Squealer-Rocks.de CD-Review
Hermh - Cold Blood Messiah

Genre: Symphonic Black Metal
Review vom: 22.02.2009
Redakteur: Edewolf
Veröffentlichung: 25.02.2009
Label: Regain Records



Das katholische Polen ist vor allem in Sachen Metal immer wieder für eine Überraschung gut. Unser östlicher Nachbar hat sich seit den ersten Alben von Vader im Laufe der Jahre in Bezug auf sehr gute und sehr extreme Bands einen Namen gemacht und man kann hier die Herkunft der Bands ja fast schon als Referenz ansehen. Bisher ist mir zumindest keine polnische Band bekannt, welche man als schlecht und einfallslos bezeichnen könnte. Allerdings ging der Trend eher ein wenig in Richtung Death-Metal. Selbst Behemoth mit ihren schwarzmetallischen Wurzeln entwickeln sich immer mehr in eine andere Richtung. Genau an diesem Punkt kommen nun Hermh ins Spiel, welche uns auf ihrem bislang achten Longplayer mit Symphonic-Black-Metal aufwarten.

Zuerst mal eins vorweg! Ich habe keine Ahnung warum gerade beim Sympohonice Black-Metal immer wieder geschrieben wird, dass wohl mal wieder Dimmu Borgir Pate gestanden haben. Klar, die Norweger haben diesen Stil geprägt und populär gemacht. Aber nun bei jeder Band, welche diesen Stil spielt, immer wieder nach Norwegen zu schauen, ist meiner Meinung nach zu einfach. Auch bei Hermh kommen allerdings die natürlich bekannten Stilelemente zum Einsatz. Schnelle Black-Metal-Riffs wechseln sich mit orchestralen atmosphärichen Mid-Tempo-Passagen ab und werden standesgemäß natürlich von reichlich Keyboard begleitet. Die große Kunst bei dieser Art von Musik liegt aber auch hier in der Komposition bzw. dem gelungen Zusammenspiel aller Elemente. Die Boards sollten auf keinem Fall zu sehr in Vordergrund stehen und dadurch die Gitarren, welche ja die Essenz des Metal im Allgemeinen sind, zu simplen Rhythmusinstrumenten degradieren. Auf der anderen Seite darf aber auch der orchestrale Part nicht zu kurz kommen. Wie gesagt, es ist eine Gradwanderung, welche Hermh auf „Cold Blood Messiah“ ganz gut meistern. Vor allem der immer wieder in Erscheinung tretende cleane aber sehr finstere Norwegische Gesang in Form einer heidnischen Hymne weiß zu gefallen und rundet das Gesamtkunstwerk gelungen ab. Aufgenommen wurde das Ganze in den namhaften Herz-Studios, wo auch schon Vader und Dies Irae ihren Alben aufgenommen haben, was „Cold Blood Messiah“ einen glasklaren und professionellen Sound verleiht.
Ich persönlich bin ja eher dem traditionellen und undergroundlastigen Black-Metal zugeneigt und sehe viele Symphonic-Black-Metal-Band eher kritisch. Aber Hermh bieten in jedem Fall hervorragende kurzweilige Unterhaltung ohne durch abgedroschenes Aufwärmen bekannter Einflüsse zu langweilen. Eine musikalische Revolution ist das Album allerdings auch nicht, aber wer erwartet das schon? Freunde der symphonischen Spielart sollten in jedem Fall mal ein Ohr riskieren.

Tracklist:
1.Hairesis
2.Instrumentum Diaboli
3.Eyes of the Blind Lamb
4.Lord Shall Be Revealed
5.I Bring You Fear
6.Sin Is The Law
7.Gnosis
8.Who Can Be Against Us
9.In My Flesh I See God

Line-Up:
Bart - Vocals
Hal - Bass
Socaris - Guitar
Maar - Guitar
Konrad (Zuber) - Drums

DISCOGRAPHY:

1994 - Oremus peccatum/ Refaim (Demo)
1995 - Crying Crowns Of Trees (Demo)
1995 - Echo (compilation)
1996 - Taran
1197 - Angeldemon
2004 - Before The Eden - Awaiting The Fire
2006 - Eden`s Fire
2008 - After The Fire - Ashes (EP)
2008 - The SpiritUal Nation Born (DVD)
2009 - Cold+Blood+Messiah

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Hermh - Cold Blood Messiah (CD-Review)

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