Squealer-Rocks.de CD-Review
Howard Leese - Secret Weapon

Genre: Melodic Rock
Review vom: 28.06.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 03.07.2009
Label: Frontiers Records



Passender hätte Howard Leese den Titel für seine erste Solo-Scheibe kaum wählen können. 22 Jahre lang war der Mann die Geheimwaffe für Heart und ihre Smasher, spielte alle möglichen Instrumente ein, produzierte – und trat doch nie wirklich in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Eine „Secret Weapon“ eben.

Damit ist es nun vorbei, der Ami kommt mit seiner ersten Solo-Scheibe auf den Markt. Und natürlich geht es um Rock der melodischen Sorte, auch wenn „Secret Weapon“ ein ungewöhnliches Album geworden ist. Ungewöhnlich deshalb, weil Leese gleich sieben Sänger/Innen für sein Solo-Album verpflichten konnte. Ungewöhnlich vor allem aber auch deshalb, weil fast die Hälfte der Nummern Instrumentals sind. Ein ausgebildeter Musiker und Instrumentals? Da herrscht gemeinhin Alarmstufe Rot beim durchschnittlichen Rock-Fan, aber im Falle von Leese kann Entwarnung gegeben werden: Das ruhige „Vermilion Border“ beispielsweise oder, noch mehr, das kompakte „33 West Street“ sind zwar gesangsfrei, setzen sich aber dennoch direkt in den Gehörgängen fest, ohne Plattform zu sein für Musiker-Egotrips.

Wenn den gesungen wird auf „Secret Weapon“, dann tun das die Guten: Der omnipräsente Joe Lynn Turner veredelt den lässigen, hochklassigen Opener „Alive Again“, der ein wenig so klingt wie Bon Jovi in gut. Darüber hinaus darf er sich ein Duett (oder eher ein „Duell“) mit Deanna Johnston liefern bei „Hot To Cold“, eines der Highlights der Scheibe. Jimi Jamison's Beitrag ist mit der Ballade „The Vine“ leider eher gewöhnlich ausgefallen, dafür packt Andrew Black bei der Blues-Nummer „I've Been Leaving You“ um so beherzter zu. Überhaupt, Herr Leese deckt auf seinem Solo-Debut eine beeindruckende Stilbreite ab: Von jazzigen Anleihen über Musicaltöne („Somewhere“ stammt aus der „West Side Story“) bis hin zu bissfesten Rockern: Musikalische Engstirnigkeit wird man ihm jedenfalls nicht vorwerfen können.

Um zum Fazit zu kommen: „Secret Weapon“ ist ein höchst entspanntes, höchst eigenständiges Album geworden eines Musikers, der seit Jahrzehnten erfolgreich im Geschäft ist. Für meinen Geschmack hätte das Album zwar den ein oder anderen wirklichen Rocksong mehr ganz gut verkraftet. Wer allerdings auf außergewöhnlichen, hochwertigen und tendentiell eher ruhigen Melodic Rock steht, wird an Howard Leese und seinem Debut kaum vorbei kommen.

Tracklist:

1.Alive Again
2.Heal The Broken Hearted
3.Hot To Cold
4.French Quarter
5.33 West Street
6.The South Summit
7.Rada's Theme
8.The Vine
9.In These Eyes
10.Vermilion Border
11.I've Been Leaving You
12.Somewhere

DISCOGRAPHY:

2009 - Secret Weapon

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Howard Leese - Secret Weapon (CD-Review)

Howard Leese von Bad Company / Howard Leese (Interview)
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