Squealer-Rocks.de CD-Review
Celesty - Vendetta

Genre: Melodic Power Metal
Review vom: 11.04.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 17.04.2009
Label: Spinefarm Records



Klasse, da hat mir Kollegin Reaper echt 'n schönes Ei ins Nest gelegt. „Finnischer Power Metal, ist so ein bisschen HammerFall dabei.“ Fäustereckend durch's Wohnzimmer hopsen und „Let The Hammer Fall“ brüllen? Na das kann ich doch, also her mit der Promo.

Die erste Nummer nach einem wunderschönen Intro lässt das Gehopse dann allerdings ein jähes Ende finden. Schon bei „Euphoric Dream“ fahren die Männer so ziemlich alles auf, was sie zu bieten haben, und weiß Gott, das ist mehr als mitgröhlkompatibler „durch die Mitte“ Metal. Viel mehr sogar, Celesty und ihre Songs strotzen nur so vor Abwechslungsreichtum und Finesse. Da braucht ein musikalischer Simpelmann wie ich doch erstmal 'ne Verschnaufpause. Also sammeln, alle Konzentration auf „Vendetta“ - und begeistert sein. Die Basis des Sechsers bildet leicht progressiver Power-Metal skandinavischer Machart, soviel ist klar und einfach zu beschreiben. Beim Rest wird’s dann allerdings schwierig, vereinigen Celesty doch klassische Epik im allerfeinsten Blind Guardian-Stil mit Melodielinien, die nicht nur einmal Querverweise beispielsweise zu Kamelot zulassen. Daneben, jawohl Kollegin Reaper, ich geb's ja zu, wird dann auch mal straight nach vorne geprescht im HammerFall oder auch Manowar-Gedächtnis-Stil.

Eine Hymne in der Güteklasse von „Lord (Of This Kingdom)“ beispielsweise haben Herr de Maio und Kollegen schon seit langer, langer Zeit nicht mehr fabrizieren können. Epische Chöre, nie aufgesetzte Tempowechsel und Breaks und leicht progressive, aber nie gekünstelte Anleihen, das alles in eine makellose Produktion verpackt – klingt anstrengend? Ist es nicht wirklich, im Gegenteil. Celesty beeindrucken trotz dieser hohen Eigenständigkeit durch absolute Eingängigkeit, weil die Songs in der Regel getragen werden von hochmelodischen Hooks und Refrains. Weil auf anspruchsvolle Meisterwerke wie „Euphoric Dream“ straighte Heavy-Bolzen wie „Greed & Vanity“ folgen. Weil's mit „Fading Away“ sogar eher rockig wird den metallisch. Weil die Finnen eindrucksvoll den Beweis antreten, dass Anspruch nicht zwangsläufig Hand in Hand gehen muss mit Sperrigkeit. Den Vogel schießen Celesty dann allerdings mit dem 14-minütigen Epos „Legacy Of Hate (Pt.3)“ ab – diese Nummer in Worte zu fassen ist schier unmöglich

Kollege Jack kam beim Vorgänger-Album zu folgendem Fazit: „MORTAL MIND CREATION erweist sich gewissermaßen völlig überraschend als ein Album, das in der Gunst der Hörer mehr und mehr steigt. Glaubt man nach den Anfangsdurchläufen ein sehr gutes Werk des nicht ausgelutschten Melodic Power Metals in den Händen zu halten, so entwickelt sich das Ganze urplötzlich zum finnischen Metalalbum des Jahres 2006 und damit zu einem fast todsicheren Teil meiner diesjährigen Alben Top Ten.“

Ich mach's mir einfach und schließe mich den Worten des Ex-Kollegen auch für „Vendetta“ an. Ein höchst eigenständiges, höchst überraschendes Meisterwerk des Power Metals und ein Anwärter für die Jahres-Charts. Fantastisch!

Tracklist:

1.Prelude For Vendetta
2.Euphoric Dream
3.Greed & Vanity
4.Like Warriors
5.Autumn Leaves
6.Feard By Dawn
7.Lord (Of This Kingdom)
8.New Sin
9.Dark Emotions
10.Fading Away
11.Legacy Of Hate Pt. 3
12.Gates Of Tomorrow

Lineup:

Antti Railio – Gesang
Teemu Koskela – Gitarre
Tapani Kangas – Gitarre
Ari Katajamäki – Bass
Jere Luokkamäki – Schlagzeug
Juha Mäenpää – Keyboards

DISCOGRAPHY:

2002 – Reign Of Elements
2004 – Legacy Of Hate
2006 – Mortal Mind Creation
2009 - Vendetta

SQUEALER-ROCKS Links:

Celesty - Mortal Mind Creation (CD-Review)
Celesty - Vendetta (CD-Review)

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