Squealer-Rocks.de CD-Review
Witchmaster - Trücizna

Genre: Thrash Metal / Black Metal
Review vom: 15.07.2009
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: bereits erschienen
Label: Agnonia Records



„Nine Tracks Of Fucked Up Old School Black Thrashing Rocknroll Madness!“ So klingt es wenn man die polnische Band Witchmaster nach ihrem neuen Album fragt. Bei Witchmaster trifft sich scheinbar alles, was in der polnischen Metalszene Rang und Namen hat. So sind hier Mitglieder von Vader, Incantation, Profanum, Christ Agnony und Hell-Born mit von der Partie. Aber eines wird auch sehr schnell klar. Mit dem Sound der Hauptband der Protagonisten hat Witchmaster wirklich nicht viel zu tun.

Vielmehr zelebrieren die Musiker hier in einem Gesamtkunstwerk ihre, eindeutig in den 80ern verankerte, musikalische Vergangenheit. Sei es nun durch eigene Aktivitäten oder eben durch Bands, welche wohl doch sehr großen Einfluss auf die eigene musikalische Schaffenskraft hatten. Natürlich hat hier der Thrash-Metal im Stil von „härter, dreckiger schneller“ die Oberhand, welcher sich scheinbar mit Black-Metal-Elementen mischt. Aber „Trucizna“ hat, wenn man genau hinhört, doch eine Menge mehr zu bieten. Zwar sind die Thrash-Riffs in der Überzahl, aber irgendwie hört man doch eine gehörige Portion des frühen amerikanischen und britischen Grind-Core der frühen Tage heraus. In seiner Gesamtheit klingen Witchmaster daher wie eine Mischung aus „Pleasure to Kill“, „Welcome to Hell“ und „World Downfall“. Schon beim ersten Durchgang habe ich aufgrund der doch recht unterschiedlichen Einflüsse arge Schwierigkeiten den Sound irgendwohin einzuordnen. Mmhh, klar eindeutig Thrash, aber klingt das, so wie es gespielt wird, nicht eher nach Hard-Core oder Punk…oder vielleicht doch Black-Metal mit etwas Rock. Schwierig, schwierig! Eins ist allerdings klar, das Album bietet erstklassige harte und wirklich rotzige Songs bei denen zwar ein klarer Hang zum Minimalismus erkennbar ist, aber wohl vor allem durch die erfahrenen Musiker beim Songwriting alles richtig gemacht wurde. Ach ja, eine gehörige Portion Blast-Attacken fehlen natürlich auch nicht. Auffällig dabei ist das hervorragende Drumming, welches immer wieder gezielt Akzente setzt und so vielen Riffs eine ungeahnte Dynamik verleiht. Ein besonderes Schmankerl ist die Coverversion von „Troops Of Doom“ vom legendären Sepultura-Album „Morbid Visions“. Wer die Scheibe noch kennt, der weiß woher der Wind weht und dem sei gesagt, dass der Song perfekt zum Rest passt. Textlich geht es natürlich um Satan, Sex, Drogen und Vernichtung. Alles gut also!! Für mich ein Album über das ich eigentlich keine Rezension schreiben will, denn sobald diese auf dem Rechner ist, wandert die Scheibe in Regal und muss einer anderen im CD-Player Platz machen. Wer in den 80ern metallisch sozialisiert wurde, wird die Scheibe lieben, alle anderen vielleicht auch!

Tracklist:
1. Trucizna
2. Self-Inflicted Divinity
3. Total Annihilation
4. Road To Treblinka
5. Two-Point Suicide
6. Back To The Bunker
7. Bred In Captivity
8. Black Scum
9. Troops Of Doom (Sepultura Cover)

Line-Up:
Reyash - Bass, Vocals
Bastis - Vocals
Kali - Guitars, Vocals
Bastek - Drums

DISCOGRAPHY:

1996 - Thrash Ör Die(Demo)
1997 - No Peace At All(Demo)
2000 - Violence & Blasphemy
2002 - Masochistic Devil Worship
2003 - Satanikk Metal(Best of/Compilation)
2003 - Sex, Drugs & Satan(Best of/Compilation)
2004 - Hater of Fucking Humans / Blood Bondage, Flagellation (Split)
2004 - Witchmaster
2007 - Sex Drugs and Natural Selection(Demo)
2009 - Trücizna

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