Squealer-Rocks.de CD-Review
Devils Whorehouse - Blood & Ashes

Genre: Horror Punk
Review vom: 04.05.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Regain Records



Es kommen einem ja öfter mal Stilbezeichnungen unter, bei denen man sich nur noch verzweifelt an die Rübe packen kann. Den Vogel aber schießt der Begriff „Horror Punk“ ab, den ich nun bereits zum zweiten Mal review – technisch verwursten darf.
Liebe Leute: künstlerische Freiheit in allen Ehren, aber es gibt auch Grenzen. Horror und Punk, das kann doch gar nicht gehen! Punk hat noch nie, und wird hoffentlich auch nie in irgend einer Form dämonisch oder gruselig klingen; dann wäre es nämlich kein Punk, sondern Metal a la King Diamond oder Nightmare. Dazu kommt, dass Devils Whorehouse oft meilenweit vom Punk entfernt sind. Damit die liebe Seele Ruhe hat und es diesen Begriff angeblich schon seit den 70ern gibt, verwende ich die vorgegebene Bezeichnung mal, korrekt ist sie aber nicht.
Davon abgesehen jedoch ist „Blood & Ashes“ ein ziemlich cooles Album.

Hinter dem kultigen Bandnamen (ein Songtitel der Misfits) stecken zwei Leute, die von Hause aus schon des Öfteren mit dem Deibel zu tun hatten, nämlich B. War und Morgan von der finsteren Krawall - Combo Marduk.
Nun, diese Info ließ meine Verzückung zunächst nicht gerade in unermessliche Höhen steigen, doch die beiden Schweden können gott(!)lob auch anders.
Das werbewirksam erwähnte Horror - Element beschränkt sich hauptsächlich auf die Lyrics, in denen man von Werwölfen, Dämonen und allerhand mehr Gesindel aus der Unterwelt doziert.
Lediglich das schleppende „Snakes Out the Mouth of Hell“ versprüht so etwas wie düstere Atmosphäre a la Black Sabbath und ist ohne Zweifel eine echte Doom Metal Großtat.
Mit viel gutem Willen attestiere ich auch noch dem 2 Minuten - Track „The Cult of Death“, der so eine Art kirchlicher Choral ist, ein bisschen Grusel – Flair, aber das reicht bei weitem nicht für den begehrten „FSK 18“ Aufkleber.

Ansonsten lärmen, grooven und brüllen die Burschen mal mehr, mal weniger aggressiv, aber immer deutlich spaßiger als bitterböse durch die Gegend.
Dabei zitieren sie gerne diverse Kollegen der musikalischen Zunft, aber nie so, dass es penetrant wird. Im Gegenteil, es macht die gute dreiviertel Stunde Spielzeit hübsch kurzweilig.
Mal wird in feinster Lake of Tears - Manier zum Mithüpfen animiert, wie beim besten Song der Scheibe „Oceans Turn to Blood“, dann wieder gibt es lupenreines Gothic – Futter bei „Speak the Name of the Dead“.
Natürlich wird auch dem brachialen Punk gefrönt, hier logischerweise mit starkem Blick in Richtung Misfits. Dass der Gesang dem vom Schinkengott Glenn Danzig ähnlich ist, liegt demnach auch fast auf der Hand.
Und selbst den weniger harten (späteren) Ramones zollen die Zuhälter des Gehörnten bei „Shadows Never Change“ gekonnt Tribut.

Die Produktion ist genau so, wie sie bei dieser Art von Mucke zu sein hat: Schön deftig, nicht zu sauber, aber auch nicht rumpelig.
Stammgast werde ich sicherlich nicht im teuflischen Freudenhaus, aber so zwei - bis dreimal im Monat kann man sich das diabolische Vergnügen durchaus gönnen.
Neben Freunden der genannten Bands müsste ich dort eigentlich auch den einen oder anderen Motörhead Fan antreffen...

Tracklist:
01. Oceans Turn To Blood
02. Wicked One
03. Speak The Name Of The Dead
04. The Cult of Death
05. Werewolf
06. Demons of the Flesh/Tight White Ropes
07. Shadows Never Change
08. Smell of the Ancient Ones
09. Face The Master
10. Werewolf Nation
11. Snakes Out The Mouth Of Hell

Line-Up:
Maelstorm - Vocals
Makko - Guitar
Morgan - Bass
Harf - Drums

DISCOGRAPHY:

2004 - Revelation Unorthodox
2004 - Howling
2008 - Werewolf (EP)
2009 - Blood & Ashes

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Devils Whorehouse - Blood & Ashes (CD-Review)

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