Squealer-Rocks.de CD-Review
Stormhammer - Signs of Revolution

Genre: Heavy Metal
Review vom: 19.05.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 22.05.2009
Label: Silverwolf / SPV



In meinem Tonträger - Archiv tummeln sich so einige Bands mit dem Wörtchen „Storm“ im Bandnamen, doch diese Jungs aus München sind mir bisher entgangen. Der Blick auf das Cover und auf's Bandfoto lassen aber sofort den Verdacht in mir aufkommen, dass ich mich wohl zur Zielgruppe zählen darf. Der Schein trügt nicht: Stormhammer machen Metal der traditionellen Schule, der im „Club der alten Säcke“ genauso wie bei der Kutten – Jugend aus der ersten Reihe wohlwollend aufgenommen werden dürfte.

Den größten Pluspunkt darf sich „Signs of Revolution“ dafür einstreichen, dass es eine angenehme Vielseitigkeit bietet. Die Herrschaften bemühen sich wirklich, ihre Kompositionen immer schön abwechslungsreich zu gestalten und stets mit einigen Raffinessen zu würzen.
Kandidaten wie der speedige Opener „Omens of Agony“, mit epischem Refrain, sind wirklich bis ins Detail sauber inszeniert und offenbaren erst nach einigen Durchläufen, dass sie mehr sind als der typische Stimmungsmacher zu Beginn.
Ihm zur Seite stehen erstklassige Power Metal Hymnen wie das tolle „Kiss of the Abyss“ (mit einer Prise W.A.S.P. und Powerwolf garniert) oder der Titeltrack, der schon ziemlich großes Ohrenkino ist.

Ein weiteres Highlight ist (überraschenderweise) die Ballade „Bridges to Eternity“, die geradezu nach bierseligen Verbrüderungsszenen schreit. Hier wird besonders die Klasse von Sänger Mike Zotter deutlich, der eigentlich aus dem Prog - Bereich kommt und dessen leicht raues Organ dennoch zu schwindelerregenden Höhen aufsteigen kann.
Auch melodische Abrissbirnen wie „Pied Paper“ verdienen die volle Punktzahl, ebenso wie der brachiale, nicht minder melodiöse, Rausschmeisser „Calls From the Otherside“.

Stormhammer präsentieren also die ganze Palette, von zart bis hart, auch wenn die Geschwindigkeitsfanatiker ein bisschen mehr Spaß haben dürften als die Sonntagsfahrer. Die Bajuwaren verstehen hörbar ihr Handwerk, in jeder Beziehung.
Dennoch kommt nun das berühmte „Aber“: Das Album ist zu lang. Ja, tatsächlich – so etwas kann ein Kritikpunkt sein. Denn unter die 12 regulären Tracks haben sich 3- 4 eher durchschnittliche Nummern geschlichen, die den Gesamteindruck doch merklich schmälern.
Die zweite gelbe Karte geht an die Produktion. Die ist zwar im Großen und Ganzen ganz anständig, doch kommt das Keyboard hier eindeutig zu kurz, eigentlich geht es fast unter. Sehr schade, denn bei genauem Hinhören verleiht der Mann an den Tasten so manchem Stück ordentlich Flair.

Übrig bleibt ein gutes Metal Album, das man gerne hört, das es aber bei der harten Konkurrenz sehr schwer haben wird. Da wäre etwas mehr drin gewesen.

Tracklist:
1.The Other Side (Intro)
2. Omens of Agony
3. Kiss at the Abyss
4. Signs of Revolution
5. Permanent Menace
6. Well of Wisdom
7. Bridges to Eternity
8. Pied Piper
9. From dusk to Dawn
10. Sham World
11. Ride on a Razorblade
12. Challenge of Life
13. Calls from the Otherside

Line Up:
Mike Zotter - Vocals
Semi Felke - Guitar
Manny Ewender - Guitar
Horst Teßmann - Bass
Johannes Lang - Drums
Chris Morgan - Keyboards

DISCOGRAPHY:

2000 - FireBall
2001 - Cold Desert Moon
2004 - Lord of Darkness
2009 - Signs of Revolution

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Stormhammer - Signs of Revolution (CD-Review)

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