Squealer-Rocks.de CD-Review
Onheil - Razor

Genre: Extreme Heavy Metal
Review vom: 17.07.2009
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 15.05.2009
Label: Cyclone Empire



Man könnte an dieser Stelle lange um den heißen Brei herumreden und für gewöhnlich bin ich der schönen, doch ebenso langatmigen Einleitungen Freund, in diesem speziellen Fall jedoch ist der Inhalt der rotierenden Metalloxidscheibe dermaßen scharf, dass man ohne zu zögern in die Vollen gehen könnte – könnte – denn verlangt die Form zumindest ein paar einleitende Zeilen.
Was geschieht also, wenn man Iron Maiden Riffs mit der Härte einer Death bzw. Black Metal Band paart? Man erhält ein garstig schönes Zwitterwesen das auf den Namen Onheil hört.

Das Konzept, das die Niederländer Onheil verfolgen, ist so einfach wie genial:
Man nehme prägnante Riffs und Melodien aus der Ära des NWOBH und vermähle sie ungeniert mit der brachialen Gewalt des extremen Metals.
Für die Puristen des einen wie des anderen Lagers mag dies zunächst einmal wenig ansprechend klingen, jedoch gelingt es Onheil aus diesen beiden Ingredienzien ein hoch explosives Gemisch zu rühren, so dass nahezu jeder Song umstandslos zündet. Wenn sich wie in „Day Of Departure“ an Motörhead erinnernde, hardrockende Riffs mit Gitarrenhymnen der guten, alten Iron Maiden verbinden und diese noch dazu vom Schlagzeug vorwärts gepeitscht werden, dann bleibt kein Haarschopf unbewegt und kein Nacken ungebeutelt. Vor allem im Mittelteil von „Razor“ zeigen uns die Niederländer ihre Reißzähne und feuern einen Nackenbrecher nach dem nächsten in die Runde. Hartnäckig beißt sich die Melodie vom Titeltrack „Razor“ im Gehör fest und gleichzeitig beeindruckt dieser durch sein variables Tempo und seinen Abwechslungsreichtum. Mit „The Fallen Kingdom“ schicken Onheil einen mächtigen, hymnischen Heavy Metal Wälzer an den Start, der seinem Titel mehr als nur gerecht wird, wohingegen „Pad Der Verdoemenis“ eher die Fans des hymnischen Black Metals mit seinen Blastbeatattacken gewinnt. Gleiches gilt auf die ein oder andere Weise für den Rest des Albums, ohne dass ich hier weiter darauf eingehen wollte – wen es interessiert, der sollte sich selbst ein Bild von „Razor“ machen.

Fazit: Nach dem sprichwörtlichen Ritt auf der Rasierklinge muss ich erst einmal wieder zu Atem kommen, denn „Razor“ zählt mit zum Besten, was ich in letzter Zeit aus der Schnittmenge zwischen Heavy Metal und Death/Black Metal gehört habe. Onheil schaffen es zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen zu lassen und dennoch jeden Song auf den schwermetallischen Punkt zu bringen.
Unbedingt reinhören!


Tracklist:
1. Out Of The Darkness It Comes
2. Nemesis' Light Fading
3. As Hope Dies
4. Final Redemption
5. Day Of Departure
6. Razor
7. The Fallen Kingdom
8. Pad Der Verdoemenis
9. Penetration Of Innocence
10. Rain Of Fire
11. From Above

Anspieltipps: Day Of Departure, Razor, The Fallen Kingdom

Line-Up:
Amok – Gitarre, Gesang
Haat – Gitarre, Gesang
Sadis – Gitarre, Gesang
Nomiis – Bass
Terger – Schlagzeug, Gesang

DISCOGRAPHY:

1999 – Sterf (Demo)
2002 – We Hebben De Hel Gezien (Demo)
2003 – The Threat (EP)
2009 – Razor


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