Squealer-Rocks.de CD-Review
Paganizer - Scandinavian Warmachine

Genre: Death Metal
Review vom: 19.04.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 17.04.2009
Label: Cyclone Empire



Nach mittlerweile sieben Alben der Band PAGANIZER war ich nach wie vor der Meinung, dass es sich bei den Schweden um eine Viking Metal-Formation handelt. Zugegebenermaßen primär aufgrund des Logos der Band mit dem integrierten Thorshammer. Bewusst gehört hatte ich dis dato noch keine einzige gespielte Note von der Band. Aber gut, so kann man sich irren.

Schon nach wenigen Takten des Openers „Forever Scorned“ wird klar, dass die Schweden Old-School Death Metal spielen, der in der Schnittmenge zwischen DISMEMBERs bahnbrechendem Debütalbum „Like An Everflowing Stream“ und UNLEASHED anzusiedeln ist, um mal eine grobe Richtungsangabe zu machen. Das verwundert eigentlich wenig, da Bandkopf Rogga Johansson in der Szene beileibe kein unbeschriebenes Blatt ist, spielt(e) er doch unter anderem auch bei RIBSPREADER, EDGE OF SANITY oder DERANGED. Ein Wunder, dass der Typ bei dieser Vielzahl an Projekten noch den Überblick behält.


Die Produktion von „Scandinavian Warmachine“, so der Titel des siebten Albums von PAGANIZER, ist gleichermaßen fett und brutal ausgefallen, so dass die sechzehn Stücke soundtechnisch ins rechte Licht gerückt werden. Die Songs selbst zeichnen sich durch verschiedene Breaks und Tempowechsel aus. Das ist aber auch schon alles, was die Songs an Abwechslung zu bieten haben. Die Riffs sind streckenweise austauschbar oder gehen nicht wirklich ins Ohr, was den individuellen Wiedererkennungswert bei sechzehn Tracks natürlich nicht erhöht. So besitzen Songs wie der Titeltrack, „Onward To Die“ (mit Black metallischen-Gitarren im Hintergrund), „Punishment Through Defeat“ (ein regelrechter Hassklumpen) oder „Colder“ durchaus gute Ansätze, die aber meist nicht vollends durchdacht klingen. Gerade letztgenannter Song zeigt das Potential, welches in der Band steckt und geht klar als Highlight des Albums ins Ziel (auch wegen der fast schon melancholischen Gitarren, die Erinnerungen an alte AMON AMARTH wach werden lassen). Dagegen katapultiert sich ein Song wie „Distracting The Gods to Enable The Slaughter Of Millions“ (die Songtitel entstehen wohl bei Saufgelagen zusammen mit denen von NILE) selbst ins Abseits, weil er durch das einfach zu simple Riffing nach dem ersten Refrain extrem langweilt. Der Rest der Scheibe pendelt sich zwischen den eben beschriebenen Elementen ein.


Ein Fazit zu ziehen, ist bei „Scandinavian Warmachine“ ergo ein nicht wirklich einfaches Unterfangen. Die Platte ist etwas zu unausgegoren geraten (was möglicherweise auch an den vielen Spielwiesen des Herrn Johansson liegt). Wobei die starken Momente wie „Colder“ oder „The Flesh“ zwar überwiegen, der Rest aber doch merklich abfällt. Richtig mies ist die neue PAGANIZER nicht, aber eben auch nicht das Highlight, das sie hätte werden können. Von daher haben im Bereich Old-School Death Metal momentan immer noch HAIL OF BULLETS die Nase vorn. Anchecken lohnt sich natürlich dennoch!



Tracklist:
1. Forever Scorned
2. Scandinavian Warmachine
3. The Flesh
4. Colder
5. Thule In Flames
6. Distracting The Gods To Enable The Slaughter Of Millions
7. An Icon For The Damned
8. Crusader
9. Bonesaw Bonanza
10. Cold Seed Burning World
11. Morbid Panzer Battalion
12. Onward To Die
13. Punishment Through Defeat
14. The Skies Bleed Napalm
15. Undead Warhead
16. World Of Smoking Ruins


Line-Up:
Rogga - Lead Guitar & Vocals
Dea - Lead Guitar
Oskar - Bass
Fiebig - Drums

DISCOGRAPHY:

1999 - Deadbanger
2001 - Promoting Total Death
2002 - Dead Unburied
2003 - Murder Death Kill
2004 - No Divine Rapture
2008 - Carnagr Junkie
2009 - Scandinavian Warmachine

SQUEALER-ROCKS Links:

Paganizer - Scandinavian Warmachine (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren