Squealer-Rocks.de CD-Review
Schein - Wir Sind Der Funk

Genre: Funk
Review vom: 12.03.2009
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 06.03.2009
Label: Red Farm Records



Bereits 1999 wurde die Kapelle ins Leben gerufen – seinerzeit spielten die Jungs noch als Schüler-Combo. In 2003 erzielte die Band ihren ersten überregionalen Erfolg, als sie als „Münchner Band des Jahres“ gekürt wurde. Seither haben die Jungs in ihrer ziemlich ungewöhnlichen Besetzung (u. a. mit Trompete, Percussion) zwei Alben aufgenommen und legen mit „Wir Sind der Funk“ ihr nunmehr drittes Album vor. Eine junge, ungewöhnliche, bunt zusammengewürfelte Band mit wahrhaft ungewöhnlicher Musik. Musikalische Vorbilder sind u. a. Die Fantastischen Vier, Red Hot Chili Peppers oder auch Deichkind.

Im Grunde bin ich im Herzen ja eine schlicht gestrickte Braut, die unglaublich gern Heavy Metal hört und diesem schon seit Urzeiten völlig verfallen ist. Da flattert mir diese CD ins Haus, von der ich erst einmal ein wenig verwirrt bin – hat sie doch mit Metal mal so überhaupt nichts gemein. Und wenn ich schreibe, überhaupt nicht, meine ich auch: überhaupt gar nicht.

Mit dem Titel des Albums ist eine mutige Aussage getroffen. Irgendwie weht mir da ein Hauch von Selbstbewusstsein entgegen, mit dem ich ausgerechnet aus diesem Genre nicht unbedingt gerechnet habe. Zu Recht, wie ich nun nach mehrmaligem Hören zugeben muss!

Diverse Empfindlichkeiten, Gesellschaftskritik, Sozialkritik, Einzelschicksale und eine große Portion Augenzwinkern werden hier musikalisch herrlich verarbeitet. Für mich besonders interessant ist, dass die Blasinstrumente sich nie auf- oder vorspielen, sondern sich in absoluter Harmonie mit den anderen Instrumenten durch die Tracks bewegen, die auf eine ziemlich große Professionalität schließen lassen, trotz der jungen Jahre der Bandmitglieder. Stücke wie „Baby Geht Steil“, „Tick Tack“ oder "Nonplusultra" machen einfach unglaublich Spaß beim zuhören, da es dem Hörer durch die deutschen Texte einfach gemacht wird. Nicht nur beim verstehen der Sprache sondern auch durch die gewählte Zusammenstellung. Die Produktion, die nach Aussage der Band ihre Zeit gebraucht hat, hat sich wirklich gelohnt.

Die Musikalischen Vorbilder bzw. eher Einflüsse sind durchaus hörbar, dennoch wirkt das gesamte Album sehr frisch, sehr eigeninitiativ und vor allem sehr selbstbewusst. Mir macht es wider Erwarten sehr viel Spaß, die CD zu hören. Musikalisch teilweise leichte Kost, doch durch die Texte, die gesamte Umsetzung, gewinnt diese Kost an Geschmack.

Der Gesang klingt fröhlich und mitnehmend, die sehr angenehme Stimme des jungen Herren trägt eindeutig ihren Teil dazu bei. Live bringt diese Kombo mit Sicherheit einiges rüber, denn ihr Handwerk versteht sie eindeutig.

Musikalisch finde ich nichts, was mich unleidig stimmt. Es ist zwar kein Metal, nicht besser oder schlechter, sondern einfach... anders. Ich denke, das trifft es ziemlich im Kern. Denn Funk ist schlicht kein Metal. Und das beweist diese CD sehr eindeutig. Die funkigen Rhythmen sind zu keinem Moment außer Acht und der Albumtitel ist absolut zu Recht gewählt!


Fazit:
Aufgeschlossene Musikfreunde sollten einfach mal reinhören. Es ist definitiv keine vertändelte Zeit und Spaß macht es alle Male. Das gebe ich hier gerne zu!

Anspieltipps:
track 5 - Baby Geht Steil
track 8 - Tick Tack
track 12 - Nonplusultra

Tracklist:
1. Schein für mich
2. Alles
3. Geld oder Leben
4. Club der Verlierer
5. Baby geht steil I
6. Wochenende II
7. Wir sind der Funk
8. Tick Tack
9. Platz an der Sonne
10. Regen
11. Vergiss es nicht
12. Nonplusultra
13. Julia
14. Erst der Anfang


Line-Up:
Georg – Gesang, Air FX, Gitarre
Treu – Schlagzeug
MW Fire – Bass, Gesang
Sedi – Gitarre
Christoph –Percussion
Dominik – Trompete
Belucci – Saxophon
Hardy – Posaune

Gastmusiker:
Daniel Huber – Bariton-Saxophon

DISCOGRAPHY:

2004 – Gestatten Sie
2006 – ExtraPortion
2009 – Wir Sind Der Funk


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