Squealer-Rocks.de CD-Review
Meadow Saffron - Leaving The Black Square

Genre: Indie
Review vom: 02.08.2009
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 03.08.2009
Label: FinestNoiseReleases/Radar



Auch wenn Siegen nicht grade als Nabel der Welt verschrieen ist, muss man den vier dort entsprungenen Herrschaften eines lassen: Musik? Können sie! Seit Herbst 2005 betreiben die Jungs von Meadow Saffron unter den von ihnen selbst genannten Einflüssen von Fugazi, Dredg, Mogwai und At The Drive In ihr musikalisches Unwesen. Meadow Saffron haben unter anderem schon Shows mit Face Tomorrow und Malkovich gespielt.

Das erste Album der Band, „Leaving The Black Square“, liegt nun im Player und ich gestehe, ich drehe von Song zu Song ein wenig lauter – hat was, eindeutig!

Das musikalische und gesangliche Zusammenspiel fällt mir als erstes auf. Irgendwie habe ich den Eindruck, als dass der Sänger immer einen halben Takt hinterher singt. Hierdurch wirkt die gesamte Komposition im ersten Hördurchgang ein wenig unruhig. Die Texte (hier lohnt sich wirklich der Blick ins Booklet!), teils sozial-, polit- und beziehungskritische Texte, werden mit großer Leidenschaft vorgetragen und hier relativiert sich mein erster Eindruck. Hier ist, wortwörtlich gemeint, hinhören angesagt.

Sehr ungeschliffen, teilweise fast unterschwellig roh, schleicht sich der musikalische Rhythmus flugs in den Gehörgang. Vielerlei Einflüssen finden hier in einem Album ein zuhause. Allesamt sehr beachtenswert umgesetzt. Innerhalb der Songs von up-tempo zu low-tempo, teils aggressiv, teils mitnehmend, zu wechseln, ist meiner Meinung nach in der Mischung wirklich gelungen. Ziemlich ausgebuffte Arrangements, wie zum Beispiel das vollkommen gelungene „Black Square“, zeigen, dass sich die Band durchaus mit dem auseinander setzt, was sie tut.

Absolut eindringlich der Gesang – erinnert er zwar einerseits an Schreien, büßt aber dennoch nichts von Anziehungskraft und Charakter ein. Die Stimme ist nicht zwingend die Beste, dennoch versteht David etwas von Gesang. Das Verständnis, sich mit einem Stück zu identifizieren, der Band seinen ureigensten Anstrich zu verleihen. In einigen tracks klingt der Gesang nahezu verzweifelt.

Auch, wenn an vielen Stellen die Rede ist von Post-Hardcore, Post-Punk, Postrock: Für meinen Geschmack is dat doch eher der gute alte Indie mit einer geschmackvollen Portion Punk, durchaus gelungen, angelegt und getroffen.

Die Zusammenstellung der Songs hebt mich vom Stuhl und lässt mich wieder runterplumpsen – sozusagen von Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt.

Was hier deutlich zu Tage tritt ist: Die Jungs haben Spaß an dem was sie tun. Will sagen: Live kann ich mir das vorstellen – das Potenzial hierzu und zu vielem anderen ist definitiv vorhanden.

Als zusätzliches Leckerchen gibt es das Album auf der Homepage zum kostenlosen Download.

Mein Fazit: Macht Bock auf mehr!

Anspieltipps:
track 1. The Medical Director
track 5. Black Square

Line-Up
David – vocals & guitar
Timo – guitar
Henner – bass
Christoph - drums


Tracklist
1. The Medical Director
2. Island
3. History Of Dreams
4. Pi
5. Black Square
6. Crossed The Line
7. How To Sink Attractively
8. Omega
9. Throwing Back The Stones
10. Clouds

DISCOGRAPHY:

2009 – Leaving The Black Square

SQUEALER-ROCKS Links:

Meadow Saffron - Leaving The Black Square (CD-Review)

SONSTIGES:

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