Squealer-Rocks.de CD-Review
Sanction - X - The Last Day

Genre: Heavy Rock
Review vom: 26.06.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 26.06.2009
Label: Metal Heaven



Bei „The Last Day“ handelt es sich zwar um ein Debut, doch die Protagonisten sind durchweg alte Hasen, die etatmäßig bei Bands wie Evidence One, Talon, Frontline, Stonefield u. a. beschäftigt sind oder waren. So hört man auch nach wenigen Minuten, dass hier keine Jungspunde am Werk sind und die Herren Musiker schon einige Jährchen auf dem Buckel haben. Das ist nicht deswegen als Kompliment gedacht, weil ich mich zur selben Altersgruppe zähle, sondern soll vor allen Dingen deutlich machen, dass die Süddeutschen den alten Tugenden frönen und es auch nicht die klitzekleinste Trendanbiederung zu finden gibt.
Gute Songs dagegen findet man eine Menge, genau 11 an der Zahl.

Der Opener „The Calling“ ist eine Nummer, die so dermaßen repräsentativ ist, dass du sofort weißt, was dich die restlichen 45 Minuten erwartet.
Hymnisches, schleppendes Riffing, ein Sänger, der wie eine Mischung aus Tony Martin und Dio klingt und ein Chorus, den Du bei der nächsten volltrunkenen Heimkehr der gesamten Nachbarschaft aus voller Kehle nachts um drei präsentierst.
Liebe Brüder, hier sind wir zu Hause!
Wer so einen Song schreibt, der wird nicht drei Nummern später die Klampfe tiefer stimmen und mit Gebrülle anfangen.

Und so kann sich der Freund des gepflegten, traditionellen melodischen Heavy Rocks genüsslich zurücklehnen und sich auf angenehmste Art beschallen lassen. Die Querverweise heißen Magnum, Black Sabbath (mit Martin oder Dio) auf internationaler und Axel Rudi Pell, Empire oder Mob Rules auf nationaler Ebene. Doch halt! Sanction X mengen ihrem Old School Sound noch eine ganz kleine Prise Prog - Metal bei. „The Eyes“ beispielsweise klingt schon ein wenig nach den schwedischen Vorzeige - Melodic - Proggies Cloudscape. Da wird doch direkt mal die Double Bass angeworfen und das Tempo etwas angezogen. Der wahrscheinlich beste Track auf dem Album, womit wir auch gleichzeitig beim Knackpunkt dieses kleinen Reviews angekommen wären:

Von dieser Sorte hätte man sich noch ein bis zwei mehr gewünscht. Zwar geht auch der „Demon's Dance“ in diese Richtung, doch bei zwei Drittel des Materials benutzt die Band immer das gleiche Schema: langsames bis mittleres Tempo und ein stetes Hinarbeiten auf den Refrain, der dann – bei aller Genialität - manchmal eine Spur zu oft wiederholt wird. Dazu kommt, dass sich manche Kompositionen etwas zu ähnlich sind. Hier muss sich das Projekt noch verbessern.

Doch das hört sich kritischer an als es eigentlich ist, denn langweilig wird es über die gesamte Distanz nie, es gibt auch keinen Ausfall. Dazu ist das Gesamtergebnis einfach zu gut gemacht. Ebby Paduchs Gesang trägt die Songs mit epischer Breitwand - Atmosphäre und jedes (!) Instrument bekommt genügend Freiraum und ist jederzeit (!) einzeln (!) zu hören. OK – ein Ausrufezeichen ist noch übrig, das bekommt die schon angesprochene Produktion: Tolle Arbeit! Was sehe ich? Noch eins übrig, das gibt's für die intelligenten Texte. Man kann bei dieser Art von Mucke tatsächlich auch über etwas anderes als Fantasy - Kram singen. Von daher - ! - für die kritischen, zeitgemäßen Lyrics.

Tracklist:
1. The Calling
2. When Fire Will Touch The Night
3. Demon's Dance
4. Eyes Of A Stranger
5. Alone Again
6. Feelings Came To Me
7. Reason Why We Were Born
8. The Eyes
9. The Last Day
10.Eternal Flight
11. Fly Away
Line Up:
Roberto D’Amico - Bass
Ebby Paduch - Vocals
Robby Böbel - Guitar
Ben Eifert - Keys
Peter Langer - Drums



DISCOGRAPHY:

2009 - The Last Day

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