Squealer-Rocks.de CD-Review
Disbelief - Protected Hell

Genre: Death Metal
Review vom: 23.06.2009
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: bereits erschienen
Label: Massacre Records



Ist schon komisch, dass es eine harte Band aus Deutschland geschafft hat, sich zehn Jahre lang meinen Ohren zu entziehen. Zu meiner Schande muss ich an dieser Stelle leider gestehen, dass Disbelief bisher völlig an mir vorbei gegangen sind. Ich denke mal jede hat so eine Band im Repertoire, welche zwar auf der einen Seite in aller Munde ist, auf der anderen Seite leider nie wirklich den Weg in den heimischen CD-Schacht gefunden hat. Dies mag in der Weise positiv sein, als dass ich mal völlig unvoreingenommen auf ein Album zugehen kann. Negativ mag dabei sein, dass mir natürlich jeglicher Vergleich zu den mittlerweile acht Vorgängeralben fehlt.

Was mir zuerst auffällt, ist das ziemlich lange Gitarren-Intro was, mich durch seine Spielweise tatsächlich sofort erahnen lässt, aus welcher Richtung der Wind auf diesem Album blasen wird. Wie erwartet geht dann auch der erste Song „A Place to Hide“ in Richtung Mischung aus Death-Metal mit immer wiederkehrendem Hard-Core-Einschlag. Die Riffs sowie das Songwriting klingen sehr differenziert und professionell. An Breaks wird hier keine Sekunde gespart und Tempowechsel vom Groove in den Mid-Tempo-Bereich bestimmen das Geschehene. Hin und wieder lässt man sich allerdings auch mal in etwas schnellere Gefilde entführen. Vor allem die ständigen Wechsel machen „Protected Hell“ eher zu einem anstrengenden Album, wobei die ständigen Breaks nach meiner Ansicht einfach zu viel Tempo und Dynamik rausnehmen. Die ständig auftauchenden Hard-Core bzw. Break-Down-Riffs sind nicht wirklich mein Geschmack. Wenn am anderen Stellen aber wieder die Death-Metal-Walze rollt, gefällt mir das dann schon besser. Besonders gut kommt aber der wirklich ausgereifte brachiale und mitreißende Gesang von Shouter Karsten "Jagger" Jäger, obwohl mir hier auch zu viele Textwiederholungen etwas den Nerv rauben. Die Produktion lässt dann wieder keinerlei Wünsche offen und versteht durch eine Menge Druck und Power zu gefallen.
Wie es sich in diesem Fall, gehört habe ich natürlich im Vorfeld versucht so einige andere Pressestimmen zu „Protected Hell“ zu hören und bin dabei auf durchweg gute bis euphorische Kritiken gestoßen. Ich vermute fast, dass hier eine starke und erfolgreiche Band mit einer doch sicherlich relativ großen treuen Fangemeinde schlicht nicht meinen persönlichen Geschmack trifft. Ich denke mal das Fans von Disbelief genau das bekommen haben was sie erwartet haben und auch „Protected Hell“ den Nerv genau an der richtigen Stelle getroffen hat.

Tracklist:
01. Hell
02. A Place To Hide
03. Hate/Aggression Schedule
04. Nemesis Rising
05. The Return Of Sin
06. Hell Goes On
07. S.O.S. - Sense Of Sight
08. One Nation‘s Son
09. Trauma
10. The Dark Soundscapes
11. Room 309 [Kraftprinzip]
12. Demon‘s Entry

Line-Up:
Karsten "Jagger" Jäger - Vocals
Witali Weber - Guitar
Jochen "Joe" Trunk - Bass
Kai Bergerin - Drums

DISCOGRAPHY:

1997 - Disbelief
1998 - Infected
2001 - Worst Enemy
2002 - Shine
2003 - Spreading the Rage
2003 - 66Sick
2007 - Navigator
2009 - Protected Hell

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