Squealer-Rocks.de CD-Review
Collective Soul - Collective Soul

Genre: Rock
Review vom: 16.08.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 21.08.2009
Label: Roadrunner Records



In den 90ern waren Collective Soul in den Staaten eine ziemlich große Nummer. Ihre Alben knackten mit schöner Regelmäßigkeit die Billboardcharts, und ihre Singles, allen voran die Übernummer „Shine“, waren durch die Bank Anwärter für den Thron in den Single-Charts.. Anschließend wurde es ruhiger um die Kapelle, die in Europa so wirklich nie einen Fuß auf den Boden gebracht hat.

Verschwunden allerdings waren Collective Soul nie, und so flattert einem völlig unvorbereiteten Schreiberling, nämlich mir, eine Promo in den Player, die sprachlos macht. Es mag ein Zeichen sein, dass die Männer ihren mittlerweile achten Longplayer schlicht mit „Collective Soul“ bezeichnen, vielleicht sowas wie ein Neubeginn. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass mir Vergleiche mit vorhergehenden Werken der Band nicht möglich sind, weil ich die schlicht nicht kenne. Eins jedoch ist sicher: Diese Scheibe ist ein Killer!

Wer jetzt allerdings fein angepassten Chartfutter-Stoff erwartet, wird schon beim Opener „Welcome All Again“ verwundert die Augen reiben und die Ohren anlegen: Nach einem verspielten Einstieg gibt’s ein mächtiges, packendes Riff auf die Lauschlappen, das im Refrain in einer breiten Gitarrenwand mündet. Eine echte Woah!-Nummer.

Soviel Gas geben die Männer, zugegeben, nicht immer. Eingestreut zwischen melodiöse Rocker packen Collective Soul immer wieder außergewöhnliche Highlights wie das poppig-fröhliche „Fuzzy“ mit Ilse Werner-Gedächtnispfeifen (die Älteren unter uns werden sich erinnern). Oder das höllisch groovende, großartige „Understanding“, wilder Tempo- und Rhythmuswechsel beim Refrain eingeschlossen. Die Charbreaker gibt es natürlich auch, und wenn es einen gerechten Gott des feinen Rock gibt, dann werden wir Nummern wie „You“ oder die erste Single „Staring Down“ in Kürze ganz weit vorne in den deutschen Single-Charts finden. 90 % dessen, was sich dort aktuell so tummelt, blasen Collective Soul ohnehin mit ein paar Takten ins Musik-Nirvana.

„Hymn For My Father“, eine ergreifende, minimalistische Piano-Ballade lässt dann ein tolles Album im wahrsten Sinne des Wortes ausklingen. Collective Soul verstehen es meisterhaft, rockige und poppige Elemente zu großartigen Songs zu kombinieren und fabrizieren so ein abwechslungsreiches Album ohne jeden Ausfall. Daumen hoch!

Traclist:

1.Welcome All Again
2.Fuzzy
3.Dig
4.You
5.My Days
6.Understanding
7.Staring Down
8.She Does
9.Lighten Up
10.Love
11.Hymn For My Father

Lineup:

Ed Roland (vocals)
Dean Roland (guitar)
Ross Childress (guitar)
Will Turpin (bass)
Shane Evans (drums)

DISCOGRAPHY:

1993 - Hints Allegations and Things Left Unsaid
1995 - Collective Soul
1997 - Disciplined Breakdown
1999 - Dosage
2000 - Blender
2001 - 7even Year Itch: Greatest Hits, 1994-2001
2004 - Youth
2005 - From the Ground Up
2006 - Home: A Live Concert Recording
2007 - Afterwords
2009 - Collective Soul

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