Squealer-Rocks.de CD-Review
Black Sonic - 7 Deadly Sins

Genre: Heavy Rock
Review vom: 22.06.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 26.06.2009
Label: Artist Station Records / Soulf



Keine Ahnung, zu wievielen Bands, wievielen Scheiben ich in den letzten paar Jahren meinen bedeutungslosen Senf geben durfte, aber eins weiß ich sicher: Aus Liechtenstein ist bislang noch keine gekommen. Durchaus also was Besonderes, der zweite vollständige Longplayer dieser vierköpfigen Kapelle.

Okay, Geographie für Anfänger als Einstieg: Liechtenstein ist ein souveräner Zwergstaat (klingt das geil?) mit sage und schreibe 35.000 Einwohnern, liegt irgendwo versteckt zwischen Österreich und der Schweiz, lässt sich regelmäßig und höchst ehrenvoll bei diversen Fußball-Qualifikationsturnieren sportlich den Arsch versohlen und: es rockt!

Fakten, mit denen ein Promo-Flyer aufwarten könnte, stattdessen aber gibt’s zu lesen: „Black Sonic sind die Speerspitze der wieder auferstehenden europäischen Hardrock-Szene, und werden bei deren dauerhaftem Aufstieg eine führende Rolle einnehmen.“ Da weiß man als Schreiberling doch gleich Bescheid, zumal große Vergleiche gleich nachgeworfen werden: Metallica, Nickelback, Guns'n'Roses, HIM. Nach all denen klingen sie angeblich und noch nach einigen mehr.

Lassen wir das alles beiseite und konzentrieren uns auf das Wesentliche, die Musik, ist das Fazit schnell gefällt: Black Sonic sind eine sehr, sehr geile Kapelle, die insbesondere von drei Faktoren lebt: Einer gesunden und doch wohl dosierten Härte, einem wohltuenden Abwechslungsreichtum und einem klasse Sänger. Egal, ob es sich um kraftstrotzende Power Metal-Brecher der Marke „Back“ oder „Dare To Fail!“ handelt, um gemäßigteren Hardrock-Stoff („Sorry, I ...“) oder die fast poppige Ballade „Some“ - der Frontmann fühlt sich unüberhörbar auf allen Spielfeldern wohl und drückt der Scheibe seinen Stempel auf.

Natürlich lassen sich die Liechtensteiner durch ihr breites Spektrum nicht ohne weiteres in eine Schublade packen, was zweifellos für sie spricht. Gemeinsam ist dem knappen Dutzend Nummern lediglich die straighte Eingängigkeit, dazwischen deckt der Vierer stilistisch ein mächtig großes Feld ab. Highlight und Anspieltip der Scheibe: Der atmosphärische, geschickt aufgebaute Titelsong. Ob es dagegen der Cover-Version des Duran Duran-Hits „Ordinary World“ wirklich bedurft hätte, sollte jeder für sich entscheiden. Als absoluter Skeptiker in Sachen Zweitverwertung hätte ich persönlich ganz gut darauf verzichten können.

Ansonsten gibt’s aber nix zu meckern. „7 Deadly Sins“ ist eine höchst amtliche, pumpende Heavy Rock-Scheibe geworden. Knackige Riffs, gepaart mit geradlinigem Songwriting und ohrenschmeichelnder Eingängigkeit: Sollte mich nicht wundern, wenn wir von dem Vierer noch viel hören werden. Auf den Bühnen Europas werden sie jedenfalls ganz sicher erfolgreicher sein als ihre kurzbehosten Landsleute auf den Fußballfeldern ...

Tracklist:

1.Back
2.Down The Drain
3.Dare To Fail!
4.Some
5.The Eyes Of The Blind
6.The Game
7.7 Deadly Sins
8.Sorry, I …
9.Ordinary World
10.Don't Call My Name
11.Alone

Lineup:

Mäthi (Vocals, Guitars)
Marco Gassner (Guitars)
Raimund Tschol (Bass, Vocals)
Roland Testi (Drums )

DISCOGRAPHY:

2006 - Out Of The Light - Into The Night
2009 - 7 Deadly Sins

SQUEALER-ROCKS Links:

Black Sonic - 7 Deadly Sins (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren