Squealer-Rocks.de CD-Review
Wolfchant - Determined Damnation

Genre: Melodic Death Metal
Review vom: 22.05.2009
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 24.04.2009
Label: Massacre Records



Zwar bewege ich mich bereits seit einigen Jahren im Subgenre des gemeinhin mit „Pagan“ titulierten Metals, doch bislang hatte ich von den Deutschen Wolfchant noch nichts gehört, wenngleich sie sich bereits seit etlichen Jahren einen Namen in der Szene gemacht haben sollen. Nun gut, bei der Vielzahl an Bands verwundert dies allerdings wenig, denn auch der Fan kann nicht alles kennen. So möchte ich mich mit dem Gesang der Wölfe vertraut machen und in das dritte, bereits auf dem beiliegenden Werbezettel gepriesene Album DETERMINED DAMNATION hinein hören, auf dass Heulen der Wölfe auch mich begeistert.

Der geneigte Hörer bekommt einen fröhlichen, stilistischen Mix aus allerlei halbmodernen und klassischen Metaleinflüssen geboten, die von 80er Heavy Metal über Black und Thrash aus den frühen 90ern bis zu melodischem und keyboardbeschwingtem Todesstahl der Mittneunziger aus Skandinavien reicht. Diese Vielfalt ist es auch sogleich, was einem im positiven wie negativen Sinne auffällt. Zum Einen lässt sich so festhalten, dass Wolfchant für jeden Geschmack etwas zu bieten haben, seien es Fans von Grave Digger, Blind Guardian oder Ensiferum, denn in jener Schnittmenge bewegen sich wie bereits oben angedeutet die Landsmänner.

Mit dem im Ensiferum Stil gehaltenen Intro „Determination Begins“ gelingt es Wolfchant sofort das Ohr des Folk Metal Anhängers zu umschmeicheln und voller Vorfreude erwartet man eine schwungvolle zweite Nummer, doch will dies mit „World In Ice“ nicht so recht gelingen, zu beliebig, zu uninspiriert frönt man dort dem typischen, melodischen Death, der vor lauter Keyboards fast auseinander zu fallen droht. So setzen die Niederbayern zu Anfang vor allem auf schöne, wenngleich simple Melodien, die im Midtempo gehalten sind und zum entspannten Mitbangen oder livehaftigen Tanz- und Hüpforgien einladen. Gleichwohl fällt aber hier die recht dünne und wenig druckvolle Produktion der Scheibe dermaßen ins Gewicht, dass man nicht unbedingt von umwerfenden Gitarrenwänden etc. sprechen möchte. Als wäre dies nicht schon genug, fügen sich die Growls von Sänger Lokhi mehr schlecht als recht in dieses bemüht leichtfüßige Gerüst, so dass eigentlich wenig Freude aufkommen mag.

DETERMINED DAMNATION hört sich wie eine Achterbahnfahrt, denn neben den bislang erwähnten Tiefen kann das Album auch durchaus mit einigen wirklich guten Nummern aufwarten, zu denen auch der Titeltrack „Determined Damnation“ gehört, indem sich zum ersten Mal der Grunzgesang hervorragend in ein, zugegebenermaßen, fast reines Heavy Metalgerüst der alten Schule einpasst und auch die nicht unbedingt hochmelodischen Cleanvocals verpassen dem Stück die nötige Spritzigkeit, die man bei den ersten Liedern doch sehr vermisste – leider ersparen uns unsere Freunde von Massacre Records mal wieder die Voicover Attacke nicht. „This promotional CD is property of Massacre Records.“ – Wie oft dies pro Lied erscheint? Ich habe das Zählen aufgegeben.

Die Achterbahnfahrt geht allerdings ungeachtet dessen weiter, denn nach dem thrashigen, an alte Blind Guardian erinnernden Stück „Fate Of The Fighting Man“ die Qualität der Lieder erneut nach, um dann am Ende doch wieder Fahrt aufzunehmen. Dabei fällt auf, dass vor allem die Songs zu überzeugen wissen, die auf den Einsatz von Keys fast vollständig verzichten. Ob dies nun aber daran liegen mag, dass man dieses auf feuchtfröhlich getrimmte Gewimmer schon zu oft gehört hat, lasse ich mal dahin gestellt.

Fazit: Wer sich eines kurzweiligen Potpourri aus allerhand Metalstilen im Rahmen des paganische, skandinavischen Metal der Ensiferum Schiene, das jedoch beständig zwischen Eingängigkeit und Belanglosigkeit pendelt, erfreuen will, der sollte einmal ein Ohr an DETERMINED DAMNATION riskieren. Wer allerding höhere Ansprüche, als die Beschallung einer feuchtfröhlichen Metalparty hat, der wird mit dem neusten Album von Wolfchant wohl nicht glücklich werden.


Tracklist:
1. Determination Begins
2. World In Ice
3. Until The End
4. Determined Damnation
5. In War
6. Fate Of The Fighting Man
7. Kein Engel Hört Dich Flehen
8. A Raven's Flight
9. Never Too Drunk
10. Schwerter Der Erde
11. Auf Blut Gebaut
12. Under The Wolves' Banner
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13. Devour
14. Warcry

Anspieltipps: Determined Damnation, Fate Of The Fighting Man, Auf Blut Gebaut, Under The Wolves' Banner

Line-Up:
Lokhi – Gesang
Skaahl – Gitarre
Derrmorh – Gitarre
Bahznar – Bass
Norgahd – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 – Bloody Tales Of Disgraced Lands
2007 – A Pagan Storm
2009 – Determined Damnation


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