.08.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 28.08.2009
Label: Metal Heaven



Sorry, aber warum muss ich bei David Reece an die lächerliche Accept „Reunion“ denken? Wohl hauptsächlich deswegen, weil der stimmgewaltige Mann aus Big Sky Country seinerzeit das schwer unterschätzte Album „Eat the Heat“ mit den Solinger Stahlschmieden eingesungen hat und eben diese aktuell den Weg in die Lächerlichkeit beschreiten. Na, ja – andere Geschichte. Aber wenn schon nicht „uns Udo“, dann hätten Hoffmann und Co wenigstens Mr. Reece verpflichten können, der kann nämlich singen....
Wie gut, das demonstriert uns der coole Ami auf 12 guten bis starken Songs, die zwar wenig mit Accept gemein haben, aber immerhin hat David deutsche Musiker um sich geschart, auch wenn die Mucke durch und durch amerikanisch klingt.

Als Sidekicks fungieren drei teutonische Musikanten der Spitzenklasse, wobei dem Gitarristen eine ganz besondere Rolle zufällt: Andy Susemihl, vielen noch als U.D.O. Mitglied ein Begriff, ist neben dem Namensgeber die treibende Kraft, die zudem noch für die absolut exzellente Produktion verantwortlich zeichnet.
An den Drums sitzt mit Stefan Schwarzmann ebenfalls ein Urgestein (Accept, U.D.O., Running Wild), über dessen Status wir hier wirklich nicht diskutieren müssen.
Der Exot in diesem hochklassigen Quartett ist Jochen Fünders, der ansonsten den Tieftöner bei Holy Moses gibt, sich aber hörbar sehr wohl fühlt in diesem Mix aus Hard – und Heavy Rock.

Womit wir beim Punkt wären. „Universal Language“ klingt genauso, wie ein Album eines amerikanischen Sängers in den besten Jahren zu klingen hat. Allerdings fühle ich mich fast bewogen zu sagen, dass er diversen Genre - Kollegen wie Joe Lynn Turner um einiges überlegen ist. Unter den 12 Songs gibt es nämlich keine Peinlichkeit, keinen Ausfall.
Selbst den stark Kitsch – gefährdeten Balladen – Sektor umschifft die deutsch / amerikanische Kooperation mit niveauvoller Sicherheit, indem man ruhigen Stoff wie „Once in a Lifetime“ mit allerhand Raffinessen präsentiert, aber dennoch nicht den hymnenhaften Chorus vergisst. So müssen Balladen sein – Respekt!
Auch die „Queen of my Dreams“ ist mitnichten schwülstig, sondern erreicht locker Gotthard - Standard und ein größeres Lob gibt es wohl kaum für einen Schmusesong, oder?

Die Weichspüler – Abteilung wäre somit abgehakt, wie ist denn nun der Rest? Durch die raue Stimme von Mr. Reece bekommt die ganze Sache natürlich einen stark bluesigen / Southern Rock Touch, und hin und wieder swingen die Songs auch schön locker über das Parkett, wobei wir es in erster Linie aber mit traditionellem Hardrock zu tun haben. Flotte Ohrwürmer wie „Flying Close to the Flame“, mit dezenter Van Halen Schlagseite, und das schleppende, wirklich sehr schöne und mitreißende „I Remember You“ bilden so etwas wie die Speerspitze. Allerdings stehen das schwer groovende „We were Alive“ mit Kiss – Flair oder der Extrem - Mitwipper „Before I Die“ direkt dahinter Spalier.
Das nicht alle Tracks kleine Meisterwerke sind ist kein wirkliches Problem, weil es - wie gesagt – auch keine schlechte Nummer zu finden gibt.

Übrig bleibt demnach ein wirklich gutes Hardrock Album mit exzellenten Musikern und einer unglaublich perfekten Produktion.

Tracklist:
1. Before I Die
2. All The Way
3. Flying Close To The Flame
4. Fantasy Man
5. The River
6. I’ll Remember You
7. Rescue Me
8. Once In A Lifetime
9. We Were Alive
10. Flesh And Blood
11. Queen Of My Dreams
12. Yellow

Line Up:
David Reece - Vocals
Andy Susemihl -Guitars
Jochen Fünders - Bass
Stefan Schwarzmann - Drums

DISCOGRAPHY:

2009 - Universal Language

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